Mein Lieblingsplatz am Wasser (mit Fotostrecke)

"Wie Urlaub" - Bootsportlerin Heide Schmidt über die Silberpappel in Neckerau

Die Kajak- und Drachenboot-Sportlerin Heide Schmidt stellt in der Sommerserie "Mein Lieblingsplatz am Wasser" die Silberpappel am Rhein im Mannheimer Stadtteil Neckarau vor - für sie eine absolute Bilderbuchlandschaft

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Astrid Schwörer
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Kajak-Sportlerin Heide Schmidts Lieblingsplatz am Wasser ist die Silberpappel am Rhein in Neckarau. © Astrid Schwörer

Mannheim. Die 45jährige Heide Schmidt hat die kühleren Abendstunden genutzt, um mit dem Kajak eine Runde auf dem Altrhein am Naherholungsgebiet „Bei der Silberpappel“ zu drehen. Der Name der Bucht geht auf eine alte Pappel zurück, die Anfang des 20. Jahrhunderts vom Blitz getroffen und so beschädigt wurde, dass sie gefällt werden musste. Das Gebiet steht heute unter Naturschutz.

Mein Lieblingsplatz am Wasser . . .

„ist die Silberpappel im Waldpark. Wenn ich hier bin, fühlt es sich wie eine kleine Urlaubsauszeit an. Der Waldpark hat viele schöne Ecken, aber diesen Ort finde ich besonders idyllisch. Wo sonst hat man in Mannheim einen direkten Zugang zum Rhein?

Von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf den Fluss und je nach Lichteinfall haben die knorrigen Äste am Ufer etwas Bizarres. Unter den hohen Bäumen findet sich immer ein schattiger Platz.“

Ich komme hierher, weil . . .

„ich gerne im Drachenboot oder mit dem Kajak auf dem Rhein unterwegs bin. Als ich 2009 nach Mannheim gezogen bin, habe ich nach einer Mannschaftssportart gesucht. Bei einer Stadt, die an zwei Flüssen liegt, hat sich Wassersport natürlich angeboten.

Zum Drachenboot kam ich dann eher zufällig. Aber sofort nach dem Probetraining wusste ich, dass es genau die richtige Sportart für mich ist. Mir gefällt das abwechslungsreiche Training, bei dem wir sowohl die Technik üben als auch unsere Kondition verbessern.

Unser Team ist bunt gemischt, Frauen und Männer von Mitte 20 bis über 60 Jahre. So unterschiedlich wir alle sind, im Boot müssen wir im Gleichtakt paddeln, das erfordert Teamgeist, Kraft und Konzentration.

Als während des Corona-Lockdowns kein Sport in der Gruppe erlaubt war, habe ich das Kajak für mich entdeckt. Das Paddeln war eine willkommene Abwechslung und ein sportlicher Ausgleich.“

Lieblingsplatz am Wasser

Bilderbuchlandschaft Silberpappel

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Ich mag an der Silberpappel besonders . . .

„dass es hier zu allen Jahreszeiten wie eine Bilderbuchlandschaft aussieht. An kalten Wintertagen, wenn manchmal sogar Schnee auf den Bäumen liegt, muss man sich schon überwinden, auf das Wasser zu gehen. Sobald im Frühling alles zu blühen anfängt, ist es sowieso wunderschön. Ich mag aber auch die melancholische Stimmung im Herbst.

Immer wieder beobachten wir Tiere im Wasser oder am Ufer, sogar einen Eisvogel habe ich im Altrheinarm schon gesehen. Nur auf die Schnaken, die bei Einbruch der Dämmerung oft scharenweise kommen, könnte ich gut verzichten.

Unsere Bootseinstiegsstelle ist ein guter Ausgangspunkt. Über den Fluss paddeln wir auf die andere Seite in den Kiefweiher oder in den versteckten Baumannhafen bei Altrip. Auf dem Rhein sind die starke Strömung und der Schiffsverkehr manchmal schon eine Herausforderung.“

Meine Familie und Freunde finden . . .

„die Silberpappel genau so schön wie ich. An warmen Sommerabenden mache ich es mir mit Freunden am Strand gemütlich. Wenn ich am Wochenende mit meinem Mann im Waldpark jogge, laufen wir immer von hier aus los.

Meine Familie wundert sich, was unser Verein alles auf die Beine stellt. In den verschiedenen Abteilungen wird Kanuwandern, Wildwasserpaddeln, Kanupolo und Stand-Up-Paddling angeboten. Im Winter machen wir zusätzlich Krafttraining.

Häufig muss ich in meinem Bekanntenkreis erklären, dass Paddeln im Drachenboot eine anspruchsvolle sportliche Leistung ist.“

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Wenn ich nicht hier sein kann . . .

„bin ich viel mit dem Fahrrad unterwegs. Seit 2017 wohnen wir direkt in Neckarau. Wir haben uns wegen der guten Lebensqualität für diesen Stadtteil entschieden, Neckarau liegt zentral und hat trotzdem einen fast ländlichen Charakter. Von hier aus kann ich alles mit dem Fahrrad erreichen: Geschäfte zum Einkaufen und meinen Arbeitsplatz in der Innenstadt.

Am Wochenende nehme ich mir Zeit zum Kochen oder auch mal für Kino und Theater. Ich lese alles, was mir in die Finger kommt.

Im Urlaub reise ich häufig nach Italien zur Familie meines Mannes nach Bologna. Wenn es irgendwie geht, machen wir dort einen Abstecher ans Meer.“

Wenn ich einmal gar nicht mehr hierherkommen könnte . . .

„dann wahrscheinlich, weil ich aus privaten oder beruflichen Gründen aus Mannheim fortziehen müsste. Diese Bucht wäre einer der Orte, die ich am meisten vermissen würde. Sicher würde ich mir in einer neuen Stadt wieder einen Lieblingsplatz am Wasser suchen.“

Freie Autorin

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