Innenstadt. Auch der neue Vorstand des Bürger- und Gewerbevereins Östliche Innenstadt hat die Tradition des Neujahrsempfangs fortgeführt. In der Aula der Eberhard-Gothein-Schule begrüßte Vorsitzender Daniel Barchet neben vielen Mitgliedern auch zahlreiche Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Vereinen und Schulen.
Thorsten Riehle gibt Jahresrückblick: Miteinander der Kulturen im Mittelpunkt
Kulturbürgermeister Thorsten Riehle wünschte angesichts der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten allen zum neuen Jahr vor allem Frieden. Mannheim sei eine Stadt, in der seit Jahrhunderten Vielfalt gelebt werde, sagte er.
Schon seit Kurfürst Carl Theodor, dessen 300. Geburtstag im vergangenen Jahr gefeiert wurde, werde in Mannheim ein Miteinander der Kulturen gepflegt.
Doch durch die „frustrierenden“ Diskussionen über die Pro-Palästina-Demonstrationen und Gegendemonstrationen, die Bewohner, Handel und Gastronomie in der Innenstadt belasteten, habe sich im letzten Jahr etwas verändert. Vor allem die Ermordung von Polizist Rouven Laur habe etwas zerbrochen. „Vielfalt kann nicht grenzenlos sein“, betonte der Bürgermeister.
Miteinander gestalten – dazu brauchten sie die Unterstützung aller Bürger. Ein gutes Miteinander bereichere das Leben in der Innenstadt. Um Menschen an die Innenstadt zu binden, seien zudem mehr Grün und eine bessere Erreichbarkeit erforderlich. Hierzu habe das Zukunftsprojekt FutuRaum ein Netzwerk mit Bewohnern, Geschäftsleuten, Eigentümern, Vereinen und anderen Akteuren gebildet.
Sicherheit und Sauberkeit sind die Kernthemen in Mannheim
Wichtig seien auch Orte der Begegnung. Doch leider fehlten zunehmend öffentliche und auch kirchliche Räume, sagte Riehle. So suche die Stadt nach Lösungen für die Neugestaltung der Stadtbibliothek im Stadthaus N1 sowie die Sanierung des Herschelbades. „Der Stadt ist die Bedeutung des Herschelbades bewusst“, betonte Riehle. Doch dies zu finanzieren, sei nicht einfach angesichts der Haushaltslage.
Ein positives Beispiel im Kirchenbereich sei unter anderem die Neugestaltung der Citykirche Konkordien als Veranstaltungsraum. Zum Schluss würdigte der Bürgermeister Wolfgang Ockert. Dem früheren Vorsitzenden des Bürger- und Gewerbevereins sei es gelungen, ein starkes Netzwerk aufzubauen. „Ohne seinen Einsatz wäre vieles in Mannheim nicht möglich gewesen“, lobte Riehle.
Dass der Wechsel von Ockert zum neuen Vorsitzenden „reibungslos verlief“, berichtete Barchet im Neujahrstalk mit Moderatorin Katja Bauroth. Mit den Veranstaltungen gehe es weiter wie bisher. „Wichtig ist ein Miteinander, eine starke Einbindung des Vereins, dass alle gemeinsam was auf die Beine stellen“, betonte Barchet.
Die Kernthemen seien Sicherheit und Sauberkeit. Gemeinsam mit dem Stadtraumservice gehe es in kleinen Schritten voran. Die drei neuen Sauberkeitsdetektive in der Innenstadt hätten in vier Monaten 1177 illegale Müllablagerungen festgestellt; 106 Anzeigen habe es gegeben. Schmutz und Müll verursachten ein Gefühl der Unsicherheit. Gegen illegale Graffitis, Schmutz und Schmierereien würde der Bürgerverein daher gern das Pforzheimer Modell einführen. Doch dazu sei eine Anschubfinanzierung notwendig.
„Toll“ findet Barchet das Projekt FutuRaum. Durch einen Poser-Workshop habe sich die Verkehrssituation verbessert. Zum Thema Wohnen und Stadtentwicklung in den Quartieren berichtete der Vorsitzende, beim Quartiersplatz T4 fehlten noch die Zwischenstraßen: Baubeginn sei im dritten Quartal 2025, Baumpflanzungen für Juli 2026 vorgesehen. Von den D bis L Quadraten soll es zudem 25 neue Baumstandorte geben (1000-Bäume-Programm). Das Premier Inn Hotel in T1 soll Ende 2026 fertiggestellt werden, und die Baugenehmigung in I1 erfolge in Kürze, so Barchet. Die Seitenstraße am Paradeplatz zu motel one und die Begrünung am Eingang der Fressgasse würden im zweiten Quartal 2025 gestaltet.
Stadt will Lösung für das Herschelbad finden
Die Umgestaltung des Herschelplatzes erfolge dann im dritten Quartal. Dazu erklärte Barchet: „Das Herschelbad ist ein toller Ort der Begegnung und eine wirkliche Heimat für die Menschen in der Innenstadt; es ist wichtig, dass die Stadt dranbleibt und eine Lösung findet, das kostet Geld, aber ist es wert.“
Isolde Fischer und Stefan Hillebrand vom Improvisationstheater DRAMA light nahmen das Publikum mit auf einen unterhaltsamen Streifzug zu Themen, die die Bürger in der Innenstadt beschäftigen.
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