Verein im Wandel

Alte Leitidee, neuer Schwung: „Frauen im Quadrat“ aus Mannheim für Ideen offen

Der Mannheimer Frauenverein wird zu „Frauen im Quadrat“ und setzt auf lokale Eigenständigkeit und neue Konzepte. Das ist geplant.

Von 
Waltraud Kirsch-Mayer
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Vorsitzende Ute Münch (l.) und ihre Vize Astrid Teigesser bringen am Domizil in der Renzstraße 1 das neue (vom Registergericht genehmigte) Logo des Vereins Frauen im Quadrat an. © Frauen im Quadrat

Mannheim. Der Mitgliederbeschluss fiel bereits zu Beginn des Jahres – jetzt ist er amtlich: Die Mannheimer Ortsgruppe des Deutschen Frauenrings hat sich für eine Metamorphose entschieden und vollzieht eine Wandlung im Sinne von mehr lokaler Eigenständigkeit. „Frauen im Quadrat“ nennt sich der Verein mit traditionsreichen Wurzeln, aber neuer Satzung und modifiziertem Konzept im Sinne von „Begegnungen – Kultur-Charity“.

Natürlich sei es ein langer Entscheidungsprozess gewesen, berichten Club-Frauen im Domizil Renzstraße 1 am Nationaltheater. Schließlich gibt es eine ereignisreiche Vorgeschichte: Der zwei Jahre nach Kriegsende gegründete Mannheimer Frauenverein, dessen Ursprünge auf den 1897 etablierten Verband „Frauenbildung-Frauenstudium“ zurückgehen, sollte sich in den 1950ern dem „Deutschen Frauenring“ anschließen und umbenennen.

Zu den einstigen Vorstandsfrauen, die über Mannheim hinaus die Ortsgruppe bekannt gemacht haben, gehört Luitgard Schmitt: Inspiriert von der Partnerschaft mit Chișinău startete sie die Moldawien-Hilfe und brachte Konvois mit Versorgungsgütern über die Karpaten in das Armenhaus Europas – und dies häufig mit persönlicher Begleitung.

Mannheimer Frauenverein: Zunehmend vom Frauenring-Bundesverband in Berlin entfernt

Im Gespräch betonen schon lange im Verein engagierte Mitglieder, dass sie sich zunehmend vom Frauenring-Bundesverband in Berlin entfernt haben, mehr Eigenständigkeit möchten und auch nicht mehr bereit sind, einen Großteil der Jahresbeiträge – jeweils 70 Euro – an die Dachorganisation für deren Projekte abzuführen. Die vereinsrechtliche Metamorphose sollte sich freilich beim Registergericht länger als gedacht hinziehen. Auch, weil die als Vereinsdomizil erworbene Wohnung eigentumsrechtlich übertragen werden musste.

Ute Münch, seit zehn Jahren Vorsitzende, ihre Vize Astrid Teigesser und die weiteren Vorstandsfrauen Eva Ehret, Edith Jonescheit und Anja Friederichs betonen: „Wir sind für neue Ideen offen!“ Zu dem bereits gezimmerten Konzept-Gerüst gehören Vorträge, Arbeitskreise (auch für Literatur), Kulturaktivitäten, Ausflüge, Ausstellungen und Benefiz. Die Leitidee „Frauen für Frauen“ bleibe erhalten, solle aber mit neuem Schwung umgesetzt werden.

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Wichtig ist für die Religionspädagogin Ute Münch wie auch ihren Vorstand, Charity zu forcieren und mit kreativen Angeboten einträgliche Ausrufezeichen zu setzen – und das in bewährter Tradition. In der Vergangenheit hat ein Frauenring-Team beispielsweise das Sammeln und Verkaufen von gespendeten Handtaschen, darunter auch Nobelexemplare, zugunsten der Prostituierten-Beratungsstelle Amalie mit organisiert. Die Vorsitzende berichtet außerdem von erfolgreichen Flohmärkten, deren Erlös Frauenhäusern vor Ort zugutekam.

Mit einem unverbindlichen wie kostenfreien „Schnupperabo“ will der neue Verein Gelegenheit bieten, „Frauen im Quadrat“ kennenzulernen. Kontaktaufnahme ist telefonisch (Vereinshandy 0162/880 87 93) oder per Mail (ute-mannheim@t-online.de) möglich. Eine Homepage wird gerade aufgebaut (www.frauen-im quadrat-de).

Im November soll es so weit sein: Dann wird im Domizil Renzstraße der Neustart samt verändertem Namen gefeiert.

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