Herschelbad

Förderverein will beim Herschelbad Druck auf Politik ausüben

Für Isabel Cademartori ist das Engagement für das Mannheimer Herschelbad "wichtiger denn je". Die SPD-Bundestagsabgeordnete ist Vorsitzende des Fördervereins und will in punkto Sanierung mehr Druck auf die Politik ausüben

Von 
Sylvia Osthues
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Das Herschelbad in Mannheim. © Troester

Mannheim. „Das Herschelbad sichtbarer machen, um dadurch hinsichtlich der dringend erforderlichen Sanierung mehr Druck auf die Politik auszuüben“, ist das erklärte Ziel der Vorsitzenden des Vereins Freunde und Förderer des Herschelbads, Isabel Cademartori, sowie des neuen Geschäftsführers Hamun Zourmand. Seit vielen Jahren setzt sich der 152 Mitglieder zählende Förderverein für die Sanierung des in die Jahre gekommenen Jugendstilbades ein.

Isabel Cademartori und Hamun Zourmand vor dem Eingang zum Herschelbad. © Sylvia Osthues

„Nach schwierigen Coronajahren haben wir im vergangenen Jahr mit Erfolg wieder zahlreiche Aktivitäten des Fördervereins aufgenommen“, berichtete die Vorsitzende. Geplant sei wieder ein Stand beim Maimarkt. Außerdem werde der Verein am Tag des offenen Denkmals, wegen des großen Erfolgs im vergangenen Jahr, wieder einen „Instawalk“ - eine durch einen Fotografen begleitete Führung durch das Haus - organisieren. „Bei jeder Veranstaltung können wir Mitglieder gewinnen, doch wichtiger sind mehr Aktive, die unsere Aktivitäten unterstützen, vor allem aber wollen wir das Herschelbad erhalten“, so Cadematori.

Engagement „wichtiger denn je“

Ihrer Ansicht nach „ist das Engagement für das Herschelbad wichtiger denn je“. Denn angespannte öffentliche Kassen und explodierende Baukosten erschwerten eine zeitnahe Sanierung des Bades. „Unter diesen schwierigen Umständen“ sei es „bereits ein Erfolg, dass die Sanierung des Bades sich nach wie vor in der mittelfristigen Finanzplanung des Haushaltes der Stadt befindet und nicht Einsparungen zum Opfer fiel“. Vor drei Jahren seien die Kosten für die Generalsanierung des Herschelbades auf 50 Millionen Euro gestiegen (ursprünglich: 40 Millionen Euro). Und ein Ende der Preissteigerung sei nicht abzusehen.

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Auf einem Scheideweg

Als sie das Amt übernommen habe, habe es heftige Auseinandersetzungen darüber gegeben, ob das Herschelbad reines Wellnessbad werde oder das Schwimmangebot erhalten werden soll. Der Gemeinderat habe zwischenzeitlich ein Konzept beschlossen, wonach das Herschelbad zwar Erholungsbad werden soll, aber soziale Aspekte Beachtung finden. So soll die Halle III der Bürgerschaft weiterhin als Schwimmhalle zur Verfügung stehen - bei bezahlbarem Eintritt. Ebenso die Wannenbäder.

Das Herschelbad geht früher als geplant in die Sommerpause. © Thomas Tröster

Das Schulschwimmen werde hingegen künftig im neuen Kombibad im Herzogenried stattfinden, wo es auch mehr Möglichkeit für den Schulsport gebe. Die Bauarbeiten hierfür begannen im Juli 2022 und sollen 2024 abgeschlossen sein. „Doch sobald die Türen öffnen beim Kombibad und das Personal aus dem dann wegen der erforderlichen Generalsanierung komplett geschlossenen Herschelbad dorthin abgezogen ist, müssen die Bagger zum Herschelbad rollen, denn sonst gehen hier die Lichter aus“, befürchtet Cademartori. Momentan befänden sie sich auf einem „Scheideweg“. „Insbesondere wollen wir als Verein im Jahr der Oberbürgermeisterwahl ein klares Bekenntnis der Kandidierenden zu der Zukunft des Herschelbads als öffentliches Bad erreichen“, betont Cademartori.

Unterstützt wird sie durch Hamun Zourmand. Der 23-jährige Politologie-Student, der sich seit vielen Jahren in Vereinen, politischen Verbänden und seit geraumer Zeit auch für die Freunde und Förderer des Herschelbades engagiert, wurde bei der Mitgliederversammlung einstimmig zum Geschäftsführer gewählt. Für die Zukunft des Fördervereins hat er eine klare Vision: „Mit einer strategischen Neuausrichtung der Öffentlichkeitsarbeit will ich als Geschäftsführer dafür sorgen, dass der Kampf für das Herschelbad in Mannheim wieder sichtbar wird. Hierzu gehören neue partizipative Veranstaltungskonzepte, aber auch ein offensiverer Auftritt in den sozialen Netzwerken.“

Freie Autorin

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