Riedbahn-Ausbau - Dringlicher Appell von Bürgerinitiative / Zweite unterirdische Variante am östlichen Stadtrand vorgeschlagen

Appell von Anwohnern: Bahn soll Tunnel in Mannheim berücksichtigen

Von 
Timo Schmidhuber
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Ein Güterzug auf der Riedbahnbrücke im Bereich der Schleuse. © Christoph Blüthner

Die Bürgerinitiative „Gesundheit statt Bahnlärm in Mannheim“ (Gesbim) fordert die Deutsche Bahn auf, bei ihren Planungen zum Ausbau der östlichen Riedbahn in Mannheim auch die Prüfungen für einen Güterzugtunnel unter dem Stadtgebiet einzubeziehen. „Mit einem Tunnel durch Mannheim sähe die Lage völlig anders aus, da man mit einer Güterzugzahl nahe null auf der Riedbahn planen könnte“, erklärt Gunther Mair von Gesbim. Dann könnte das Riedbahn-Projekt ganz anders angegangen werden.

Die Bahn will auf der Trasse ein derzeit ungenutztes Gleis reaktivieren (wir berichteten). Sie begründet das mit dem Ausbau des S-Bahn-Verkehrs, die Bahn kann damit aber auch deutlich mehr Güterzüge über die Strecke schicken als bisher. Genau das fürchten Anwohner, die heute schon unter dem Lärm der Güterwaggons leiden. Der Verband Region Rhein-Neckar hatte deshalb vergangenen Herbst ein Forderungspapier an Bund und Bahn formuliert, einen Güterzugtunnel unterhalb des Mannheimer Stadtgebiets sowie einen weiteren im Bereich Schwetzingen zu prüfen.

Die BI ärgert sich laut Mair auch darüber, dass die Bahn nach einem Riedbahn-Ausbau von rund 150 Güterzügen täglich auf der Strecke spreche. Dabei sei, so Mair, in den Prognosen zum Bahnverkehr durchs nördliche Mittelrheintal für 2030 längst von rund 250 Güterzüge pro Tag auf der Strecke die Rede.

Gesbim ist auch Teil der weitergefassten Initiative „Interessengemeinschaft Bahnregion Rhein-Neckar 21“ (IG BRN 21). Diese fordert, die an den bestehenden Strecken liegenden Gemeinden von Darmstadt bis Schwetzingen vom Güterzugverkehr zu entlasten und damit gleichzeitig den S-Bahn-Ausbau zu ermöglichen. Die IG BRN 21 spricht sich deshalb auch dafür aus, den Bau von zwei zusätzlichen Güterzuggleisen in Südhessen zu prüfen, wie Mair für die Interessengemeinschaft erklärt.

Damit müsse ein Güterzugtunnel nicht zwingend unterhalb des Mannheimer Kern-Stadtgebiets verlaufen, sondern könne auch weiter östlich im Bereich Viernheim und Wallstadt entstehen und so etwa auch Friedrichsfeld vor Lärm schützen. Da ein solcher Tunnel teilweise in offener Bauweise errichtet werden könne und nicht so lang sei, sei er auch nicht so teuer wie ein Kompletttunnel von der Blumenau bis zum Rangierbahnhof, so Mair.

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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