Stadtteilfest

Das erwartet Besucher bei der Kerwe in Mannheim-Feudenheim

Kerwe am Wochenende mit verkaufsoffenem Sonntag durch Sammelaktion finanziell gesichert

Von 
Peter W. Ragge
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So voll war es bei der Eröffnung der letzten Kerwe in Feudenheim – und darauf hoffen die Veranstalter nach der langen Corona-Pause wieder. © Thomas Rittelmann

Sie gilt als das mit Abstand größte Stadtteilfest Mannheims und die zweitgrößte Veranstaltung nach dem Stadtfest: die Feudenheimer Kerwe. Nach zwei Jahren Corona-Pause findet sie an diesem Wochenende 15./16. Oktober wieder mit drei Bühnen, zahlreichen Ständen von Schaustellern, Gewerbetreibenden und Vereinen sowie einem verkaufsoffenen Sonntag statt. Dazu wird die Hauptstraße zur Fußgängerzone, die komplett für den Auto- und Stadtbahnverkehr gesperrt ist.

In der heutigen Form geht die Großveranstaltung auf das Jahr 1998 zurück. Damals spendierte die MVG – heute RNV – den Feudenheimern ein großes Fest, weil die Hauptstraße wegen dem Einbau neuer Schienen lange gesperrt war. Daraus entwickelte sich eine Großveranstaltung mit jährlich rund 30 000 bis 40 000 Besuchern. Doch über der stand in diesem Jahr lange ein großes Fragezeichen, weil die Kosten – unter anderem für Bühnenbau und Absperrungen – enorm gestiegen sind, aber ein Hauptsponsor fehlte.

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„Aber jetzt bin ich beruhigt“, meldet Kerstin Bäumer, die Vorsitzende des Kerwevereins. „Es wird gelingen, das Niveau zu halten und zumindest nicht ins Minus zu rutschen“, atmet sie auf. Das sei, abgesehen von einer Erhöhung der Standmiete, aber „nur dank der großen Solidarität der Bürger und der Vereine“ gelungen. Die Aktion „Kerwegroschen“ sei „sehr gut gelaufen“ und habe die Deckungslücke weitgehend gefüllt: „Es ist fleißig Geld in den Geschäften gesammelt worden“, freut sie sich – und die Büchsen stehen auch das ganze Wochenende über in zahlreichen Geschäften und dürfen weiter gefüllt werden. „Das war schon ein tolles Zeichen, dass die Feudenheimer so zu ihrer Kerwe stehen“, zeigt sich Bäumer aber bereits mit der bisherigen Resonanz zufrieden.

Beiträge von Vereinen

Ebenso dankbar ist sie aber einigen Vereinen, die sich ebenso solidarisch gezeigt und einen Beitrag überwiesen hätten. Dazu zählen die „Teutonia“, die „Narrebloos“, die Landfrauen und ein Stammtisch mit Spenden zwischen 100 und 2250 Euro. „Wir wollten einfach die Kerwe unterstützen, da es eine wichtige Veranstaltung am Ort ist“, begründet das Ingrid Heller vom Landfrauen-Vorstandsteam. Auch einige Firmen helfen mit, berichtet Kerstin Bäumer. Um Kosten zu sparen, verzichtet der Kerweverein zudem auf das Feuerwerk, das sonst am Samstagabend gezündet wurde. Sonst bleibt es aber beim bewährten Programm. Zur Eröffnung wird Bäumer am Samstag um 14 Uhr auf der Bühne am „Badischen Hof“ die Gäste begrüßen. Wer die Stadt vertritt, ist noch nicht bekannt. Nach Fassbieranstich und Übergabe der Rathausschlüssel an Kerwe-Bürgermeisterin Irmi Benz geht es offiziell los.

Programm

Samstag, 15. Oktober

Bühne 1 (VR Bank Rhein-Neckar): 14.30 bis 15. 30 Uhr Tanzgruppe der SpVgg Ilvesheim, 16.30 bis 19 Uhr „Suitcase of Grace“, 20 bis 23 Uhr „Just for Fun“

Bühne 2 (Gasthaus „Ochsen“): 14.30 bis 16 Uhr „Animal Jumpsuit“, 17 bis 18.45 Uhr „eight4ty.Nine“, 20 bis 23 Uhr „Finest Shades of Grey“

Bühne 3 (Badischer Hof/Ecke Diakonissenstraße): 14 bis 15 Uhr Festakt zur Kerwe-Eröffnung, 15 bis 15.30 Uhr Garde „Lallehaag“, 16.30 bis 19 Uhr „Acoustic Secret“, 20 bis 23 Uhr „KCB – Kerwe Chaos Band“

Sonntag, 16. Oktober

Bühne 1: 12 bis 15 Uhr Kapelle Egerland, 16 bis 19.30 Uhr Tamara Pusch

Bühne 2: 13.30 bis 16.30 Uhr „Notes from the living room“, 17.30 bis 20 Uhr „Gnadenlos“

Bühne 3: 14 bis 15 Uhr World Dance Academy, 14 bis 15 Uhr Chor „Cantonia“ („Teutonia“), 15.30 bis 16.30 Uhr „Fischlabor“, 17.30 bis 20 Uhr „Crush“.

Aber zu dem Zeitpunkt haben die Fahrgeschäfte und Buden der Schausteller ebenso längst geöffnet wie die zahlreichen Flohmarktstände und die Vereine. Der „Lallehaag“ macht den Rathausplatz wieder zu einem beliebten Treffpunkt, die Sportler vom ASV zapfen Getränke vor dem „Prinz Max“ und die „Teutonia“ lädt zu pfälzischen Spezialitäten in die „Alte Schmiede“ in der Pfalzstraße 9, nur wenige Schritte vom Rathausplatz entfernt, ein.

Ortsgeschichte und Flohmarkt

Von dort ist es dann auch nicht mehr weit zum Vereinshaus vom Verein für Ortsgeschichte in der Eintrachtstraße, das am Wochenende an beiden Tagen von 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet ist – letztmals auch mit der Sonderausstellung zur Entwicklung der Landwirtschaft im Ort.

Nicht direkt Teil des Trubels auf der Hauptstraße, aber bei der Kerwe traditionell dabei ist die Gemeinde der Liebenzeller Mission mit ihrem Hof-Flohmarkt in der Schwanenstraße 8 am Samstag ab 14, am Sonntag ab 13 Uhr. Sie bietet den Besuchern auch an, sich bei Tee, Kaffee oder kalten Getränken sowie Crêpes vom Kerwe-Treiben auf der Hauptstraße zu erholen und ihre barrierefreien Toiletten sowie ihren Still- und Wickelraum zu nutzen.

Ihr Pastor Simon Strahlheim gestaltet mit der evangelischen Pfarrerin Dorothee Löhr und ihrem katholischen Kollegen Jörg Lichtenberger sowie Christiane Michel-Ostertun (Orgel) zudem den ökumenischen Gottesdienst am Sonntag um 10 Uhr in der Johanneskirche. Ein beliebter Treffpunkt danach ist der Bereich vom „Lallehaag“ oder der Frühschoppen ab 12 Uhr bei der Metzgerei Trautmann zur Blasmusik der Kapelle Egerland an der VR Bank.

Ansonsten dominieren andere Töne – nämlich Rock und Pop, gut gemischt von den goldenen 1950er Jahren bis heute. Dafür hat Andreas Rösler, im Vorstand des Kerwevereins für das Bühnenprogramm zuständig, gesorgt. Ein großer Anziehungspunkt wird die beliebte Formation „Just for Fun“ ebenso sein wie die Sängerin Tamara Pusch. Die Band „Crush“, die im Juli bei der Kerwe in Wallstadt für gute Stimmung gesorgt hat, kommt nun ebenso nach Feudenheim. Rösler tritt auch selbst auf – mit der „Kerwe Chaos Band“, die einen Teil ihrer Gage für ein soziales Projekt spendet.

Redaktion Chefreporter

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