Mannheim. Sie ist auf den ersten Blick kaum zu sehen, weil die Eingangsbereiche mit Treppen komplett zugewachsen sind. Die Wände der Fußgänger-Unterführung unter der Seckenheimer Landstraße (Höhe Karl-Kuntz-Weg) sind mit wilden Graffitis verschmiert. Die Deckenbeleuchtung ist größtenteils zerstört. Außerdem liegt in der Unterführung jede Menge Unrat: alte Kleidungsstücke, halb leere Getränkeflaschen und Plastiktüten voll Essensreste.
"Kein Lost, sondern ein Grusel-Place"
Ihr sei diese „Unterführung überhaupt nicht bekannt gewesen“, bekannte Bezirksbeirätin Margot Liebscher. „Ich bin entsetzt und fassungslos, das ist eine Katastrophe, menschenunwürdig und unhygienisch“, erklärte sie. Bezirksbeirätin Birgit Davis meinte: „Das ist kein Lost, sondern ein Grusel-Place.“ Sie gehe nicht davon aus, dass die Neuostheimer diese Unterführung nutzen.
Das zeige auch der Trampelpfad auf der Grünfläche bei der Dualen Hochschule. Der Stadtteilverein Neuostheim plane zwar wieder eine Reinigungsaktion. „Doch das ist keinem Bürger zuzumuten und gehört aufgeräumt durch die Stadt“, forderte Davis. Die Bezirksbeirätin geht auch davon aus, „dass die Stadt hier grundsätzlich nichts machen wird, wegen der geplanten ebenerdigen Querung bei der Dualen Hochschule, ein Großprojekts in unmittelbarer Nähe“. Alexandre Hofen-Stein vom städtischen Umweltdezernat hatte auf Anfrage mitgeteilt, dass Unrat aus der Unterführung zwischenzeitlich entfernt worden sei. Die Beseitigung des Wildkrautes werde später erfolgen. Die Entfernung der Wandschmierereien sei indessen nicht vorgesehen, wie der Verwaltungsvertreter erklärte.
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