Antrittsbesuch

Was die Bürger in Mannheim-Feudenheim von OB Christian Specht erwarten

Volles Haus im Clubhaus des ASV im Mannheimer Stadtteil Feudenheim: Beim inoffiziellen Antrittsbesuch des neuen Oberbürgermeisters Christian Specht (CDU) kam alles zur Sprache, was die Menschen bewegt

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Katja Geiler
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Christian Specht (stehend, r.) diskutierte mit zahlreichen Feudenheimer Bürgern im ASV-Clubhaus. © Katja Geiler

Mannheim. Das Nebenzimmer im ASV-Clubhaus „Alexis Sorbas“ platzte aus allen Nähten, als die CDU Feudenheim zum Stadtteilcafé mit Oberbürgermeister Christian Specht eingeladen hatte. Rund 80 Leute waren gekommen, darunter elf Kandidaten zur Gemeinderatswahl. Einige der Gäste mussten aufs Restaurant ausweichen und steckten hier und da mal den Kopf herein, um bei der Veranstaltung mitzuhören.

Verlässlicher Zehn-Minuten-Takt auf der Linie 2?

Alexander Fleck begrüßte das Publikum mit zum Teil guten Neuigkeiten: „Ab 25. März werden wir wieder einen verlässlichen Zehn-Minuten-Takt bei der Linie 2 haben.“ (Ein Schmunzeln im Publikum bei „verlässlich“.) Die Kulturhalle wird saniert, nach über 40 Jahren, auch das ist ein Lichtblick, denn diese wird oft und gerne von den Vereinen als Veranstaltungsort genutzt. Weniger erfreulich seien die alten Garagen und das Waschhaus am Adolf-Damaschke-Ring (wir berichteten), für die es noch keine Pläne gibt.

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Erfreulich ist, dass die Geothermie in Mannheim genutzt werden könne (festgestellt durch die wummernden Trucks, die letztes Jahr auch im Stadtteil für Unruhe sorgten). Das bedeutet, es gibt heißes Wasser in rund 2000 Metern Tiefe, das relativ einfach gefördert werden kann, allerdings könne dies erst in etwa acht Jahren vonstatten gehen.

Verlängerte Talstraße als "Grauzone"

Eine verkehrstechnische Grauzone ist die verlängerte Talstraße. In den 1960er Jahren entstand hier ein Mischgebiet mit kleinen und mittelständischen Handwerksbetrieben. „Wir in der verlängerten Talstraße sind die Schmuddelkinder“, meinte Achim Bauer, Inhaber eines Traditions-Stuckateurbetriebs. „Während der Bundesgartenschau gab es für ganz Feudenheim Zonen fürs Anwohnerparken, nicht bei uns, hier galt Free Parking.“ Ein weiteres Problem sei es, dass manche Firmen nicht auf dem Firmengelände, sondern auf der Talstraße Dinge wie Reparaturen oder Ölwechsel verrichteten, auch daher rühre das schlechte Image des Gebiets.

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Ein weiteres Problem ist die Kreuzung von Talstraße und Wingertsbuckel. Kommt auf dem Spinell-Gelände in Zukunft der städtische Betriebshof hinzu, könnte die Kreuzung durch das höhere Kfz-Aufkommen noch gefährlicher werden. „Das Gebiet ist für viele ein Dorn im Auge“, sagte Specht.

Gerhard Bühn, Anwohner am Adolf-Damaschke-Ring, sprach die Situation der zerfallenen Gebäude in seiner Nähe an: „Das Heizkraftwerk (gehört zum Gebäude des Waschhauses) ist nicht mehr in Betrieb. Die Eigentümer der Grundstücke kommen zu keiner Einigung. Man müsste sich hinsetzen und eine Lösung finden. Es wird Zeit, Druck zu machen.“ Darauf antwortete Specht: „Für dieses Gebiet wäre ein Potenzial da, ich hätte es am liebsten jetzt, wo die Kräne dastehen, gelöst.“

Ärgernis Wohnmobile in Mannheim-Feudenheim

Ein weiteres Ärgernis brauchte eine Bürgerin aus dem Feudenheimer Süden zur Sprache. Die Spessartstraße ist seit Corona ein beliebter Abstellplatz für Wohnmobile geworden. Oft sind auch auswärtige Kfz-Kennzeichen zu sehen. Während des Fasnachtsumzugs sei die Spessartstraße wie leergefegt gewesen. So, oder höchstens mit Pkw, würden die Anwohner die Straße gerne öfter sehen. Wenn die Kinder aus der Schule kommen und die Straße zwischen zwei Wohnmobilen überqueren müssen, ist ihre Sicht eingeschränkt, wodurch es zu gefährlichen Situationen kommen könne.

„Seit Corona sind Wohnmobile eine Plage geworden, doch rechtlich gibt es nichts zu beanstanden. Sie dürfen in jeder Straße geparkt werden“, antwortete Specht. Doch da war doch etwas - gehört die Spessartstraße nicht zum zukünftigen Radschnellweg? Wie ist dann die gesetzliche Lage? „Wenn der Radschnellweg kommt, hat man eine andere Handhabe“, macht Specht Hoffnung auf Verbesserungen.

Freie Autorin Ich schreibe für alle Mannheimer Stadtteile und für Viernheim

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