Kommentar Mannheimer Spinelli-Öffnung als Groteske

Steffen Mack findet es unbegreiflich, wie lange offenbar niemandem aufgefallen ist, dass sich auf dem Buga-Areal plötzlich Spaziergänger, Radfahrer und Gassigänger tummeln

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Steffen Mack
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Mannheim. Zeit für ein Geständnis. Als Reporter ist man schon stolz, die Verantwortlichen bei der Stadt mal mit einem Rechercheergebnis konfrontieren zu können, von dem sie bisher nichts wussten. Mit der Öffnung des Westteils von Spinelli ist dies nun schon zum zweiten Mal gelungen. Aber das ist kein beglückendes Gefühl. Es macht einfach nur fassungslos, wie so etwas Peinliches passieren kann.

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Vor drei Wochen hieß es, irgendein Unbefugter habe beim Gitter vor dem Panoramasteg den Metallbinder durchgezwickt. Okay. Da war das Gelände wohl nur ein, zwei Tage zugänglich, nicht viele Anwohner bemerkten das. Diesmal allerdings steht es seit voriger Woche offen, die Absperrungen wurden auf professionell wirkende Weise zur Seite gestellt. Von den vielen Menschen, die dort am Montag zu sehen waren, wäre wohl niemand im Traum auf die Idee gekommen, die Öffnung sei unbefugt erfolgt. Was sie wohl denken, wenn ab Dienstag wieder alles dicht ist? Für die Stadt vermutlich nichts Charmantes.

„Nicht mein Bier“-Wurstigkeit?

Es ist völlig unbegreiflich, wie den Zuständigen über derart lange Zeit entgehen konnte, dass sich im Westteil von Spinelli plötzlich Spaziergänger, Radfahrer und Gassigeher mit ihren Hunden tummeln. Dort sitzt noch die Buga-Gesellschaft, gehen einige städtische Beschäftigte ein und aus. Da müsste doch mal jemand zum Telefon gegriffen und nachgefragt haben, ob das so seine Richtigkeit hat. Andernfalls würde es von großer Verantwortungslosigkeit zeugen, gar von „Nicht mein Bier“-Wurstigkeit.

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Das ist ein umso verheerenderes Signal, als der Umgang mit dem Buga-Areal bereits alles andere als rühmlich war. Speziell im Mannheimer Osten sehnen sich viele Menschen danach, es endlich wie versprochen nutzen zu können. Dann das Wirrwarr um die Haubenlerche. Und langsam sollte man mit dem Regierungspräsidium doch mal die Zaun-Problematik geklärt haben. Denkbar wäre auch, erstmal nur die Nutzung der Wege und Spielplätze zuzulassen. Die am Montag auf dem Gelände Angetroffenen haben nichts anderes getan. Aber es machte sie glücklich.

Diese Groteske muss ein Ende haben. Weg mit den Gittern, so viel Spinelli wie möglich für alle!

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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