Mannheim. Genau vier Wochen sind vergangen, seitdem Terroristen der Hamas Israel angegriffen und dabei 240 Menschen als Geiseln nach Gaza verschleppt haben. Bislang sind nur wenige der Gekidnappten freigekommen - vor allem israelische Staatsangehörige sind nach wie vor in der Gewalt der Terrorgruppe im Kriegsgebiet.
An diesem Freitag lädt deshalb die Deutsch-Israelische-Gesellschaft Rhein-Neckar/Mannheim (DIG) zwischen 12 und 17 Uhr zu einer Solidaritätskundgebung auf den Platz vor dem Rosengarten.
Geiseln stammen aus zwölf Nationen - auch aus Deutschland
Die DIG will mit 240 leeren Stühlen am Schabbat-Tisch der Geiseln und ihrer Angehörigen gedenken, heißt es. Auf jedem Stuhl sollen ein Foto einer der Geiseln sowie deren Kurzbiografie und die Fahne des Heimatlandes zu sehen sein. Die Geiseln stammen aus zwölf Nationen, darunter mehrere aus Deutschland. Angelehnt ist das Format an vergangene Veranstaltungen, unter anderem in Berlin und Frankfurt.
„Wir appellieren an alle Mitbürgerinnen und Mitbürgerinnen, mit ihrer Teilnahme an der Mahnwache zum Ausdruck zu bringen, dass die Unmenschlichkeit des Terrors, die Unmenschlichkeit der Geiselnahme, die Unmenschlichkeit von Verschleppung, Mord und Folter niemals legitim sein kann, ganz unabhängig von Religions- oder Staatszugehörigkeit, ganz unabhängig von Glaube oder Herkunft“, erklären der DIG-Vorsitzende und Grünen-Stadtrat Chris Rihm und CDU-Stadtrat Thomas Hornung. Beide zeichnen für die Organisation der Mahnwache verantwortlich.
Die Stadträte rufen zu einer größtenteils stillen Veranstaltung auf, von der eine große Symbolik ausgehen soll. „Wir denken an die Geiseln. Wir fühlen mit den Angehörigen. Unser Herz schlägt für ihr Überleben.“ Gegen 16.30 Uhr ist laut Mitteilung zudem eine kurze Ansprache vorgesehen, in der auch die Namen der Geiseln verlesen werden sollen.
Mannheimer Organisatoren erwarten mehrere Hundert Teilnehmer
Die Polizei Mannheim geht auf Anfrage davon aus, einen friedlichen Ablauf der Veranstaltung zu gewährleisten. Eine vergleichbare Veranstaltung in der Bundeshauptstadt vergangene Woche verlief laut Auskunft der Berliner Polizei ebenfalls störungsfrei. An der Mahnwache hatten demnach bis zu 500 Personen teilgenommen. Die Mannheimer Organisatoren erwarten ebenfalls mehrere Hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer, kündigten sie im Vorfeld an.
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