Verbraucherausstellug

So läuft es bisher auf dem Maimarkt

Halbzeit auf dem Mannheimer Maimarkt: Die Zwischenbilanz der Ausstellungsleitung auf der Basis einer Stichproben-Umfrage bei Ausstellern ist überwiegend gut. Was die einzelnen Branchen melden und was die Polizei sagt

Von 
Peter W. Ragge
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Etwas mehr Besucher als im Vorjahr zu dieser Zeit: Blick aufs Gelände des Mannheimer Maimarktes am 1. Mai, dem bisher besucherstärksten Tag. © Christoph Blüthner

Mannheim. „Tendenz aufwärts, eindeutig“ – diese positive Zwischenbilanz zieht Stefany Goschmann, Geschäftsführerin der Mannheimer Ausstellungsgesellschaft, zur Halbzeit des Maimarktes. Fast alle Branchen seien laut einer Stichprobe bei den Ausstellern zufrieden und die Besucherzahl liegt um 2000 höher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. „Es läuft insgesamt besser“, fasst sie zusammen, und auch die Zahl der Aussteller ist mit 1135 etwa zehn Prozent höher als im Vorjahr.

Maimarkt in Mannheim zieht Zwischenbilanz

Im Lauf des 1. Mai sind Mitarbeiter der Ausstellungsgesellschaft ausgeschwärmt, haben etwa zehn Prozent der Aussteller befragt. Daher sei der Umsatz vom 1. Mai noch nicht enthalten, und da dieser Tag der mit der bisher höchsten täglichen Besucherzahl – nämlich 35 000 – war, habe man auch nicht alle Standbetreiber ausführlich befragen können. „Dafür war der Andrang zu groß“, so Jan Goschmann, ebenfalls Geschäftsführer der Mannheimer Ausstellungsgesellschaft. Das Familienunternehmen richtet Deutschlands größte Verbrauchermesse seit 1962 im Auftrag der Stadt aus.

Die Aussteller der beiden Reisehallen hätten „sehr zufrieden“ zurückgemeldet, so Jan Goschmann: „Für die gab es ja eine lange Durststrecke“, sagt er, und noch immer ist die Reisehalle daher nicht komplett gefüllt. „Aber die Leute suchen die Beratung, achten auf Qualität“, zitiert er aus einer Reaktion, die aber ähnlich von vielen weiteren Ausstellern geäußert werde.

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Neue Heimtierhalle und „Games for Families“ kommen prima an

Aus dem Bereich Mode/Kosmetik sei die Rückmeldung „richtig gut“, wobei auch da die Qualität zähle: „Echte Ledergürtel laufen richtig gut“, berichtet Jan Goschmann. In der Halle des Handwerks sei „mehr los als im letzten Jahr“, während seine Mitarbeiter aus dem „Schlemmerland“ sehr unterschiedliche Aussage notiert haben. „Einige sind sehr zufrieden, bei anderen ist noch Luft nach oben“, so die Meinung, wobei gerade qualitativ höherwertige Produkte – Feinkost etwa – stärker nachgefragt würden wie vergleichsweise günstige Angebote. „Austern verkaufen sich hervorragend“, berichtet Jan Goschmann – mit gewisser Verwunderung in der Stimme.

„Alles Belissimo“ hätten die Italiener die Stimmung in ihrer Sonderschau-Halle, wo es vom Eis über Feinkost bis zur Mode alles aus dem Land des Stiefels gibt, zusammengefasst. Auch im Afrikanischen Dorf laufe es gut. Von den Basar-Hallen, wo hauptsächlich internationales Kunsthandwerk vertreten ist, hat die Ausstellungsleitung eine noch bessere Rückmeldung bekommen als im vergangenen Jahr. „Die sind noch zufriedener“, so Jan Goschmann. Das gilt ebenso für die zur ganzen Halle aufgewertete Kulturecke, wo ein Anbieter sogar die gesamte für den Verkauf auf dem Maimarkt vorgesehene Taschenbuch-Auflage schon in den ersten vier Tagen an die Leser gebracht hat.

„Positiv überrascht“ hätte einige der Anbieter in den Haushalts- und Neuheiten-Hallen die Resonanz bei den Kunden. „Manche haben da mehr Umsatz als erhofft, andere ein bisschen weniger“, dies komme auf das Produkt an, erklärte Jan Goschmann. Ein Aussteller habe aber geantwortet, der Maimarkt könne noch hundert Jahre weitergehen.

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Als sehr gut beschreibt die Ausstellungsleitung die Resonanz auf die beiden ganz neuen Angebote. „In der Heimtierhalle brummt es“, so Jan Goschmann, das Interesse an allen Angeboten rund um Ernährung, Spielzeug und mehr für Haustiere sei riesig. Das gelte ebenso für die „Games for Families“, die hundert Mitmachstationen zu digitalen, analogen und hybriden Spielideen liefert und wofür die Spiele-Hersteller den Maimarkt zudem als Testmarkt für Neuheiten betrachten. Dabei sei ihnen aufgefallen, „dass auch noch Brettspiele im Trend sind, nicht nur digitale Angebote“.

„Extrem interessiertes, tolles und nettes Publikum“

Das absolute Trendthema des Maimarkts ist der Bereich Bauen, Modernisierung und Energiesparen. So sind die Berater am riesigen Stand der MVV fast ständig umlagert, und das Bauhaus habe „alles im grünen Bereich“ gemeldet. Als „durchwachsen“ beschreibt Goschmann dagegen die Antworten der anderen Aussteller aus den Bereichen Bauen sowie Wohnen. „Aber das sind ja größere Investitionen, das dauert ein bisschen“, so Jan Goschmann. Die Branche melde jedoch „qualitativ hochwertige Kontakte“ bis hin zu konkreter Terminvereinbarung und rechne mit hohem Nachgeschäft. „Das ist ja das Gute am Maimarkt: Man hat kurze Wege, kann viel vergleichen und dann kaufen viele bei einem zweiten Besuch oder danach“, so Stefany Goschmann. Zumindest ein Autohaus hat schon auf dem Maimarkt ein gutes Geschäft gemacht und bis zur Halbzeit 80 Prozent seines Umsatzziels erreicht.

Von einem „extrem interessierten, tollen und netten Publikum“ am Stand spricht Stefan Wilhelm vom Polizeipräsidium. „Die Leute zeigen Respekt, unser Angebot wird sehr, sehr positiv angenommen“, freut er sich. Ansonsten sei der Maimarkt aus Sicht der Polizei bisher „sehr ruhig“ verlaufen. Drei verloren gegangene Kinder, zwei „Unfällchen“, wie er sagte, zwei Diebstähle aus Fahrzeugen und kein einziger Raddiebstahl, obwohl deutlich mehr Besucher als im Vorjahr mit dem Fahrrad kommen würden, seien eine äußerst gute Maimarkt-Bilanz. „Verkehrsprobleme gibt es keine, höchstens einen kleinen Stau, wenn zu viele Leute auf einmal wegfahren“, so Wilhelm. Schwierig sei nur gewesen, dass an einem heißen Tag ein Hundebesitzer sein Tier im Auto zurückließ. Die Polizei hat es befreit.

Redaktion Chefreporter

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