Hübsche Manga-Girls, mutige Helden und zauberhafte Kreaturen: Rund um den Wasserturm und auf den Grünanlagen am Rosengarten tummeln sich zahlreiche Kostümierte von nah und fern. Denn seit gestern findet im Congress Center Rosengarten die Convention „Animagic“ statt. Drei Tage lang werden Fans der Anime-Kultur und Mangas, Cosplayer oder auch Liebhaber von Fernost sich in Mannheim treffen. Neben zahlreichen Ständen, Besuchen von Autoren und Zeichnern gibt es auch ein buntes Programm mit vielen Highlights. Ob Signierstunden, Videospielstationen, Konzerte oder Kino: Spaß und Spannung auf drei Ebenen locken die rund 30 000 Gäste, die an dem Wochenende erwartet werden.
Die Leute sind offen, und man lernt neue Menschen kennen
Das Motto des diesjährigen Events lautet „Summer of Animagic“. Mit sommerlichen Temperaturen kann die Quadratestadt zwar dieses Jahr nicht dienen. Der Stimmung tut dies jedoch keinen Abbruch. Christian, Lucas und Marcel kennen sich aus dem Internet und besuchen die Messe in Mannheim zum ersten Mal. Lucas hat von den drei Freunden die weiteste Anreise auf sich genommen: Der 27-Jährige lebt in London. „Bisher war ich nur einmal bei der Comic Con“, verrät er. „Wir freuen uns auf den Cosplay-Wettbewerb“, sagt der 34-jährige Duisburger Christian.
Anabel und Koray aus Bad Wimpfen stehen wenige Meter weiter vorne. „Die Community ist toll“, lobt die 21-Jährige, die sich mit silberfarbener Perücke und XXL-Wimpern in Shenhe aus dem Anime „Genshin Impact“ verwandelt hat. „Die Leute sind offen, und man lernt bei den Conventions neue Menschen kennen.“ Ihr Freund begleitet seine Freundin lieber ohne Kostüm. „Ich freue mich schon auf die Stände“, sagt die junge Frau, während ihr Partner auf die kulinarischen Angebote gespannt ist. „Essen ist immer gut“, sagt er und lacht. Abends geht es für das Paar wieder nach Hause.
Birgit und Ollie kennen sich aus der Schule. Die beiden verbindet auch heute noch die Liebe zum Cosplay. „Mein erstes Animagic-T-Shirt stammt aus dem Jahr 2009“, verrät Birgit. Während sie als Crowmaster aus dem Cartoon „Dragon Prince“ mit Perücke und Kostüm auf die Animagic geht, präsentiert Ollie eine täuschend echte Version von Quincy aus dem Spiel „New Carneval“. Timea, Nancy und Josephine sind aus Jena angereist. Timea verkörpert Sakura Nanamime aus der Serie Toilet-Bound-Hanako-Kun“, Nancy ist Kikyo aus Inu Yasha und ihre Tochter ist Kenma aus dem Anime Haikyuu. Die 42-Jährige besucht Anime-Conventions seit 23 Jahren. „Ich habe früher schon Animes wie etwa Heidi geschaut“, sagt sie. Über Sailor Moon sei ihre 22-jährige Tochter auch vom Anime-Fieber gepackt worden. Timea mag nicht zuletzt das Storytelling. „Es ist wesentlich komplexer als westliche Geschichten“, sagt die 27-Jährige.

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Vanessa und Franzi sind mit dem Auto gekommen. „Ich bin zum ersten Mal bei der Animagic“, erzählt die 33-jährige Vanessa aus Bochum, die sich am Samstag in einen Pokémon verwandeln will. Franzi bleibt unkostümiert. „Ich war letztes Jahr schon hier“, sagt die Koblenzerin. Sie kann es kaum erwarten, über den Künstlermarkt zu bummeln, so manche Rarität zu ergattern und mit Künstlern ins Gespräch zu kommen. Neben Filmen und Figuren warten Bücher, Kissen, Kostüme, asiatische Lebensmittel, Winke-Katzen oder Geschirr aus Japan auf Kundschaft.
Sibel, Nino und Anna haben bereits eingekauft. Während die jungen Frauen vor allem Anime-Figuren geshoppt haben, freut sich der Wormser über ein Spiel, das überall ausverkauft war. Die Einkaufsmeile findet das Trio super. „Die Preise waren zwar gesalzen, aber man konnte die Ware wenigstens ansehen.“
Mangas sind wesentlich komplexer als westliche Geschichten.
Sibel hat im vergangenen Jahr fast 600 Euro ausgegeben. „Für Kuscheltiere und Schlüsselanhänger“, verrät die 29-Jährige aus Mutterstadt lächelnd. Auf der Messe findet sie sonst auch die Signierstunden, Theaterstücke und Musikveranstaltungen gut. June ist seit Jahren begeisterte Cosplayerin. Die Mannheimerin sieht dank langer dunkellila Perücke, kurzem rosa Kleid, Kniestrümpfen und Schminke der Figur Ai aus der Anime-Serie Oshi no Ko zum Verwechseln ähnlich. „Ich arbeite bei Peppermint Anime“, erzählt die 25-Jährige, die für die Betreuung der Ehrengäste zuständig ist. In dem Shop gibt es so manches, was das Anime-Fan-Herz begehrt. Am Cosplay reizt sie vor allem „die gemeinsame Leidenschaft für etwas“.
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