Mannheim/Heidelberg. Wer einen neuen Reisepass für den Urlaub beantragt, muss sich zurzeit in Geduld üben. Die Wartezeit für einen Reisepass kann laut Städtetag bis zu acht Wochen betragen. Verantwortlich dafür sind nach Angaben eines Pressesprechers der Stadt Mannheim Lieferprobleme bei der Bundesdruckerei, auf die die Stadt Mannheim keinen Einfluss habe.
„In der Regel sind Reisepässe innerhalb von circa drei Wochen abholbereit. Vor der Reisezeit erhöht sich die Zahl der Anträge, so dass sich die Produktionszeit verlängert. Zudem wurden Reisepässe für Kinder, die direkt beim Bürgerservice ausgestellt und mitgenommen werden konnten, abgeschafft. Auch dieser muss jetzt beantragt werden“, erklärt der Pressesprecher.
Bereits im Mai hatte es auf dpa-Anfrage aus dem Bundesinnenministerium geheißen, wegen außergewöhnlich hoher Bestellzahlen könne die Bundesdruckerei als Pass- und Ausweishersteller nicht alle Dokumentenbestellungen innerhalb der üblichen Produktionsdauer fertigstellen. Das Innenministerium gehe davon aus, dass in Zeiten der Corona-Pandemie wegen der Einschränkung von Fernreisen der Personalausweis für die meisten Menschen ausreichend war. In den ersten Wochen dieses Jahres seien dann die Antragszahlen für Reisepässe außergewöhnlich deutlich gestiegen.
Expressverfahren nutzen, wenn die Zeit knapp ist
Wer über die längere Wartezeit bisher nicht informiert war, kann das Expressverfahren nutzen, um seinen Reisepass noch pünktlich zu erhalten. Dafür wird allerdings eine zusätzliche Gebühr von 32 Euro fällig, die zuzüglich zum Preis für den regulären Reisepass zu bezahlen ist. „Der Reisepass liegt dann in der Regel innerhalb der nächsten fünf Werktage abholbereit in der Behörde“, wie ein Pressesprecher der Stadt mitteilt. Eine weitere Möglichkeit ist es, einen vorläufigen Reisepass zu beantragen. Aber: Laut des Pressesprechers akzeptieren nicht alle Länder dieses Dokument. Deshalb solle man sich vor der Reise informieren, ob es im Reiseland gültig sei.
Sonst gebe es keine Möglichkeit, den Reisepass schneller zu bekommen. „Eine beschleunigte Bearbeitung und die Einflussnahme auf die Produktionszeiten der Bundesdruckerei ist nicht möglich. Wir empfehlen Bürgern daher, ihre Pass- und Ausweisdokumente frühzeitig zu prüfen und sich gegebenenfalls um eine Neuausstellung zu kümmern“, sagt ein Pressesprecher der Stadt Mannheim. Zudem würden Bürger bei der Beantragung auf die längere Dauer hingewiesen, so dass sie zwischen dem regulären und dem Expressverfahren wählen könnten.
Wer einen Reisepass beantragt, muss ein aktuelles biometrisches Lichtbild sowie das bisherige Pass- oder Ausweisdokument zum Bürgerservice mitbringen. Es kann an allen Standorten des Bürgerservices mit Termin oder zu den offenen Sprechzeiten ohne Termin ein Reisepass beantragt werden.
Bundesweite Verzögerung macht sich auch in Heidelberg bemerkbar
Laut einem Pressesprecher der Stadt Heidelberg kommt es auch dort zu längeren Wartezeiten: „Die Mitarbeitenden weisen darauf und auf das Express-Verfahren hin.“ Die Zahl der Anträge für einen Reisepass sei wieder auf Vor-Corona- Niveau. Im ersten Halbjahr seien es bereits 8000 gewesen. Auch die Stadt Heidelberg führt den Anstieg zudem auf den Wegfall des Kinderreisepasses seit 1. Januar zurück.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-auch-in-mannheim-und-heidelberg-lange-wartezeiten-fuer-neuen-reisepass-_arid,2224068.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/heidelberg.html