Martin Seitz engagiert sich seit Jahren als Vorsitzender des Schwimmvereins Mannheim, der das Sommerbad am Stollenwörthweiher betreibt. Das Bad liegt am Westufer des ehemaligen Baggersees im Stadtteil Niederfeld. Der vom Grundwasser gespeiste See erstreckt sich auf 600 Meter Länge und 160 Meter Breite und ist bis zu 15 Meter tief. Während einige unermüdliche Schwimmer kurz vor dem Ende der Badezeit ihre Bahnen ziehen, erzählt der 54jährige Seitz von seinem Lieblingsplatz am Wasser.
Mein Lieblingsplatz am Wasser ist . . .
„. . . das Sommerbad am Stollenwörthweiher. Der See liegt mitten in der Stadt und hat alles, was man zum Baden und Erholen braucht. Gute Wasserqualität, eine große Liegewiese mit alten Bäumen und eine Gaststätte. Wer nicht nur schwimmen will, kann das Beachvolleyballfeld oder die Tischtennisplatte nutzen. Für Familien gibt es ein Kinderbecken und einen Spielplatz.
Durch die Größe des Sees haben die Besucher viele Möglichkeiten. Am kleinen Strand planschen die Kinder, die sportlichen Gäste üben sich im Freiwasserschwimmen . . .“
Ich komme hierher, weil . . .
„. . . der Ort für mich Erholung pur ist. Seit 2017 bin ich Vorsitzender des Schwimmvereins Mannheim. Ich halte den Kontakt zu den Verbänden und kümmere mich um behördliche Angelegenheiten.
Der Verein ist 1956 wegen der Verschmutzung des Altrheins von Sandhofen nach Neckarau gezogen und hat den Weiher nach und nach ausgebaut. Die für den „Stollen 2“ so charakteristische Pontonanlage liegt seit 1968 m Wasser und wurde ursprünglich für das Schwimmtraining angelegt. Die Eintrittsgelder des Bades tragen wesentlich zu den Einnahmen des Vereins bei.
Als Kind war ich in Brühl im Schwimmverein und bin 2010 als Masterschwimmer zum jetzigen Verein gewechselt. Bis vor sechs Jahre habe ich regelmäßig an Wettkämpfen teilgenommen. Ich bin vorwiegend aus sportlichen Gründen hier, genieße aber auch die entspannte Atmosphäre. Außerdem wohne ich in der Nähe und kann jederzeit vorbeikommen, wenn ich eine kleine Auszeit brauche.“
Ich mag am Stollenwörthweiher besonders . . .
„. . . die Morgen- und die Abendstunden. Frühmorgens ist es ein echter Geheimtipp und unglaublich ruhig. Man kann sich auf eine Bank setzen und aufs Wasser schauen oder ganz ungestört trainieren. In der Abenddämmerung herrscht je nach Licht eine besondere Stimmung. Einmal bin ich nachts auf den Stufen gesessen und habe beobachtet, wie sich der Vollmond im Wasser gespiegelt hat.
Selbst wenn das Bad gut besucht ist, hat hier jeder ausreichend Platz im Wasser. Alle drei anliegenden Vereine sind sich einig, dass wir keine SUPs oder Schlauchboote auf dem See wollen. Für die Schwimmer wäre das zu gefährlich und die Angler würden unnötig gestört.“
Meine Familie und Freunde finden . . .
„. . . dass wir mit unserem Verein viel bewegen. Sie freuen sich, dass ich so in der Vereinsarbeit aufgehe, auch wenn ich viel Zeit investiere.
Der Verein hat ein vielfältiges Angebot. Neben den Breitensportgruppen trainieren mehrere Wettkampfmannschaften bei uns, die regelmäßig zu bundesweiten Wettkämpfen fahren. Da die Nachfrage nach unseren Kursen für Nichtschwimmer gestiegen ist, müssen wir zurzeit sogar einen Aufnahmestopp verhängen.
Im Juli waren die „Special Olympics“ bei uns zu Gast. Die Teilnehmer haben die Freiwasserwettbewerbe in den unterschiedlichen Distanzen ausgetragen.
Wir legen einen großen Schwerpunkt auf die Jugendarbeit und bieten verschiedene Kurse an, regelmäßig richten wir Vereinsmeisterschaften aus. Jedes Jahr am ersten Wochenende der Sommerferien campen die Mädchen und Jungen hier auf dem Gelände.
Viele meiner Freunde und Bekannten bedauern es, dass „Swim and Run“ in diesem Jahr nicht stattfinden kann. Der Wettbewerb war immer beliebt. Die neuen behördlichen Auflagen machen es für uns aber leider unmöglich, die Veranstaltung auszurichten.“
Wenn ich einmal nicht hier bin . . .
„. . . lässt mich das Wasser trotzdem nicht los. Mehrmals im Jahr bin ich als Schiedsrichter bei Schwimmwettkämpfen in ganz Deutschland unterwegs. Vor zwölf Jahren habe ich die Lizenz erworben und werde inzwischen bei nationalen Wettbewerben des „Deutschen Schwimm-Verbandes“ eingesetzt.
Eigentlich haben alle meine Hobbys mit Wasser zu tun. Seit vielen Jahren bin ich im Drachenbootteam des Kanu-Sport-Clubs Neckarau. Zunächst habe ich im Boot mitgepaddelt und später die Crew der Steuerleute ergänzt. Leider muss ich wegen einer Verletzung momentan pausieren.“
Wenn ich einmal gar nicht mehr hierherkommen könnte . . .
„. . . wäre das sehr schade. Über all die Jahre habe ich den Platz liebgewonnen. Selbst wenn ich nicht mehr im Vorstand des Vereins aktiv wäre, käme ich zur Entspannung hierher.
Wir vom Verein hoffen, das Bad noch lange in der jetzigen Form erhalten zu können. Momentan gibt es allerdings einige Projekte, deren Finanzierung noch unklar ist.
Die Pontons sind schon seit längerer Zeit gesperrt und müssen aus Sicherheitsgründen demnächst leider abgebaut werden. Eine weitere Baustelle ist die marode Wasserleitung, die erneuert werden muss. Wir sind im Gespräch mit der Stadt Mannheim und dem Sportbund, sind aber auch auf Spenden angewiesen.“
Schwimmverein Mannheim (sv-mannheim.de)
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