Spielplätze bereits genutzt

Anwohner im Mannheimer Osten erfreut über Spinelli-Öffnung

Ein Teil des Buga-Geländes ist nun zugänglich. Nachdem überraschend der nördliche Streifen des Buga-Areals  für die Öffentlichkeit freigegeben wurde, herrscht dort bereits einiger Betrieb - und große Freude

Von 
Steffen Mack
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Dieser Abschnitt des Buga-Geländes steht seit Freitag allen offen. Auch die Spielplätze werden (ganz rechts) bereits wieder genutzt. © Steffen Mack

Mannheim. Diese Nachricht haben viele Menschen vor allem in Feudenheim, Käfertal-Süd und auf der Vogelstang regelrecht ersehnt: Ein Teil des Buga-Geländes ist nun für die Öffentlichkeit freigegeben. Davon dürften vor allem Familien mit kleinen bis mittelgroßen Kindern profitieren, es handelt sich nur um den nördlichen Streifen entlang der Parkschale mit den Spielplätzen.

Für den Großteil des Areals gibt es noch keinen Termin. Es bleibt mit zwei Meter hohen Metallzäunen abgesperrt. Ein solcher sichert auch den Zugang zum Panoramasteg von der Straße aus.

Nur drei Zugänge

Auch der jetzt geöffnete Teilbereich bleibt umzäunt, es gibt aktuell nur drei mögliche Zugänge: durch den Buga-Nordeingang, von Osten her über den Weg neben der verlängerten Talstraße (bei der Skater-Anlage) sowie - etwas umständlicher, weil man dafür durch die halbe Au muss - über den Radschnellweg im Westen, der nun entlang der Parkschale frei ist. Von ihm aus geht es links nach Käfertal-Süd oder geradeaus durch den Bürgerpark, etwa hoch ins Rott. Weiter östlich ist noch gesperrt, an der geplanten Brücke über die Sudetenstraße wird erst gebaut.

Der Nordeingang zur Bundesgartenschau ist einer von drei Zugängen auf das Areal. Hier ist nun auch Radschnellweg offen, zumindest ein weiteres Teilstück davon. © Steffen Mack

Am Freitagnachmittag wird der geöffnete Bereich schon von einigen Anwohnern aufgesucht. Man sieht vor allem Spaziergänger, aber auch Spielplätze werden schon genutzt. Auf dem östlich neben dem Nordeingang sind zwei Frauen mit kleinen Kindern, eines schaukelt freudig vor sich hin. „Darauf haben wir seit sechs Wochen gewartet“, sagt eine Mutter, die anonym bleiben will. Sie zeigt aber auch Verständnis dafür, dass nach Ende der Bundesgartenschau am 7. Oktober noch einiges auf dem Gelände zu tun war und nicht früher geöffnet werden konnte. Findet sie nicht schade, dass es nun schon so kalt ist - das Smartphone zeigt zwei Grad? Nein, meint die Frau, „wir müssen mit den Kindern ja eh bei jedem Wetter mal raus“.

Weiter Richtung Au führt Dirk Landgraff seinen Hund Gassi. „Richtig super“, findet er, dass das Areal quasi südlich von seiner Haustür jetzt geöffnet ist. Allerdings ärgert er sich auch über einige freilaufende Hunde, die er am Freitag bereits hier gesehen hat - seinen führt er vorbildlich an einer Schleppleine. „Wenn die so weitermachen, wird hier bald wieder alles eingezäunt.“ Zwar weisen weder an den Zugängen noch vor den Spielplätzen Schilder auf eine Leinenpflicht hin. Aber der gesunde Menschenverstand legt sie natürlich schon nahe.

Wieso kein öffentlicher Termin?

Erstaunlich ist, dass die Stadt das Areal nicht mit einem öffentlichen Termin freigegeben hat. Zumal gerade Christian Specht dafür bekannt ist, freudigen Ereignissen sehr gern höchstpersönlich beizuwohnen. Im Kalender des Oberbürgermeisters stehen unter anderem am Freitagabend ein Grußwort bei der Regenbogen-Benefizgala des Nationaltheaters, am Samstag das Richtfest zu einem neuen Saal im Rosengarten sowie am Sonntag ein Grußwort beim Unternehmer-Eltern-Frühstück des Deutsch-Türkischen Instituts für Arbeit und Bildung.

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Auf die Teilöffnung des Buga-Geländes machte die Verwaltung nur mit einer überraschenden Pressemitteilung am Freitagmittag aufmerksam. Angehängt ist ein Foto, das Specht, Umweltdezernentin Diana Pretzell, Baubürgermeister Ralf Eisenhauer, Stadtraumservice-Chefin Alexandra Kriegel und Buga-Boss Michael Schnellbach mehr oder weniger fröhlich lächelnd auf dem verwaisten Gelände zeigt.

Anwohner freuen sich über Völklinger Achse

Wieso es keinen öffentlichen Termin gab, begründet Spechts Sprecher auf Anfrage damit, sie hätten die beliebten Spielplätze und den Radweg so „schnell wie möglich“ freigeben wollen. Für das gemeinsame Foto habe man eine turnusmäßige Aufsichtsratssitzung der Buga-GmbH am Donnerstag genutzt.

Übergeben wurde der Stadt nun von der Bundesgartenschau-Gesellschaft auch das gesamte Areal westlich der Völklinger Achse, also der Direktverbindung zwischen Feudenheim und Käfertal-Süd. Vor allem deren Freigabe wäre für viele Anwohner eine große Freude. Dazu heißt es in der Pressemitteilung: „Dieser Bereich bleibt aber noch eingezäunt, bis geklärt ist, welche Maßnahmen für den Schutz der hier lebenden Tiere und Pflanzen nötig sind.“ Hier geht es bekanntlich vor allem um die Haubenlerche. Über die für sie vorgesehenen Schutzräume will Specht ja noch mit dem Regierungspräsidium verhandeln.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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