Mannheim. Seit 2021 befindet sich der Käfertaler Wald etappenweise im Umbau, ein Projekt der Eigentümerin Stiftung Schönau in Zusammenarbeit mit der Landschaftsagentur Plus GmbH. Um vor Augen zu führen, wie der gegenwärtige Zustand des Waldes aussieht, lud die Landtagsabgeordnete Susanne Aschhoff (Grüne) zu einem Waldwandel mit Forstexperten durch das blühende Idyll ein.
Der Rundgang startete und endete am Waldeingang des Forstwegs mit der rot-weißen Schranke gegenüber dem Supermarkt Lidl in der Sonderburger Straße, Ecke Lilienthalstraße. Dabei besichtigten die Waldwandler eine eingezäunte Umbaufläche im Kollekturwald. Neben 40 Bürgern nahmen an diesem erkenntnisreichen Waldwandel der Revierleiter Frank Philipp von der Stiftung Schönau, Landschaftsarchitekt Stephan Reff von der Landschaftsagentur Plus, Forstbezirksleiter Dietmar Hellmann von ForstBW sowie Abteilungsleiterin Dina Scheffer als Vertreterin der Stadt für Forst- und Naturschutz teil.
Dem Wald geht es an vielen Stellen nicht gut
„Ich bin oft in diesem Wald. Dem Wald geht es an vielen Stellen nicht gut. Wir müssen was tun“, erklärte Landtagsabgeordnete Susanne Aschhoff. Als kühlender Ort und Tummelplatz für zahlreiche Tierarten stelle der Käfertaler Wald einen wichtigen Faktor dar. „Wir wollen Ihre Meinungen dazu wissen“, ermutigte die Politikerin.
Als historischer Begriff geht der Kollekturwald auf die Verwaltung ehemaliger Liegenschaften des Klosters Schönau im Odenwald zurück. Seit einiger Zeit verbreitet sich im Käfertaler Wald die aus Nordamerika stammende spätblühende Traubenkirsche, die den lateinischen Namen Prunus serotina trägt. Wegen seiner invasiven Eigenschaft ist dieser Baum eine Problemart, die heimische Baumarten verdrängt und sich negativ auf die biologische Vielfalt auswirkt.
Die Traubenkirsche soll durch standortgerechte Laubbäume ersetzt werden, etwa durch Traubeneichen, Hainbuchen, Winter- und Sommerlinden. Durch hohe Widerstands- und Wuchskraft gehören Eichen zu den wichtigsten Baumarten für einen klimapositiven Wald. Das zukünftige Waldbild des Kollekturwalds soll sich auf vielfältig strukturierte Mischbestände ausrichten. Mit einem robusten Aufbau von Bäumen, die Dürre und Stürmen standhalten. Zum Speichern größerer Mengen von Kohlenstoffdioxid und zur Kompensation negativer Umwelteinwirkungen.
Bahn finanziert den Waldumbau an der Riedbahnstrecke mit
Kieferbestände sind wegen klimatischer Veränderungen durch Trockenheit und Pilzbefall stark gefährdet. „Wir haben einen Zustand, der sehr naturfern ist. Wir hoffen auf eine Verbesserung“, erläuterte Förster Frank Philipp. „Die Wälder sind ein Spiegel der Gesellschaft“, wertete Philipp. Durch das Anlegen von Sandrasen und Kleingewässern sollen zusätzliche Kleinbiotope entstehen. Die ökologische Waldaufwertung wird von der Deutschen Bahn mitfinanziert, im Rahmen des Bahnprojekts Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim.
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