Mannheim. Gut drei Dutzend Personen trafen sich jetzt am Denkmal zur „Schlacht bei Seckenheim“ auf Einladung von Karlheinz Lochbühler. Der Seniorchef des Aufzugsunternehmens, das in diesem Jahr sein 150 Jähriges Bestehen feiert und wenig entfernt seinen Firmensitz hat, erklärte, dass die Familie Lochbühler eine besondere Beziehung zu diesem Denkmal hat. Sein Vater Carl war Vorsitzender des Festkuratoriums, das 1962 die Festlichkeiten samt großem, historischen Umzug in Seckenheim organisierte und unterstützte.
Zur Freude der anwesenden Gäste hatten Carls Enkel Andreas und Stefan Lochbühler in Altunterlagen gekramt und noch einige Festschriften des vom 30. Juni bis 2.Juli 1962 laufenden Jubiläums herausgeholt, einschließlich einiger Fest-Plaketten, die damals anlässlich „500 Jahre Schlacht bei Seckenheim“ verteilt wurden.
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Das Denkmal in der kleinen Grünanlage an der Schwabenstraße, Ecke Saarburger Ring war zuletzt in einem verbesserungswürdigen Zustand, was Lochbühler anlässlich des Firmenjubiläums veranlasste, in Abstimmung mit der Stadt Mannheim aktiv zu werden. Die habe unbürokratisch den Sockel des Gedenksteines gesäubert, „während wir“, so Karlheinz Lochbühler, „die verwitterte Bronzetafel restauriert haben“. Für diese noble Geste und für die Initiative bedankte sich Horst Sommer vom Heimatverein Friedrichsfeld, unterstützt von Seckenheimer Vertretern des Heimatmuseum und des Historischen Vereins.
Sommer übergab Lochbühlers ein Aquarell des Denkmals und versprach, der Friedrichsfelder Heimatverein werde hier Blumen pflanzen und eine Sitzgelegenheit schaffen.
An seinem vorletzten Arbeitstag war der Direktor des Marchivums, Ulrich Nieß, nach Friedrichsfeld gekommen, um 561 Jahre nach der Schlacht noch einmal an dieses für die Kurpfalz so bedeutende Geschichtsdatum zu erinnern. Er legte die historischen Fakten dar und betonte die Besonderheit des bereits 1462 von Friedrich dem Siegreichen errichteten Denkmals.
Ursprünglich bestand es aus dem noch vorhandenen Sockel, einer Stele mit deutscher Inschrift f und einem oben angebrachten Kruzifix, insgesamt acht Meter hoch. Bis zur Gründung Friedrichsfelds im Jahr 1682 und der einsetzenden Industriealisierung samt Autobahn, war es im flachen Land weithin sichtbar. Innschrift und Kruzifix wurden, weil verwittert und baufällig, schon im 19. Jahrhundert ins Mannheimer Schlossmuseum verbracht, wo beide Teile nach einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden und seither als verschollen gelten.
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