Mannheim. Die Kaiserring-Passage am Mannheimer Hauptbahnhof wird zugeschüttet. Am Freitag begannen Bauarbeiter die ehemalige Einkaufspassage mit Beton aufzufüllen.
Schichten aus Beton und Schotter werden nun an insgesamt vier Wochenenden in die Räume gekippt.
Dass die ehemalige unterirdische Einkaufsmeile nun zugeschüttet wird, ist für den Straßenbahnverkehr wichtig. Denn am Hauptbahnhof soll im kommenden Frühjahr ein vierter Bahnsteig entstehen. Diese Gleis braucht Stabilität. Deshalb ist es am einfachsten, die Passage zuzuschütten.
In den Jahren vor der Schließung im September 2016 spielte die wachsende Kriminalität am Hauptbahnhof eine Rolle. 2010 wurden laut polizeilicher Statistik im Umfeld der Unterführung und der dortigen Nachtschwärmer-Gastronomie 264 Straftaten registriert, 2014 waren es 728 Straftaten.
Die Kaiserpassage wurde ab 1961 gebaut. Eröffnet wurde sie ein Jahr später. Der Bau der Grotte hat 3,1 Millionen Mark (rund 1,5 Millionen Euro) gekostet. Sie ist ungefähr 1300 Quadratmeter groß. In den 1990er Jahren wurde die Passage komplett saniert und anschließend von einem privaten Investor betrieben. Vorschläge zur weiteren Nutzung – etwa als Fahrradparkhaus oder als Untergrund-Veranstaltungsort – erwiesen sich als technisch zu aufwendig und zu teuer.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Mannheimer Borelly-Grotte ist ein Sinnbild alter Stadtplanung