Mannheim. Der Forderung von Oberbürgermeister Christian Specht nach einem Bahntunnel haben sich nun auch seine Christdemokraten sowie die FDP angeschlossen.
„Wir müssen verhindern, dass täglich Hunderte Güterzüge oberirdisch durch unsere Wohngebiete fahren“, so CDU-Fraktionschef Claudius Kranz. Die Bahn-Projekte Frankfurt-Mannheim und Mannheim-Karlsruhe müssten zwingend gemeinsam geplant werden. Diese Stadt laufe sonst Gefahr, zur „Bahnlärmhölle“ und zum Nadelöhr im europäischen Eisenbahnverkehr zu werden. Nur durch einen Gütertunnel könnten der notwendige Ausbau des S-Bahn- und Regionalverkehrs sowie der angedachte Deutschlandtakt umgesetzt werden. „Wenn wir bei Gütern und im Personenverkehr die Verkehrswende wollen, muss der Bahntunnel in Mannheim kommen,“ erklärte Kranz.
Seine CDU habe es immer begrüßt, dass im Zuge des wichtigen europäischen Nord-Süd-Bahnkorridors in Offenburg für den Lärmschutz der dortigen Bevölkerung ein sieben Kilometer langer Tunnel gebaut werde. „Auch unterstützen wir den geplanten Bahntunnel von Lorsch nach Mannheim-Blumenau.“ Hierdurch würden die Anwohner in Hüttenfeld und Lampertheim sowie die Natur geschützt. Unverständlich sei dagegen, dass nach Planungen der Bahn ab der Blumenau die Gleise durch das dicht besiedelte Mannheim oberirdisch verlaufen sollten, so Kranz. Seine Fraktion erwarte, dass für diese Stadt die gleichen Maßstäbe angesetzt würden wie in Offenburg und Lampertheim.
Forderung nach Bahntunnel: Aufruf an Mannheimer Stadtgesellschaft
„Es kann nicht sein, dass der Wohn- und Lebensstandort Mannheim nachhaltig durch täglich Hunderte Güterzüge, die an unseren Häusern vorbei rauschen, beschädigt wird“, teilte Kranz weiter mit. Nur ein Güterverkehrstunnel zwischen Blumenau und dem Rangierbahnhof könne Erleichterung für die bereits jetzt lärmgeplagten Anwohner bringen.“ Wir unterstützen Oberbürgermeister Christian Specht, der ebenfalls den Güterbahntunnel einfordert,“ so der Fraktionsvorsitzende. Die Bahn hatte ihre Pläne beim Beteiligungsforum zur ICE-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim am 4. März vorgestellt.
Ähnlich bezog die FDP im Gemeinderat Stellung. Die Fraktionsvorsitzende Birgit Reinemund erklärte: „Es ist unfassbar, im hessischen Ried hat die Bahn ein Einsehen, einen Bahntunnel zu bauen, um die Natur zu schonen. In Mannheim ist es die Gesundheit Tausender Menschen einer Großstadt nicht wert, konstruktiv eine Tunnellösung voranzutreiben.“ Noch höhere Schallschutzwände vor den Fenstern der Anwohner quer durch die Stadt seien keine adäquate Lösung, weder für die Menschen noch für die Entwicklung unserer Stadt.
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Reinemund weiter: „Ich hoffe, die Stadtgesellschaft wacht auf und wehrt sich. Zeigen wir der Bahn und der Bundespolitik, dass wir Mannheimerinnen und Mannheimer das nicht akzeptieren!“ Der Güterverkehr müsse unter die Erde. Dafür setze sich ihre Fraktion schon seit vielen Jahren vehement ein.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Bahntunnel in Mannheim: Ein spektakuläres Projekt - und ein teures!