Mannheim. „Saustark“ oder „granatenmäßig“ – selbst wer zufriedene Worte von der Maimarktleitung gewohnt ist, hörte derartige Ausdrücke bisher nicht. Aber diesmal sind sie gefallen. Sie stammen von der Umfrage, welche die Mannheimer Ausstellungsgesellschaft – wie stets – zur Halbzeit des Maimarkts bei den Firmen in den Hallen gemacht hat. Im Ergebnis sind fast alle Branchen sehr zufrieden, besonders aber die Unternehmen der Bereiche Bauen, Renovieren und Energieversorgung. Von denen stammen die starken Worte.
Natürlich sei die Zwischenbilanz erst „ein grober Trend“, so Jan Goschmann, Geschäftsführer der Mannheimer Ausstellungsgesellschaft. Aber der ist derart positiv, dass er bei der Vorstellung der Auskünfte stets lächelte. Eine Besucherbefragung habe es dieses Jahr zwar nicht gegeben, aber so viel sei klar zu spüren: „Es freuen sich viele Leute, dass es endlich wieder einen richtigen Maimarkt gibt, das ist bei allen Besuchern spürbar“, so Stephany Goschmann, ebenfalls Geschäftsführerin des Familienunternehmens, das Deutschlands größte regionale Verbrauchermesse seit 1962 im Auftrag der Stadt organisiert.
In einem Bereich "durchwachsene" Antworten
Ein Problem habe es bei der Umfrage gegeben, so Jan Goschmann: „Es war zum Teil schwierig, die Aussteller zu befragen, weil sie ständig in Kundengesprächen waren.“ Gerade im Bau- und Energiesektor habe sich der „enorme Beratungsbedarf“ gezeigt – den die Kunden gerne genutzt hätten, ob in den drei Hallen dazu, beim Handwerk oder bei der MVV in der Halle der Metropolregion.
„Sehr, sehr gut“ habe auch das Bauhaus, das nach einem Jahr Pause wieder eine eigene Halle hat, auf die Umfrage geantwortet, so Jan Goschmann. „Die sind eigentlich der zuverlässigste Gradmesser, weil sie Aussteller mit langjähriger Erfahrung sind – die spüren sofort, ob es ein starker Maimarkt wird oder nicht“, meinte Stefany Goschmann.
Nur für einen Bereich meldete die Ausstellungsgesellschaft, dass die Antworten „durchwachsen“ ausgefallen seien – für den Internationalen Basar. Bei den beiden Reisehallen seien die „Erwartungen der Anbieter übertroffen“ worden, denn es gebe konkrete Buchungen. „Die Branche hat ja keine so gute Zeit hinter sich“, sagte Jan Goschmann, was man in der Halle auch an einigen Lücken spürt, „aber die Besucher schätzen, dass die Aussteller direkt aus den Regionen kommen, die sie vertreten“.
Bei Mode und Schmuck käme es darauf an, „dass die Qualität stimmt“, ein Anbieter mit selbst gefertigten Taschen habe ein bestimmtes Exemplar bereits 1000 Mal verkauft. Das Schlemmerland „läuft hervorragend“, so Jan Goschmann: „Da brummt es richtig“, und auch die Firmen, die nicht zum sofortigen Verzehr, sondern Lebensmittel für zu Hause verkauften, verzeichneten gute Umsätze, ebenso die Anbieter von Haushaltswaren.
Viele Beratungsgespräche geführt
In den Hallen „Wohnträume“ sei von „positiver Resonanz“ und „guten Gesprächen“ die Rede. Aber da gehe es ja auch oft um größere Ausgaben, die meist in den Familien noch mal beratschlagt würden. „Für solche Anschaffungen kommen die Leute dann ein zweites Mal zum Maimarkt – oder es gibt eben Nachgeschäft“, sagte Jan Goschmann.
Anbieter für Gewerbe- oder Kommunalbedarf hätten bereits von konkreten Investitionen berichtet. „Das ist ja ein Maimarkt-Bereich, der meist nicht so im Vordergrund steht, aber auch guten Umsatz macht“, ergänzte Stephany Goschmann. Durchweg „sehr, sehr zufrieden“ seien die Partner der Sonderschauen, erklärte Jan Goschmann – was Stefan Wilhelm von der Polizei bestätigte.
Das Sonderschau-Zelt sei „außergewöhnlich gut besucht“, die Präventions-Kollegen hätten schon 1000 Beratungsgespräche geführt, und viele junge Leute würden sich über den Polizeiberuf informieren. „Wir haben 80 potenzielle Bewerber – sehr erfreulich“, so Wilhelm, denn am verlängerten Wochenende seien viele junge Leute da gewesen. Die Gewinnspielkarten habe man sogar nachdrucken müssen. „Die Leute rennen uns die Bude ein – man merkt, wie froh sie sind, dass sie wieder rauskönnen“, sagte er mit Blick auf das Ende der Corona-Beschränkungen. Verkehrs- oder Kriminalitätsprobleme gebe es dagegen keine: „Es ist ganz entspannt.“
Die positive Einschätzung teilten Karl F. Mayer und Thomas Schmitt vom „Schulterschluss“, der 2022 gegründeten gemeinsamen Präsentation der Feuerwehren der Region, 2007 auf alle Hilfsorganisationen ausgedehnt. Stefanie Goschmann habe diese Idee von Anfang an „super unterstützt“, so Schmitt: „Es gab niemals ein Nein!“, dankte er. Daher ernannte der „Schulterschluss“ Stefany Goschmann zum Ehrenmitglied. Dazu gab es Marzipantorte – ihre Lieblingssorte. „Ich bin froh, dass wir das gewagt haben. Das war jede Anstrengung wert, denn das Interesse der Besucher ist riesig“, so Goschmann zu den Aktionen in Halle 26 und auf dem Freigelände.
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