Abschied nach 28 Jahren

Bildungsreferent des Mannheimer Stadtjugendrings: „Die Jugend übernimmt Verantwortung“

Der Stadtjugendring Mannheim verabschiedet seinen langjährigen Bildungsreferenten Manfred Shita. Im Gespräch blickt er auf die Zeit zurück und sagt, ob junge Menschen heute politischer sind als zu Beginn seiner Amtszeit

Von 
Sebastian Koch
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Will der Jugendarbeit weiter treu bleiben: Der Bildungsreferent des Stadtjugendrings, Manfred Shita, im Gespräch mit Redakteur Sebastian Koch. © Christoph Blüthner

Mannheim. Herr Shita, 1995 haben Sie Ihre Stelle als Bildungsreferent beim Stadtjugendring angetreten - am Sonntag werden Sie verabschiedet. In welchem Zustand übergeben Sie Mannheims Jugendverbände, die Sie so gut kennen wie kein Zweiter?

Manfred Shita: Die Jugendverbände machen mir ein bisschen Sorgen, weil die Corona-Jahre eine ganz schwierige Situation gewesen sind. Die Jugend ist in dieser Zeit nur als Schülerin oder Schüler, Azubi oder Studierende vorgekommen und nicht als junge Menschen, die eine Entwicklung durchmachen. Themen wie Pubertät, Freizeit oder sonstige persönliche Entwicklungen sind weggefallen und vernachlässigt worden. Das hat Spuren hinterlassen.

Ohne Ihnen zu nahe zu treten: Sie sind in keinem jugendlichen Alter mehr. Was hat Sie an der Arbeit mit Jugendlichen so fasziniert, dass Sie das über Jahrzehnte gemacht haben? Hat sich Ihr Blick auf junge Menschen in dieser Zeit verändert?

Shita: Mich fasziniert die Begeisterungsfähigkeit junger Menschen, vor allem ihre Energie und ihr Engagement - wenn man sie denn lässt. Die Jugendverbandsarbeit ist ein Feld, in dem man Fehler machen kann. Aus den Fehlern lernt man. Das sind Fähigkeiten, die den Menschen später als sogenannte ,Soft Skills' auf dem Arbeitsmarkt helfen: Teamfähigkeit, Krisenmanagement, Kreativität, Engagement. Das lernt man in einer Jugendgruppe. Es ist schön zu sehen, wie junge Menschen immer wieder an Dinge herangehen, wie sie sie managen, sie lösen, neue Ideen kreieren oder anderweitig vorangehen. Das hat sich in den Jahren nicht groß verändert - verändert haben sich nur die Rahmenbedingungen, die die Jugendverbandsarbeit schwieriger machen.

Manfred Shita - Abschied nach 28 Jahren

  • Manfred Shita wurde 1962 in Mannheim geboren und studierte Sozialpädagogik an der Fachhochschule für Sozialwesen, der heutigen Hochschule Mannheim. Er war 28 Jahre Bildungsreferent des Stadtjugendrings (SJR).
  • Der SJR vereint 33 Verbände mit 40 000 Mitgliedern zwischen sechs und 26 Jahren.
  • Neben zahlreichen politischen Diskussionen organisierte Shita auch Großveranstaltungen, etwa das Kinderspektakel.
  • In der Online-Langfassung spricht Shita über die Digitalisierung, die Oberbürgermeisterwahl und die Frage, ob Mannheim eine für junge Menschen attraktive Stadt ist.

Was ist schwieriger geworden?

Shita: Vieles. Um ein Beispiel zu nennen: Es hat früher viel mehr Verbände gegeben, die Freizeiten organisiert haben. In den letzten zehn, fünfzehn Jahre haben sich die Bedingungen aber so verschlechtert, dass auch Verbände aufgeben mussten. Wenn aus G9 G8 wird, bedeutet das, dass Menschen ein Jahr früher anfangen zu studieren. Damit fehlen sie ein Jahr in der Jugendverbandsarbeit. Früher war man im Schnitt ungefähr vier Jahre lang in der Verbandsarbeit aktiv, durch G8 sind es nur noch drei. Man muss also immer öfter Jugendleiter ausbilden. Um gesetzliche Rahmenbedingungen zu verstehen, Fördermittel beantragen zu können und die Bürokratie zu durchschauen, dauert es etwa zwei Jahre. Dann bleibt nur noch ein Jahr, in dem man wirklich gut arbeiten kann. Dazu kommt die Verschulung des Studiums, die immer weniger Freiraum für Studierende zur Folge hat - weshalb immer weniger Zeit bleibt, sich ehrenamtlich zu engagieren. Der Ferienkorridor hat sich auch erweitert. Für die Tourismusbranche ist es schön, dass die Hauptsaison dadurch länger dauert. Für Jugendverbände ist es aber schwierig, wenn das eine Bundesland schon wieder Schule hat, während das andere Land gerade erst mit den Ferien beginnt. Es wird immer schwieriger, länderübergreifende Kooperationen einzugehen, von der Organisation internationaler Begegnungen ganz zu schweigen. Das sind alles Bedingungen, die sich nur für das Organisieren von Freizeiten erschwert haben. Da haben wir über Brandschutz für Gebäude, Mangel an Ehrenamt oder die Inflation, die mühsam erkämpfte Förderungen wieder auffrisst, noch gar nicht gesprochen.

Hat sich die Kommunikation mit der Stadt Mannheim in den 30 Jahren verändert?

Shita: Auch wenn es in den letzten Jahrzehnten immer ein Auf und Ab gewesen ist, hat sich die Kooperation in den letzten Jahren deutlich verbessert. Es gibt beispielsweise für Jugendverbände jedes Jahr einen kleinen Inflationsausgleich. Der wurde allerdings auch noch in der Null-Zins-Phase beschlossen (lacht). Dennoch haben wir da einen Erfolg errungen. Dank des Gemeinderats haben wir unser Refresh&Recover-Projekt verlängern können, das ganz wichtig ist, um die Nachwirkungen der Corona-Jahre zumindest ansatzweise abzufangen. Die Stadt hat auch anerkannt, dass wir mehr Zuschüsse brauchen. Die Kommunikation ist schneller und direkter geworden. Da sehe ich eine deutliche Verbesserung.

Sie haben sich immer für Medienpädagogik und politische Bildung interessiert. Haben sich die Felder zum Positiven oder Negativen für Jugendliche entwickelt? Stichwort Digitalisierung?

Shita: Die Digitalisierung sehe ich im Medienbereich durchaus kritisch. Vor den sogenannten Neuen Medien haben junge Menschen Medien eher konsumiert. Nun haben sich durch die Neuen Medien viele Möglichkeiten eröffnet, selbst kreativ zu sein. Ich habe aber das Gefühl, dass sich das zunehmend wieder in die andere Richtung verändert und wieder mehr konsumiert wird. Junge Menschen haben es trotz der vielen Möglichkeiten schwerer, weil es immer mehr Kanäle gibt und jeder andere nutzt. Man muss sich aus Ressourcengründen irgendwann für einen oder zwei Kanäle entscheiden und schneidet damit andere ab, was auch die Organisation von Veranstaltungen im Jugendbereich betrifft. Dadurch besteht die Gefahr, dass man einige verliert. Die vielen Möglichkeiten haben es nicht unbedingt einfacher gemacht. Das Plus ist, dass sich der Radius für junge Menschen erweitert hat: Früher war man eher aufs Lokale beschränkt, heute ist man global unterwegs. Das macht es auch beim Thema Ausbildung und Beruf einfacher.

Ist die Digitalisierung in einer Demokratie für junge Menschen ein Fluch oder ein Segen?

Shita: Grundsätzlich ist sie ein Segen. Leider wird man aber nicht kompetent genug geschult, die Möglichkeiten, die sich ergeben, auch verantwortlich zu nutzen. Das zeigt sich auf vielen Plattformen, auf denen nur noch gepöbelt statt inhaltlich diskutiert wird. Wer am lautesten schreit, hat Recht. Aber natürlich haben wir mehr Möglichkeiten, uns zu informieren - das birgt wiederum aber Gefahren, wenn man an die Algorithmen der Plattformen denkt, die eine Blase bilden.

Kann die Jugendverbandsarbeit Schulen bei der Medienpädagogik unterstützen?

Shita: Ich bin nicht kompetent genug, um Medienbildung an Schulen zu bewerten. Ich bekomme von einzelnen Jugendlichen immer mal wieder etwas mit - aber das sind einzelne Rückmeldungen, die kein Gesamtbild ergeben. Für die Jugendverbandsarbeit muss ich leider sagen, dass wir in den 1990er-Jahren und Anfang der 2000er in der Medienbildung führend gewesen sind und die Schulen uns hinterhergehinkt sind. Seit den 2000ern gibt es im Bereich Medienpädagogik vom Land aber eigentlich keine strukturelle Förderung mehr für uns, sondern nur noch im Zuge einzelner Projekte. Dadurch ist die Jugendarbeit Stück für Stück abgehängt worden und die Schulen sind inzwischen deutlich besser aufgestellt als wir. Ich erinnere nur an den Digitalpakt Schule während Corona - einen Digitalpakt Jugendarbeit hat es nicht gegeben. Dennoch haben wir mit unseren Geräten so gut es ging dafür gesorgt, dass einzelne Jugendliche im Home-Office überhaupt erst am Unterricht teilnehmen konnten. Unsere Mittel sind aber extrem begrenzt. Wir sind nicht auf den neusten Stand gebracht worden, sondern mussten sehen, wie wir mit unseren normalen Mitteln irgendwie rumkommen. Der Bereich wurde leider wieder vergessen.

Wir nähern uns thematisch der Politik an. Ihnen hat die politische Bildung oder die Ausbildung junger Menschen immer am Herzen gelegen. Sie haben viele Veranstaltungen für Jugendliche organisiert, zum Beispiel vor Kommunal- oder Oberbürgermeisterwahlen. Gibt es Diskussionen, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind - und wie schafft man es, junge Menschen politisch zu bilden?

Shita: Es gibt viele Veranstaltungen, an die gerne zurückdenke. Mir ist eine Diskussion vor der Kommunalwahl 2014 in Erinnerung. Das Problem ist, dass sich bei solchen Formaten häufig nur Gymnasien anmelden, Real- oder Hauptschulen aber nicht. Wir hatten eine Diskussion mit Politikerinnen und Politikern und wollten dazu auch Jugendliche von Real- und Hauptschulen einladen. Die erste Rückmeldung war, dass sich die Schülerinnen und Schüler nicht trauen, mit Gymnasiasten zusammen zu diskutieren. Wir haben dann angeboten, eine eigene Veranstaltung nur für Real- und Hauptschulen zu machen. Nach einigem Hin und Her hat das dann tatsächlich geklappt. Und ich muss sagen: Die Diskussion mit den Real- und Hauptschulen war die sehr viel interessante. Wissen Sie warum?

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Erklären Sie es mir gerne.

Shita: Die Schülerinnen und Schüler der Gymnasien haben sich thematisch vorbereitet und sich informiert: Man wollte eine Diskussion auf einem Niveau führen, um zu zeigen, wie informiert und intelligent man ist. Das haben die Real- und Hauptschüler nicht gemacht. Deshalb sind die Fragen ganz andere gewesen. Ich erinnere mich an eine Schülerin, die die Politikerinnen und Politiker gefragt hat: "Kann ich das auch werden, was Sie sind?" Auf dem Podium saßen nur Menschen, die studiert haben, die vielleicht sogar promoviert haben - und die mussten jetzt Jugendlichen von Real- oder Hauptschulen erklären, wie man Politiker wird und ob sie das ohne Abitur überhaupt werden können. Die haben noch ganz andere Dinge erklären müssen. Die Fragen, die die Real- und Hauptschüler gestellt haben, sind aus ihrem persönlichen Lebensbereich und deren Umständen gewesen. Aus einem Lebensbereich, der von der Politik nicht immer so in den Blick genommen wird, wie es für diese jungen Menschen nötig wäre. Da hat es dann auch mal Pfiffe und Zwischenrufe gegeben, weil die Argumentation an der Lebenswirklichkeit völlig vorbeigegangen ist. Man darf in der politischen Bildung junger Menschen nicht selektieren und nur an Gymnasien denken. Das zieht sich durch alle Bereiche. Denken Sie an die Zusammensetzung des Bundestags, in dem überwiegend Beamte und Juristen sitzen. Wir müssen auch die mitnehmen, die nicht auf Gymnasien sind.

Sie haben sich schon vor Ihrer Zeit als Bildungsreferent viele Jahre ehrenamtlich in der Jugendarbeit engagiert: Sind junge Menschen heute generell politischer als noch in den 1980er- oder 90er-Jahren?

Shita: Da gibt es schon eine deutliche Veränderung. Die Jugend hat immer mehr Verantwortung übernommen. Die großen Podiumsdiskussionen, die wir organisiert haben, haben am Anfang Mitarbeiter von uns moderiert. Irgendwann haben die Jugendlichen gesagt, dass sie das gerne selbst machen wollen. Ich hätte mich das als Jugendlicher nicht getraut - die haben das fast wie selbstverständlich gemacht. Da ist so viel Engagement und Begeisterung dabei. Das hat dazu geführt, dass Erwachsene Jugendliche politisch anders wahrnehmen. Wir haben es in Baden-Württemberg geschafft, das Wahlalter auf 16 herabzusetzen. Es wird diskutiert, das auch bei Landtags- und Bundestagswahlen zu machen. Ich würde das begrüßen. Man erkennt an, dass Jugendliche immer früher in Verantwortung kommen und Verantwortung auch übernehmen wollen. Man muss sie aber auch lassen und sie beteiligen. Ich erlebe bei der Jugend oft deutlich mehr Kompetenz als bei Erwachsenen. Vor allem haben sie oftmals eine bessere Diskussionskultur. Die Jugend hat politisch und gesellschaftlich deutlich mehr Gewicht und nutzt das auch selbstbewusst.

Ist eine Parteiendemokratie, wie wir sie haben, für die Beteiligung von jungen Menschen dann nicht hinderlich, weil es in Parteien eben Zeit braucht, in Positionen zu kommen, in denen man Verantwortung übernehmen kann?

Shita: Auf der einen Seite ist es so, dass Parteien für die politische Willensbildung sehr wichtig sind. Wir merken aber, dass sich junge Menschen auch außerhalb von Parteien engagieren. Die Initiativen sind häufig monothematisch: Es geht um Klimawandel, Tierschutz oder um dies und das. Jugendliche wollen die Parteistrukturen erstmal nicht, weil sie sich für ein Kernthema interessieren. Das heißt aber nicht, dass sie sich später nicht doch in Parteien engagieren. Bei der letzten Bundestagswahl hatte ich den Eindruck, dass es einen Zulauf bei den Jugendorganisationen der Parteien gegeben hat.

Jugendliche engagieren sich in Bewegungen wie Fridays for Future. Ist es aber nicht auch so, dass sie dadurch politisch viel weniger kompromissbereit sind? Zur Politik gehören Kompromisse, die man in Bewegungen nicht so ausleben muss.

Shita: Wir haben im Moment die Situation, dass junge Menschen, die sich politisch beteiligen, sehr wohl eine Koalition und Kompromisse eingehen: mit der Wissenschaft. Auf der anderen Seite haben wir die Parteien, die viel beschließen und versprechen, aber zu wenig umsetzen. Die Wissenschaft sagt aber: "Das, was getan wird, reicht nicht aus, um das zu erreichen, was man erreichen will." Es ist gut, dass sich junge Menschen trotzdem engagieren anstatt zu resignieren. Letztendlich sind Klimastreiks oder Straßenblockaden eine Aufforderung an die Politik, endlich das zu machen, was versprochen wurde. Es ist also ein positives Verständnis von Demokratie, das dahintersteckt. Das stimmt mich hoffnungsvoll. Vielleicht sind das ja auch genau die Menschen, die später in die Politik gehen, weil sie wissen, dass sie Mehrheiten haben, um etwas zu verändern. Natürlich werden sie dann auch die Erfahrung machen, dass es noch unglaublich viele Aspekte gibt, die sie berücksichtigen müssen. Das ist ein Lerneffekt, den man machen muss. Im Moment überwiegt aber noch der Idealismus und das ist auch gut so.

Lassen Sie uns nochmal auf die Oberbürgermeisterwahlen zurückkommen, die Sie im Laufe Ihrer vielen Jahre beim Stadtjugendring begleitet haben. Im Sommer wird ein neuer Oberbürgermeister in Mannheim gewählt. SPD, CDU und Linke haben bereits Kandidatinnen oder Kandidaten, die Grünen tun sich, hört man, noch schwer. Müssen Thorsten Riehle, Christian Specht und Isabell Belser im Wahlkampf noch mehr auf junge Menschen zugehen als bei der Wahl 2015 und früher, weil bei jungen Menschen heute mehr politische Dynamik vorhanden ist als bei den vorangegangen Wahlen?

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Shita: Auch 2015 sind die Veranstaltungen, die wir als Stadtjugendring mit Kandidaten organisiert haben, sehr gut besucht gewesen. Da war auch viel Dynamik drin. Alle Kandidatinnen und Kandidaten, die bisher an unseren Veranstaltungen teilgenommen haben - egal bei welcher Wahl -, waren vom Engagement, Interesse und Wissen der jungen Menschen immer sehr angetan. Ich glaube, die, die jetzt antreten, wissen das. Herr Specht ist lange genug Bürgermeister und hatte immer viel Kontakt zu jungen Menschen und uns. Auch Herr Riehle hat einen guten Draht zu jungen Menschen. Er kommt aus dem Kulturbereich und hat dort die Jugendkultur immer im Blick gehabt. Wenn man will, dass junge Menschen hier in Mannheim bleiben, wäre es ein Fehler, nicht auf sie zu schauen und auf sie zuzugehen.

Ist Mannheim für junge Menschen denn eine attraktive Stadt?

Shita: Ich glaube schon. Wir haben eine große Kulturszene, zu der auch das Jugendkulturzentrum forum bei uns und viele andere auch ihren Beitrag leisten. Aber natürlich ist auch in Mannheim noch viel Luft nach oben. Da muss man sich nur mal die Situation der Kita-Plätze anschauen. Das ist ein wichtiger Aspekt, um junge Menschen und Familien hier zu halten.

Herr Shita, Sie sind 28 Jahre lang hauptamtlicher Bildungsreferent beim Stadtjugendring gewesen, haben sich davor schon viele Jahre lang ehrenamtlich beim Stadtjugendring und in der Jugendverbandsarbeit engagiert. Wenn Sie am Wochenende verabschiedet werden - was machen Sie danach? Bleiben Sie der Mannheimer Jugendarbeit in irgendeiner Form erhalten?

Shita: Ich bin auch während meiner hauptamtlichen Zeit beim Stadtjugendring immer noch ehrenamtlich engagiert gewesen. Ich bin in zwei Sportvereinen, bin noch in anderen Vereinen und war 24 Jahre lang als Schöffe aktiv. Jetzt habe ich Zeit, meine ehrenamtliche Arbeit in den Vereinen wieder zu verstärken. Wenn ich Jugendarbeit gemacht habe, war die oft am Abend, weil Jugendliche dann von ihrer Ausbildungsstelle oder aus der Schule gekommen sind und Zeit hatten. Das ist dann natürlich oft mit meiner ehrenamtlichen Arbeit kollidiert. Die Zeit habe ich jetzt wieder. Ich habe auch schon einige neue Ideen im Kopf. Mir wird es also bestimmt nicht langweilig. Ich bleibe der Jugendarbeit mit Sicherheit treu - solange mich auch die Jugendarbeit will.

Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim & Moderator des Stotterer-Ppppodcasts

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