Lindenhof

So haben die Fasnachter der Grokageli das Technische Rathaus gestürmt

Mit Höllenlärm haben die Fasnachter der Grokageli das Technische Rathaus in Mannheim-Lindenhof gestürmt und auch gleich noch drei neue Ehrensenatoren gekürt

Von 
Bernhard Haas
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Die Grokageli erhalten den Rathausschlüssel. © Bernhard Haas

Lindenhof. Einen solchen Krach hat das Technische Rathaus sicher noch selten erlebt. Mit „Höllenlärm“ stürmten die Fasnachter der Großen Karnevalgesellschaft Lindenhof 1907 (Grokageli) das eigentlich noch relativ neue Technische Rathaus im Glückstein-Quartier. Angeführt von den Trommeln der Karlstern-Hexen - die waren für diesen wahrlich höllischen Lärm verantwortlich - betraten die Fasnachter den Sitzungssaal. Dort schlug die Stimmung gleich um. Aus ruhigen Beobachtern wurden im Nu mitfeiernde Besucher.

Die Präsidentin des Vereins, Erika Mathias, begrüßte denn auch zahlreiche Abordnungen befreundeter Vereine, wie etwa die Hellesema Grumbe, den 1. Karnevalverein Limburgerhof oder die Neckarauer Pilwe. Angeführt von Stadtprinzessin Sarah I., Prinzessin der Sandhase, der Stadt Mannheim und der Kurpfalz, betraten auch Tollität Franziska I. - der Fasnachtsschatz vom Hundeplatz - und der erste Prinz der Hellesema Grumbe, Florian I. vom sportlichen Thron, den Saal.

Wer konnte, der durfte sein Motto verkünden, allen voran Sarah Dommberger, die ein kräftiges „Halleluja und Ahoi“ in den Ring warf. Damit wies die 25-jährige Studentin gleich auf ihre Wurzeln hin, schließlich studiert sie an der Katholischen Hochschule Freiburg angewandte Theologie, Religionspädagogik und Soziale Arbeit und ist in St. Konrad in Casterfeld sehr stark engagiert. „Ich bin eine von euch, wenn wir schunkeln, singen, lachen und viele weitere närrische Sachen machen. Will Freude, Hoffnung und Spaß verschenken, dabei an Jung und Alt, - an alle denken“, reimte sie und endete mit dem für die Sandhase typischen Spruch: „Die Kampagne, die wird richtig topp, sag’ ich, - Sarah die Erste mit Halleluja, ahoi und Sandhase hopp, Sandhase hopp, Sandhase hopp, hopp, hopp.“

Zu diesem Zeitpunkt hatte Bürgermeister Ralf Eisenhauer das Zepter als Chef des Rathauses noch fest in der Hand, aber nicht mehr lange. Er reimte wohlformuliert. „Als erster Termin im Januar treffen wir uns hier wie letztes Jahr. Man munkelt es im Rathaus schon, nach drei Mal ist es Tradition.“ Er verwies auf einige positive Errungenschaften auf dem Lindenhof: „ Ihr wollt den Schlüssel zur Verwaltung? Ich sag’ euch hierzu meine Haltung. Im Lindenhof für die Bürgerschaft, da haben wir sehr viel gemacht. Eine neue Kita gebaut aus Holz, macht uns an der Landteilstraße stolz. Wir haben gerne Land gegeben für den ,tiny forest’ als klimatischer Segen. Seht auch den Zugang zu den Gleisen, hier wird fleißig geklopft auf Beton und Eisen. Euer Rad wollt Ihr sicher verwalten? Hier müsst Ihr nicht weit Ausschau halten. Beim Parken gab’s zwar Änderungen, das Land hat uns dazu gezwungen. Doch die Sicherheit für Fuß und Rad hat Priorität auch beim Gemeinderat. Ich gab euch Tipps, damit Ihr’s könnt, doch sei Euch die Herrschaft tatsächlich gegönnt. Wenn ja, dann kann ich nur sagen: Ich geb‘ den Schlüssel und Ihr dürft es wagen.“ Mit einem „Lindenhof ahoi, Rathaus ahoi, Fasnacht ahoi“ endete der kurze, aber launige Vortrag des Rathauschefs.

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Im Anschluss wurde der riesige Schlüssel übergeben. Die beiden Enkel der Vorstände, Lukas Mathias und Alessio Caccciatore schnappten sich den Schlüssel und zeigten stolz, wer nun im Technischen Rathaus regiert. Auch drei neue Ehrensenatoren wurden gekürt: Die Kappe der Grokageli dürfen Claudius Kranz (Fraktionsvorsitzender der CDU im Gemeinderat), Antje Geiter (Heinrich-Vetter-Stiftung) und Karim Baghlani (SPD-Gemeinderat) tragen. Mit Höllenlärm zogen die Karlstern-Hexen wieder aus dem Saal, ehe es zum gemütlichen Teil der Veranstaltung überging.

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