Gutachtervortrag

Wie die Rheindamm-Sanierung in Mannheim viel weniger kosten würde

Kann der Kahlschlag bei der Sanierung des Rheindamms in Mannheim abgewendet werden? Ein Gutachter sagt: neun von zehn Bäumen könnten bleiben. Und er sagt auch, wie die Sanierung mit wesentlich weniger Geld machbar wäre

Von 
Thorsten Langscheid
Lesedauer: 
Die Sanierung des Rheindamms könnte wesentlich günstiger sein. © Christoph Blüthner

Die Sanierung des Rheindamms zwischen Lindenhof und Großkraftwerk (GKM) könne nicht nur bei Erhalt von bis zu 90 Prozent der Bäume am Damm, sondern auch zu spürbar geringeren Kosten ausgeführt werden. Dies wurde am Mittwoch im Bezirksbeirat Neckarau, der im Volkshaus an der Rheingoldstraße tagte, deutlich.

In der öffentlichen Sitzung hatte Umweltbürgermeisterin Diana Pretzell (Grüne) angekündigt, dass die Stadt im Verfahren zur Genehmigung der Rheindammsanierung die Einwendungsfrist für Bürgerinnen und Bürger um einen Monat bis Donnerstag, 19. Januar, verlängert. Grund seien die vom Gutachter Ronald Haselsteiner nachgereichten Angaben zu den Kosten der Sanierung.

Newsletter "Guten Morgen Mannheim!" - kostenlos registrieren

Mit der von Haselsteiner vorgeschlagene Bauweise mit Spundwand könnte die geplante Ertüchtigung des Damms etwa 30 Prozent weniger kosten, als bei der vom zuständigen Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe bevorzugten Erdbau-Methode. Zudem könnten - wie bereits berichtet - zahlreiche Bäume, die laut RP für die Erneuerung des Damms gefällt werden müssten, erhalten werden.

Mehr zum Thema

Natur

Rheindammsanierung - Stadt Mannheim verlängert Einwendungsfrist

Veröffentlicht
Von
Thorsten Langscheid
Mehr erfahren
Geburtstag

Was Mannheims erster Umweltamts-Chef zur Rheindammsanierung sagt

Veröffentlicht
Von
Thorsten Langscheid
Mehr erfahren
Umwelt

Muss das Land beim Rheindamm in Mannheim jetzt noch mal ran?

Veröffentlicht
Von
Stefanie Ball
Mehr erfahren

Statt der Baukosten des Erdbau-Damms von derzeit bis zu 23 Millionen Euro geht Haselsteiner von knapp 15 Millionen Euro für die von ihm vorgeschlagene Ertüchtigung des Damms mit einer durchgängigen, abgedichteten Spundwand und - weil dabei überflüssig - ohne Dammverteidigungsweg aus.

Die Vertreter der Bürgerinitiativen im Lindenhof, Sabine Jinschek und Ullrich Holl, wiesen in der auf Ronald Haselsteiners Vortrag folgenden Diskussion darauf hin, dass das Gutachten zwar zu erfreulichen Ergebnissen komme, dennoch aber der vom RP vorgegebene Weg zur Dammsanierung mit einem drohenden Kahlschlag von über 1000 Bäumen im Raum stehe. daher sei es wichtig, dass viele Bürger gegen diese Pläne bei der Stadt Mannheim, Fachbereich Klima, Natur, Umwelt, Glücksteinallee 11, 68163 Mannheim einreichen. Bislang seien 750 Einwendungen eingegangen, so Diana Pretzell.

Redaktion koordiniert die Berichte aus den Mannheimer Stadtteilen.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen