Innenstadt. Der prächtig gewachsene Weihnachtsbaum des Bürger- und Gewerbevereins Östliche Innenstadt erstrahlte am vergangenen Freitagabend bei der feierlichen Illumination. Mit dabei waren zahlreiche Gäste auf der Grünfläche bei der Konkordienkirche.
Der vom Bezirksbeirat Innenstadt/Jungbusch gesponserte Tannenbaum – wofür der SPD-Stadtrat und stellvertretende Vorsitzende des Bürgervereins, Karim Baghlani, den anwesenden Bezirksbeiräten Jerome Peters (SPD) und Christian Kirchgässner (CDU) herzlich dankte – war tags zuvor von der Freiwilligen Feuerwehr Innenstadt aufgestellt worden. Und das war in diesem Jahr „eine größere Sache“, wie Kirchendiener Frank Rech berichtete. Denn die Hydraulikpumpe am Feuerwehrauto war kaputt und die Leiter fuhr nicht aus. Also musste der fünfeinhalb Meter hohe Baum mit Manneskraft hochgehievt werden. Anschließend befestigte der Kirchendiener mit Hilfe einer sechs Meter hohen Leiter die Lichterketten.
Baghlani, der den im Urlaub weilenden Vorsitzenden Daniel Barchet vertrat, begrüßte die Gäste, darunter auch die früheren Vorsitzenden Wolfgang Ockert und Gisela Frank. Baghlani freute sich über die zahlreich erschienenen Gäste „zu dem schönen Anlass in einer komplizierter gewordenen Welt“. Als Stadtrat sei ihm „eine schwierige Stimmung entgegengeschlagen“. Die Haushaltslage in den nächsten Jahren sei nicht so gut wegen des geringeren Gewerbesteueraufkommens. Lichtblick sei der Bürgerverein. Als er angefangen habe, im Vorstand mitzuarbeiten, habe es noch zahlreiche Probleme gegeben: wilde Graffiti und Müllablagerungen, Poser, Grillrauch und Herschelbad. „Wolfgang Ockert hat mich überzeugt, die Dinge anzugehen“, sagte Baghlani.
Die AG Poser zusammen mit FutuRaum und dass die Polizei präsenter ist, seien ein Erfolg von Ockert. Beim Grillrauch habe es zwar einen Rückschlag gegeben, weil der Bebauungsplan rechtswidrig war. Dazu, dass man übergegangen ist zu Einzelfalllösungen, habe der Bürgerverein beigetragen. Besonders am Herzen liege dem Bürgerverein das Herschelbad. „Der Vorstand des Bürgervereins wird alles tun, um sich für den Erhalt des Herschelbades einzusetzen, und hat jetzt einen Brandbrief an die Stadt geschrieben“, betonte Baghlani.
„In schwieriger politischer Lage weltweit ist die Weihnachtsbaum-Illumination ein Lichtblick, super spannend und passend“, erklärte Baghlani. Pfarrerin Ilka Sobottke freute sich über „die wunderschöne Kooperation, jedes Jahr hier einen Baum aufzustellen“. Sie las eine Geschichte vor, „Der allerkleinste Tannenbaum“ von Masahiro Kasuya: Der kleine Tannenbaum trauert, da all seine Brüder die Stadt festlich erleuchten. Nur er ist als Weihnachtsbaum zu klein. In der Heiligen Nacht sieht er jedoch ein helles Licht. „So wie auch das Allerkleinste Großes bewirken kann, kann auch durch kleine Aktionen, wie mit dieser Aufstellung eines Weihnachtsbaumes in der Innenstadt, Großes erreicht werden“, sagte Sobottke.
Begleitet wurde die Illumination von einem Rahmenprogramm mit Bewirtung und Gesprächen in der Sakristei. Der Spendenerlös fließt auch dieses Jahr an die Offene Weihnacht in der Citykirche Konkordien.
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