Kultur (mit Video)

Hommage an die Neckarstadt: So war die Lichtmeile 2024

Lichtinstallationen, Videokunst und Musik in der Neckarstadt-West: Die Lichtmeile, Mannheims größtes Licht- und Klangfestival, erstrahlte zum 20-jährigen Jubiläum in neuem Glanz

Von 
Sylvia Osthues
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Die spektakulärste Schau bei der Jubiläums-Lichtmeile: Benjamin Jantzen verwandelte die Front des Marchivums in ein beeindruckendes Videomapping. © Sylvia Osthues

Die jährlich wiederkehrende Lichtmeile ließ die Neckarstadt-West am Wochenende zum 20. Mal leuchten. Organisiert wurde das dreitägige Kulturfestival vom Quartiermanagement und dem Kulturnetzwerk Neckarstadt-West, unterstützt von Kulturamt und Wirtschaftsförderung der Stadt Mannheim.

Bei der offiziellen Eröffnung in der Diakoniekirche Luther durch Quartiermanagerin Jennifer Pohl, Bürgermeister Ralf Eisenhauer, Ralf Philipp, Sprecher vom Kulturnetzwerk, und Diakonin Andrea Weiß als Hausherrin der Diakoniekirche Luther bekamen die Gäste erste Eindrücke von dem, was sie bei der diesjährigen Lichtmeile im Stadtteil alles erwartete. Die Gäste im voll besetzten Kirchenraum ließen sich verzaubern mit Licht und Klang von The Jamolectric Ambient Experience - Elektro und Techno von Markus Herrmann und Zacharias Zschenderlein, Illumination von Jeanne Schindele.

Die Lichtmeile ist Mannheims größtes Licht- und Klangfestival

Das Publikum stärkte sich mit Getränken und einer Suppe im Café Plus, bevor es auf Streifzug durch den Stadtteil ging. Die Leiterin des Kulturamts, Ewa Wojciechowska, und ihre Kollegin Stefanie Rihm waren begeistert vom Kulturangebot bei der Jubiläums-Lichtmeile: „Kultur in der Stadt suchen ist unser Ziel. Die Lichtmeile ist eine wunderbare Plattform für Künstler, um für die Menschen einen freien Zugang zur Kultur zu schaffen. Das trägt zur Gemeinschaft und zum Zusammenhalt bei, zu Austausch und Begegnung.“

The Jamolectric Ambient Experience in der Diakoniekirche Luther. © Sylvia Osthues

Jedes Jahr verwandelt die Lichtmeile den multikulturellen Stadtteil in eine faszinierende Welt aus Kunst und Musik, aus Farbe und Licht. Sie entwickelte sich in den letzten Jahren zu Mannheims größtem Licht- und Klangfestival, das nun an drei Tagen wieder Tausende anzog.

Für Jonathan Heger, der neu hinzugezogen ist, war es die erste Lichtmeile. Er habe die Künstler Emre und Yasin Yazar tags zuvor im Kulturpoint kennengelernt und sei gleich bei ihrer Ausstellung in den geschichtsträchtigen Baderäumen des Alten Volksbades hängengeblieben: „Es ist geil, absolut - allein außen schon die Lichter“, schwärmte Heger. Für Sven Schimmele aus Brühl war es bereits der zweite Lichtmeilen-Besuch. „Das erste Mal war es noch ein Geheimtipp meiner Friseurin; es war so sensationell und klasse, dass ich jetzt meine Freunde mitgebracht habe.“

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Peter und Antje Wichter aus der Gartenstadt, die jedes Jahr zur Lichtmeile in der Neckarstadt-West kommen, fanden allerdings: „Dieses Jahr ist es trotz des 20-jährigen Jubiläums ein bisschen weniger als früher, es sind auch nur sehr wenige Leute unterwegs.“ Bei der Party im „Karl-Otto“ hätten sie zwar einen wunderbaren Reggae gespielt. „Aber es gab keine Stühle für ältere Menschen, alle standen nur“, bedauerte Peter Wichter.

Lichtmeile 2024 in Mannheim: Musikalisch begleitete Videoschau am Marchivum

„Was glaubst du, warum Menschen zu Außenseitern werden?“, hatte Maximilian Borchardt passend zu seiner Ausstellung „Am Rand - über Außenseitertum“ im Community Art Center Mannheim (CACM) - künstlerische Momentaufnahmen, Porträts und Videoarbeiten, die zum Großteil in der Neckarstadt-West entstanden - auf die Fenster geschrieben.

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Redebeiträge zur Eröffnung der Mannheimer Lichtmeile

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Sylvia Osthues
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Über mangelnden Besuch konnten die Kulturschaffenden im CACM ebenso wenig klagen wie die neuen Inhaber von „Lila Vintage“, Robin Juhl und Lisa Gilbert. „Wir haben im Mai den Laden übernommen und führen die Tradition mit der Lichtmeile weiter, es ist für uns eine gute Möglichkeit, uns zu präsentieren“, sagte Robin Juhl.

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Die spektakulärste Lichtschau bei der Jubiläums-Lichtmeile aber erwartete die Gäste am Freitag und Samstag auf dem Vorplatz des Marchivums. Künstler Benjamin Jantzen verwandelte die Front des größten Hochbunkers der Stadt in ein beeindruckendes Videomapping, während wechselnde DJs mit elektronischen Beats die Stimmung anheizten.

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