Mannheim. Vor zehn Jahren hat der Oxfam Shop in der Kunststraße das erste Mal seine Türen geöffnet. Mit Rabatten, Snacks, Musik und mehr feierten Mitarbeiter und Gäste jetzt den runden Geburtstag. Das Besondere an dem Secondhand-Laden in der Mannheimer Innenstadt ist: Er wird von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut.
Außerdem kommen die erwirtschafteten Mittel verschiedenen sozialen Zwecken in Deutschland und der Welt zugute. Das Angebot im Laden reicht von edlem Schmuck über Designer-Handtaschen bis hin zu Kleidung, Haushaltsgegenständen und Büchern. Sie wurden gespendet von Mannheimer Bürgerinnen und Bürgern und sind gut erhalten.
Live-Musik und Häppchen beim Jubiläum im Oxfam Shop in Mannheim
Zusammen mit Spendern und Gästen feierten die Mitarbeiter den Ehrentag mit einem bunten Programm. Zur Freude der zahlreichen Käuferinnen und Käufer gab es 20 Prozent Rabatt. Die Gäste stöberten im breitgefächerten Sortiment. Im Schaufenster hatten die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neben Kunst auch ihre Lieblingsstücke ausgestellt. Und kaum ins Schaufenster gestellt, gingen sie kurze Zeit später über die Landetheke und ließen die Kasse klingeln für den guten Zweck.
Zu Live-Musik mit Olaf Schönborn (Saxofon) und Ray Mahumane (Gitarre) sowie Zaubereien von Tilda und Wilhelmina genossen die zahlreichen Gäste leckere Häppchen und Getränke, die es natürlich auch bei einem Geburtstagsfest wie diesem gab. Das Event bot auch eine tolle Gelegenheit, den Shop kennenzulernen.
Stadtrat Chris Rihm (Grüne) gratulierte im Namen der Stadt zum runden Geburtstag. „Überflüssiges flüssig machen ist das Motto des Shops: Dinge, die man nicht mehr braucht, in die Oxfam Shops bringen, wo sie von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verkauft werden, die Idee ist einfach und überzeugend“, fand der Stadtrat. Zumal aus den Erträgen Nothilfe- und Entwicklungsprojekte finanziert werden. „Das spart Ressourcen und es wird dabei auch an die Armut anderer gedacht“, sagte Rihm.
Organisation arbeitet gemeinnützig in 90 Ländern
Er berichtete: Oxfam, 1942 in Großbritannien gegründet, setzt sich als internationale gemeinnützige Organisation gemeinsam mit Menschen in aller Welt gegen Armut, Unterdrückung und soziale Ungleichheit ein. Seite an Seite mit fast 2250 lokalen Partnerorganisationen in rund 90 Ländern arbeitet Oxfam für eine gerechte und nachhaltige Welt.
„Ich freue mich, dass Mannheim seit zehn Jahren Teil davon ist, was die Welt ein bisschen besser macht“, sagte der Stadtrat. Der Shop im Herzen der City habe sich in den vergangenen zehn Jahren zu einer festen Institution entwickelt. Ohne die Ehrenamtlichen wäre das nicht möglich gewesen. „Das ist soziale Teilhabe und Begegnung“, meinte Rihm.
Auch die städtischen Museen hätten schon von ihrer Arbeit profitiert durch einen spektakulären Fund - eine auf den ersten Blick unscheinbare Vase habe sich durch den geschulten Blick der Mitarbeiter als ein Fundstück aus dem alten Ägypten herausgestellt. Die 5000 Jahre alte Vase werde heute in der Ägyptensammlung der Reiss-Engelhorn-Museen (rem) bewahrt.
2014 mit 47 Helfern und großer Spendenbereitschaft gestartet
„Der Oxfam Shop in Mannheim ist eine absolute Erfolgsgeschichte“, freute sich Regionalleiter Matthias Scholl. Mit 47 Leuten seien sie 2014 gestartet und hätten von Anfang an ganz viel Zuspruch gehabt und außergewöhnlich viele Spenden durch die Mannheimer Bevölkerung erhalten. Scholl dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr „Engagement mit viel Herzblut“.
Er dankte auch den Vermietern, die ihnen „unglaublich geholfen hätten und auch während Corona entgegengekommen“ seien. Shop-Referentin Catja Schulze dankte zudem allen, die im Vorfeld des Festes die Schaufenster gestaltet, Preise für die Tombola gespendet, Kontakte hergestellt und geholfen haben.
Mitarbeiter, die seit zehn Jahren dabei sind, waren am Abend davor von Oxfam für ihren ehrenamtlichen Einsatz geehrt worden: „Es macht Spaß und ist eine schöne und erfüllende Aufgabe“, fand Traude Schondelmaier. „Es ist ein schönes Miteinander und eine tolle Atmosphäre, man kennt fast jeden“, erklärte Gerlinde Pistorius. „Das Verkaufen macht viel Spaß und war von Anfang an eine echte persönliche Bereicherung“, schwärmte Helga Haake.
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