Badeunfälle

DLRG wäre bereit für Rettungswache am Mannheimer Vogelstangsee

In den vergangenen Sommern kam es am Vogelstangsee zu mehreren schweren Badeunfällen. Die Stadt lehnt eine Rettungswache dort ab - die DLRG zeigt sich darüber verwundert

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Peter W. Ragge
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Derzeit nur als Badestelle eingestuft: Der Vogelstangsee (Archivaufnahme vom Sommer 2021). © Julia Brinkmann

Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) hat sich sehr verwundert über eine Aussage der Stadt geäußert, dass sie eine Rettungswache am Vogelstangsee ablehne. „Wir haben das aus der Zeitung erfahren, das war nicht abgesprochen“, sagte Thorsten Großstück, stellvertretender Vorsitzender der DLRG, jetzt bei einer Informationsveranstaltung für Stadträte.

„Wir müssten als Stadt sonst Verantwortung übernehmen“, hatte Klaus Bernd Schwennen, Abteilungsleiter Grünflächen beim Stadtraumservice, im Bezirksbeirat Wallstadt die Forderung nach einer Aufsicht abgelehnt, obwohl es zuletzt zu schweren Badeunfällen gekommen war. Derzeit sei der Vogelstangsee nur als „Badestelle“ eingestuft, bei der die Menschen auf eigene Verantwortung ins Wasser gehen dürften, erklärte Schwennen, die Stadt aber keine Haftung übernehme.

Der Bezirksbeirat war damit nicht zufrieden; SPD-Sprecher Thorsten Schurse verlangte einen Ortstermin des Stadtteilgremiums mit der DLRG. „Wir wären bereit“, sagte Großstück dazu und bezog dies auf den Vogelstangsee ebenso wie auf den Rheinauer See. Die Mehrzahl der Ertrinkungsfälle, in Deutschland allgemein wie in Mannheim, ereigneten sich schließlich an unbewachten Gewässern wie etwa Badeseen. „Aber wenn man es machen will, muss man es richtig machen – nicht nur Dixi-Klo und Container“, mahnte Großstück.

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Nötig sei für die ehrenamtlich tätigen Rettungsschwimmer dann „ein Gebäude, das wertschätzend ist und in dem man arbeiten kann“. Das müsse aus einem feststehenden Haus mit Wachraum, Sanitätsraum, Umkleiden, Dusche und Toilette sowie Materialraum und Garage bestehen, damit man auch ein Boot unterstellen könne. Schließlich gebe es, wenn die DLRG erst mal präsent sei, „vom Insektenstich bis zum kleinen Kind, das seine Mama sucht, den ganzen Tag etwas zu tun“. Für solche Rettungswachen lägen sehr viele gute, auch architektonisch ansprechende Beispiele vor.

Er hoffe, dass die Aussage der Stadt im Bezirksbeirat nicht das letzte Wort sei und dazu noch einmal Gespräche stattfänden. Die DLRG sei dazu bereit. Zudem könnten solche Gebäude auch in den Bereichsplan für den Rettungsdienst aufgenommen werden. Dann gebe es bis zu 90 Prozent Zuschüsse vom Land für den Bau, sagte der stellvertretende DLRG-Vorsitzende.

Redaktion Chefreporter

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