Zum Adventskonzert von Absolventum Mannheim war die Jesuitenkirche bis auf die letzte Reihe gefüllt. Ein Chor aus Mitgliedern des Bachchors, des Kammerchors und der Kantorei der Christuskirche sang unter der Leitung von Bezirkskantor Johannes Michel Werke, die in den Advent einstimmten. Rund 70 Sängerinnen und Sänger formierten einen eigens für das Projekt initiierten Chor, begleitet wurde er von Claudia Schwabe an der Truhenorgel.
Mit Elan sang der Chor unter anderem ein Stück aus Haydns Schöpfung, ein Stück von Christoph Willibald Gluck, die Motette „Also hat Gott die Welt geliebt“ von Heinrich Schütz, sowie mit Hingabe John Rutters „The Lord bless you and keep you“. Einige Lieder, darunter „Macht hoch die Tür“, „O Heiland, reiß die Himmel auf“ und „Tochter Zion“ wurden von den Besuchern des Konzerts strophenweise mit Inbrunst mitgesungen. Bezirkskantor Alexander Niehues spielte Orgelwerke aus dem Barock, passend zum Baustil der Jesuitenkirche. Er stimmte mit J.S. Bachs Kantate „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ ins Konzert ein und meisterte bei einem Präludium von Dieterich Buxtehude virtuose und polyphone Stellen.
Dietmar Mathe, Pfarrer der Heilig-Geist-Kirche, begrüßte die Zuhörer auch im Namen von Dekan Karl Jung. Er erinnerte an die Bedeutung der Adventszeit, die innere Vorbereitung auf die Ankunft des Herrn. Er wünschte allen, dass sie sich beseelen lassen sollten von der adventlichen Musik.
Peter Merten, Präsident von „Absolventum Mannheim“ erklärte, dass das Konzert bewusst kein Weihnachtskonzert – sondern ein Adventskonzert sei – für Einkehr, Ruhe und Besinnung. So sei dies damals vom Gründer von Absolventum initiiert worden. Er hob hervor, dass es gelte, Grenzen zu überwinden und Barrieren abzubauen. Die Spenden des Konzertes sollten denen helfen, die Hilfe brauchen, sagte er. Daneben sei er stolz auf die Zusammenarbeit und Unterstützung der Aktion „Wir wollen helfen“ des Mannheimer Morgen“, die seit über 20 Jahren bestehe. Merten stellte noch kurz das Mannheimer Absolventum-Netzwerk vor: Es soll ehemalige und aktive Studierende und deren Familien ein Leben lang begleiten.
Peter W. Ragge, Chefreporter des Mannheimer Morgen, und gleichzeitig zweiter Vorsitzender des Hilfsvereins Mannheimer Morgen e.V., dankte dem jetzigen Präsidenten von Absolventum für die Fortsetzung der Tradition des Adventskonzerts und freute sich über die gelungene Ökumene: In der wichtigsten katholischen Kirche Mannheims sang ein evangelischer Chor. Er stellte kurz vor, dass durch die Spenden an die Aktion „Wir sollen helfen“ unter anderem Pakete gepackt werden für die, die sonst nichts hätten und freute sich, dass das Geld zu hundert Prozent an notleidende Menschen in Mannheim geht.
Er trug allen auf, die Herzen zu öffnen und – er sei da ganz ehrlich – auch den Geldbeutel. Peter W. Ragge hoffte auf ein Rascheln in den Spendenkörbchen am Ausgang. Am Ende des Konzerts gab es wohlwollenden Applaus. Im Anschluss fand bei Brezeln und Getränken ein adventliches Zusammensein in der Alten Lehrbuchsammlung des Schlosses statt, das Gelegenheit zum Austausch bot. Noch offen ist, ob die rund 4000 Euro Spenden vom letzten Jahr überboten werden können. Wer weiß.
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