Mitte/Jungbusch - Wohnungsbaugesellschaft GBG stellt Neubau in der Hafenstraße 66 öffentlich vor

Bezahlbares Wohnen im Mannheimer Jungbusch - neues Gebäude eingeweiht

Von 
Anke Philipp
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Freuen sich über den Neubau an der Hafenstraße (v.l.): Baubürgermeister Ralf Eisenhauer und GBG-Chef Karl-Heinz Frings. © GBG

Es ist ein Standort mit Geschichte, der lange einen Alptraum für alle darstellte, die dort wohnen mussten: das Haus in der Hafenstraße 66. Bis Ende 2011 drängelten sich in dem Gebäude Zuwanderer aus Osteuropa auf engstem Raum. Das Anwesen galt als Schrottimmobilie, war überbelegt und musste am Ende zwangsgeräumt werden. 2012 übernahm dann die Stadt das Gebäude. Lange stand es leer bis Hausbesetzer anrückten: „Grand Hotel Jungbusch“ nannten sie das marode Problemhaus. 2018 kaufte schließlich die städtische Wohnungsbaugesellschaft GBG das herunter gekommene Objekt, 2019 folgte der unvermeidliche Abriss. Jetzt steht ein Neubau - Grund zur Freude. Allerdings nicht für alle.

Gutachten in Auftrag gegeben

Aus einem Haus in der Nachbarschaft wurden Schäden gemeldet, das bestätigte die GBG auf Anfrage: Daraufhin sei ein Gutachten in Auftrag gegeben worden, um die Schäden und ihre Herkunft festzuhalten, so GBG-Sprecher Heiko Brohm. Auf Basis dieses Gutachtens habe man der Eigentümerseite ein Angebot unterbreitet. „Auf das ist bislang leider noch keine Reaktion erfolgt“, so Brohm. Der Eigentümer war bislang nicht zu erreichen.

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Grundsätzlich sei es Ziel des Neubaus gewesen, „guten, bezahlbaren und fairen Wohnraum zu schaffen und dabei das Quartier stärken“, sagte GBG-Geschäftsführer Karl-Heinz Frings bei der Einweihung. Er stellte das Gebäude zusammen mit Baubürgermeister Ralf Eisenhauer vor und hielt fest: „Mit dem Neubau ist das gelungen.“ Frings erinnerte nochmals an die Entstehung des Projekts: 2018 kaufte die GBG das Bestandsgebäude und schnell war klar: „Das Eckhaus war baufällig und nicht mehr zu retten. Es sollte abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden, in dem geförderte Wohnungen entstehen sollten.“ Nach anfänglichen Schwierigkeiten - die zunächst beauftragte Rohbaufirma trat von ihrem Auftrag zurück - ist nun an der Ecke Hafenstraße/Böckstraße ein Wohnhaus mit einer Gewerbeeinheit im Erdgeschoss entstanden. Laut GBG befinden sich in dem Gebäude 15 geförderte Wohnungen, die derzeit vermietet werden. Die Miethöhe liegt bei 7,50 Euro pro Quadratmeter. Fünf Wohnungen sind zudem barrierefrei, „was in dem von vielen Altbauten geprägten Stadtteil eine wichtige Ergänzung ist, die so nur in einem Neubau möglich ist“, so Frings. Im Erdgeschoss ist eine Mannheimer Bäckerei mit einem Tagescafé eingezogen. Durch die Inanspruchnahme von Fördermitteln könne die GBG 15 Neubauwohnungen für eine Miete von 7,50 Euro pro Quadratmeter anbieten: „Dieses Angebot tut dem Jungbusch gut“, so das Fazit des GBG-Chefs.

Baubürgermeister Ralf Eisenhauer betonte die Bedeutung der GBG für den Wohnungsmarkt. „Statt einer Problemimmobilie sehen wir hier nun bezahlbare Wohnungen in einem modernen Neubau.“ Das sei ein gutes Signal für den Stadtteil und für ganz Mannheim. Die GBG spiele eine wichtige Rolle, wenn es darum gehe, Bürgerinnen und Bürger mit bezahlbarem und gutem Wohnraum zu versorgen, und sei damit ein verlässlicher Partner der Stadt.

Die GBG besitzt nach eigenen Angaben mehr als 19 200 Wohnungen, Tendenz steigend. Durchschnittlich liegt die Miethöhe bei 6,78 Euro pro Quadratmeter und damit unter dem Mietspiegeldurchschnitt.

Redaktion Mitglied der Lokalredation, seit 1991 zuständig für den Bereich Mannheim-Mitte mit den Stadtteilen Innenstadt, Jungbusch, Neckarstadt-West und-Ost, Schwetzingerstadt, Oststadt, Neuostheim und Neuhermsheim.

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