Mannheim. Bereits mehr als eine Million Besucherinnen und Besucher hat die Ausstellung „Eiszeit-Safari“ der Reiss-Engelhorn-Museen (REM) in ihren Bann gezogen. Wie die REM mitteilen, geht die in Mannheim konzipierte Schau seit 2016 auf Reisen. So konnten in den vergangenen acht Jahren viele Besucherinnen und Besucher an zahlreichen Stationen in Deutschland und Österreich in die Welt von Mammut, Höhlenlöwe und Co. eintauchen. Zuletzt sorgte die „Eiszeit-Safari“ beim Museum Marstall in Kempten für einen Besucherrekord. Das Museum vermeldete 44 000 Besucher von Ende Oktober 2023 bis April 2024. Aktuell ist die Schau im Archäologischen Landesmuseum Brandenburg zu sehen. Sie endet dort am 23. Februar 2025.
Aufwendige Logistik als Herausforderungen für die Reiss-Engelhorn-Museen
Das nächste Ziel steht bereits fest: Ab Juli 2025 ist eine zweijährige Tournee durch Japan geplant. Nach Tokio geht es erstmals per Schiff – eine neue Herausforderung für das Team der Reiss-Engelhorn-Museen, das bei seinen Reisen mit den Eiszeit-Tieren schon einiges erlebt hat.
Dahinter steht eine aufwendige Logistik. Jede Station ist anders: Mal wird ein modern ausgestatteter Neubau bespielt, mal ein historisches Gewölbe mit engen Türen und ohne Lastenaufzug. 82 Transportkisten werden zum Transport auf sechs Sattelschleppern verteilt. Ein Gabelstapler ist zwingend erforderlich. Die Kisten erreichen teils riesige Dimensionen von fast fünf Metern Länge. Viele Tiere wie der Riesenhirsch mit seinem ausladenden Geweih müssen für jeden Transport zerlegt werden, wie es in der Mitteilung heißt. Die Mammutkuh reist beispielsweise in vier separaten Kisten: Vorderteil, Hinterteil, Rückenpartie und Kopf.
100 Exponate machen letzte Eiszeit in Europa erlebbar
Die Schau erzählt Wissenswertes und Spannendes über die Welt der letzten Eiszeit in Mitteleuropa. Sie enthält rund 100 Exponate – darunter zahlreiche lebensechte Tier-Rekonstruktionen, Präparate, Skelettmontagen und Originalfunde sowie Mitmach-Stationen. Besucherinnen und Besucher können Mammut, Wollhaarnashorn, Steppenbison, Höhlenlöwe und Flusspferd ganz nahekommen. Die Tiere waren vor mehr als 35 000 Jahren in Mitteleuropa noch heimisch.
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Die Klaus Tschira Stiftung unterstützt das Projekt von Beginn an. So ermöglichte sie die aufwendige Herstellung der lebensechten Tier-Rekonstruktionen und förderte das große, interdisziplinäre Forschungsprojekt „Eiszeitfenster Oberrheingraben“. Die Ergebnisse wurden 2021 beim Heimspiel der Schau in Mannheim erstmals präsentiert. Knapp 51 000 Besucher sahen die Ausstellung in der Quadratestadt, obwohl es die meiste Zeit noch Einschränkungen für Besucher gab, etwa eine Maskenpflicht wegen Corona. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse fließen immer wieder in die Ausstellung ein und können so anschaulich einer breiten Öffentlichkeit vermittelt werden, so die REM. Die Präsentation habe sich dadurch über die Jahre auch immer wieder verändert.
Generaldirektor der REM: „Ausstellung trifft den Nerv der Zeit“
„Die Eiszeit ist für uns ein Dauerthema“, betont Wilfried Rosendahl, Generaldirektor der REM. „Unser Blick geht aber nicht nur in die Vergangenheit, sondern wir schauen auch, welche Schlüsse für die Zukunft wir aus unserer Forschung in der Gegenwart ziehen können. So trifft die Ausstellung beispielsweise durch aktuelle Bezüge zum Klimawandel den Nerv der Zeit.“
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