„’Wo soll ich parken?’, habe ich Ihre Leute gefragt, als ich ein Knöllchen vor meiner Haustür bekommen habe“, erzählt ein Bürger beim Vor-Ort-Termin dem Ersten Bürgermeister Christian Specht (CDU) am Freitag auf dem Neckarauer Markplatz. „Die haben gesagt: ’Fragen Sie die da oben’ – und deswegen bin ich hier!“ Für Specht, der eigentlich mit den Bürgern über die Ergebnisse der dritten Mannheimer Sicherheitsbefragung diskutieren wollte, fällt die Antwort nicht schwer: „Neckarau ist mit zwei Stadtbahnlinien, dem S-Bahn-Halt und der verdichteten Buslinie 50 hervorragend an den Öffentlichen Nahverkehr angeschlossen.“
Hinzu komme, so der Sicherheits-Dezernent, der die Sommermonate nutzt, um mit dem Sicherheitsthema durch alle 17 Mannheimer Stadtbezirke zu ziehen und mit den Bürgern vor Ort zu sprechen, hinzu komme das Elektro-Shuttle „Fips“, ein Ruftaxi, das als Ergänzung zu Bus und Bahn angeboten wird. Anja Kobbe, Spechts Öffentlichkeitsarbeiterin, verteilt an die Interessierten fleißig Info-Flyer über das neue Angebot.
Dass der Verkehr – auch Zustand und Führung der Radwege – ein großes Thema sein würde, dürfte Specht nicht gewundert haben. Der Bürgermeister hatte dennoch neben seiner kommissarischen Ordnungs- und Servicedienst-Leiterin Anja Bischoff die Neckarauer Bürgerdienstleiterin Lena Lawinger, ihren Stellvertreter Eugen Rüb sowie die Ordnungsdienstmitarbeiter Andreas Hinteregger und Benjamin Ruf mitgebracht, um möglichst allen Fragestellern kompetente Antworten geben zu können.
Zeigen die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studie, die Professor Dieter Hermann von der Universität Heidelberg ausgeführt hat, für den großen Stadtteil im Süden mit seinen gut 33 000 Einwohnern eine positive Entwicklung auf. So gingen sämtliche Indikatoren der Kriminalitätsfurcht wie zum Beispiel Unsicherheitsgefühl, die Angst, nachts Opfer einer Straftat zu werden, oder gezieltes Vermeiden von Örtlichkeiten oder die Einschränkung von Aktivitäten deutlich zurück. Die Neckarauer, kann man daraus schließen, fühlen sich deutlich sicherer in ihrem Stadtteil als bei der Befragung vier Jahre vorher.
Damit einher geht eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität, die vier von fünf Befragten in der Studie mit gut bzw. sehr gut bewerten. Weniger deutlich sind die Veränderungen indessen beim Thema „Incivilities“, das sind Störungen der sozialen Ordnung – etwa durch Jugendliche, Betrunkene, rücksichtslose Autofahrer, Schmutz und Müll. Migranten, aber auch fremdenfeindliche Gewalt, werden der Umfrage zufolge weniger als „Incivility“ wahrgenommen. Es sind nur sieben (2016) bzw. sechs (2020) von insgesamt 482 Befragten in Neckarau, „die Migranten mit einem Problem in Verbindung bringen und Vorurteile gegenüber dieser Personengruppe haben“, wie es in der Studie heißt.
Im Vergleich der Stadtbezirke liegt Neckarau beim Thema Kriminalitätsfurcht auf Platz 13 von 17, lediglich in Friedrichsfeld, auf dem Lindenhof, in Feudenheim, Neuostheim/Neuhermsheim und in Walstadt haben die Bewohner weniger Angst, Opfer von Straftaten zu werden. Aber nicht nur die Neckarauer, auch alle Mannheimer Bürger fühlen sich im Süd-Stadtteil sicher. Nur vier Prozent der Bevölkerung Mannheims, so die Befragung, geben an, sich in Neckarau zu fürchten. Zum Vergleich: 65 Prozent Prozent geben an, sich in der Neckarstadt-West zu fürchten.
Mehr zur Sicherheitsbefragung findet sich auf den Seiten der Stadt Mannheim
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Bei Sicherheit und Sauberkeit hat die Stadt eine Vorbildfunktion