Mannheim. Vorläufer waren „Content 17“ zum Stadtjubiläum 2007 oder „Kultur am Kanal“ vor der Corona Pandemie. Nun folgt „Kultur am Platz“, eine Veranstaltungsreihe mit dem Ziel, den Quartiersplatz im Jungbusch wiederzubeleben. Konzerte sowie Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollen das Gelände am Verbindungskanal wieder in den Mittelpunkt des Stadtteilgeschehens rücken.
Mehr noch: „Es ist eigentlich eine Wiederbelebung im doppelten Wortsinn“, sagt Bernd Görner von der Künstlergruppe Laboratorio 17. Denn neben der Besetzung des Areals an der Jungbuschstraße soll nach der Pandemie auch die Kultur vor Ort verstärkt in Szene gesetzt werden - eine Art Jungbusch-Lebenszeichen, so Görner.
Die Initiative geht aus vom Runden Tisch Kultur und dem Gemeinschaftszentrum im Stadtteil. Mit dabei sind unter anderem die Orientalische Musikakademie Mannheim, Port25, Zeitraumexit, der Internationale Mädchentreff, der Bewohnerverein, das Hofatelier, die Jugendinitiative Jungbusch, KulturBrückenJungbusch, die Jugendkulturwerkstatt Creative Factory, die Künstlergruppe Laboratorio17, die AWO Mannheim, die Bewohner*innenInitiative „Mein, Dein, Unser Spielplatz“, die DJK Jungbusch sowie einzelne Bewohner und Bewohnerinnen aus dem Quartier.
Kultur am Platz - Das Programm
- Jeweils donnerstags bis 14. Juli, 16 bis 18 Uhr, Boule spielen, Bewohnerverein Jungbusch und AWO Empowerment.
- 1. Juli, 19.30 Uhr, Fatih Akpinar & Friends, Turkish Pop and Folk mit Fatih Akpinar (Gitarre), Saban Kurtisov (Darbuca) und Ahmet Yilmaz (Klarinette).
- 2. Juli, 21 Uhr, OMM in Concert 1, SIGA - Der arabische Chor
- 7. Juli, 15 Uhr, Creative Action für Kinder und Jugendliche, Internationaler Mädchentreff.
- 7. Juli, 19.30 Uhr, ARABALKANIKA, arabisch-bulgarische Fusion mit Tayfun Ates (Perkussion) und Ahmad Abokassem (Oud). Dazu gibt es orientalisches Fingerfood und Getränke vom Int. Mädchentreff und der Kombüse.
- 7. + 14. Juli, jeweils ab 16.30 Uhr, Bücherspaß für Kinder, Gemeinschaftszentrum Jungbusch.
- 8. Juli, 18 Uhr, Zeitraumexit: MELOAKUSTIKA, rumänische Popularmusik mit Ionel Chirita & Jungbuschensemble.
- 10. Juli, 19 Uhr, SYREAL, Orientalisch geprägte Weltmusik von und mit Laila Mahmoud (Kanun), Yussef Laktinah (Perkussion) und Nawar Habil (Oud).
- 15. Juli, 19 Uhr, OMM in Concert 2, Balkanbeats im Busch mit Tayfun Ates & Friends.
- Kontakt und Info: 0621/14948 / www.jungbuschzentrum.de / info@jungbuschzentrum.de.
Zur Erinnerung: Der Quartiersplatz an der Teufelsbrücke wurde als Ergänzung zur Promenade zum Stadtjubiläum 2007 angelegt. „Der Jungbusch hatte damals für einen Ort gekämpft, an dem die Bewohner zusammenkommen können“, so Görner. Eine angedachte kommerzielle Nutzung durch Einrichtungen im Umfeld, zum Beispiel Außengastronomie, lehnten die Bewohner ab. Dem Anspruch stattdessen einen öffentlichen Treffpunkt zu gestalten sei man allerdings bisher nur zeitweise und in (kleinen)Teilen gerecht geworden. Aufgrund nachlassender Aktivitäten entwickelte sich der Platz phasenweise zu einem Treffpunkt der Trinker- und Drogenszene, im Nachtleben tummeln sich Feiernde mitunter auf dem Gelände.
„Dem Nischendasein soll das Projekt entgegenwirken“, betont auch Quartiermanager Michael Scheuermann. Die AG „Kultur am Platz“ verstehe sich als Initiator und Katalysator, um es Akteuren aus dem Quartier zu ermöglichen, die Bewohnerschaft zu Aktivitäten auf dem Platz zu ermuntern und sich diesen durch Gestaltungen anzueignen. Hintergrund der Initiative sei auch der Wunsch nach einer dauerhaften Umgestaltung des Platzes in den Folgejahren. Dabei gehe es nicht um eine umfassende Neugestaltung, als vielmehr um spezifische Ergänzungen des bisherigen Bestandes. Genannt wurden im Vorfeld von Beteiligten unter anderem Wasserspender, Beschattung, mehr Begrünung, bessere Parzellierung, Calasthenics-Geräte.
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Nachtwandel im Oktober
Im Zeitraum vom Ende Juni bis zum Ende der Sommerferien und dann nochmals punktuell nach den Sommerferien bis hin zum Kulturereignis Nachtwandel am letzten Oktober-Wochenende sollen unter dem Titel „Kultur am Platz“ diverse und beteiligungsorientierte Aktivitäten auf dem Platz angeboten werden.
Für 2023 ist dann geplant, eine begehbaren Kunstinstallation zu erstellen, die in Form eines Veranstaltungspavillons einen Ort des Austauschs markieren soll und von Thomas Kaufmann entworfen wurde. „Es ist beabsichtigt, dabei die Bewohner und Bewohnerinnen des Jungbuschviertels zu beteiligen“, so Scheuermann und Görner, die betonen: „Diese Installation will über ihre Bedeutung als Kunstwerk hinaus einen Ort der Kultur und Begegnung markieren, eine Einladung zum Verweilen aussprechen und ein Signal senden, dass der Platz eine neue Bedeutung für die Bewohner erhält.“
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