So war der Auftakt der Feudenheimer Kerwe

Etwas weniger Besucher als sonst tummelten sich zum Auftakt auf der Kerwe Feudenheim, dem größten Stadtteilfest Mannheims. Am Sonntag geht es weiter

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Kerwebürgermeisterin Irmi Benz mit Bezirksbürgerserviceleiter Frank Kassner bei der Schlüssel-übergabe zur Kerwe-Eröffnung im Feudenheim. © Michael Ruffler

Mannheim. Mit dem Kerwelied haben die Mädchen und Jungen vom Kindergarten am Aubuckel sie eröffnet – die Feudenheimer Kerwe, das mit Abstand größte Stadtteilfest Mannheims und die zweitgrößte Veranstaltung nach dem Stadtfest. Nach „gefühlt sehr langen zwei Jahren“, wie Kerstin Bäumer, die Vorsitzende des Kerwevereins, die Zwangspause wegen der Corona-Pandemie nennt, sei es „endlich wieder an der Zeit, dass in unserem Stadtteil etwas los ist und wir uns von unserer besten Seite präsentieren können“, so Bäumer.

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Dabei war lange nicht sicher, ob die Großveranstaltung starten kann. „Als wir im Mai mit der Planung begonnen haben, war nicht klar, was uns überrollen würde“, verweist sie auf enorme Kostensteigerungen. „Unsere Motivation war hoch – die Angebote allerdings auch“, etwa für den Bühnenbau. Doch die Spendenaktion „Feudenheimer Kerwegroschen“ habe „eingeschlagen“, freut sie sich, da nicht nur die Kunden in den Geschäften die aufgestellten Spendenbüchsen füllten und während der Kerwe weiter füllen, sondern auf Initiative des „Teutonia“-Vorsitzenden Dieter Kern auch zahlreiche Vereine einen Beitrag leisteten.

Kritik an der Politik

Viele Vereine sind es auch, die Kerwebürgermeisterin Irmi Benz das Geleit durch die Hauptstraße geben, ehe sie von Bezirksbürgerserviceleiter Frank Kassner über das Wochenende den Rathausschlüssel übernimmt. Kassner würdigt den „immensen Einsatz“ des Organisationskomitees und zahlreicher ehrenamtlicher Helfer. Tatsächlich sind von der Freiwilligen Feuerwehr über den Jugendbund „Steuben“, Landfrauen, „Teutonia“ und den Fasnachtern des „Lallehaag“ oder der Feudenheimer Frauenfasnacht viele Abordnungen da, um die Kerwe offiziell zu eröffnen. „Ganz wunderbar“ findet es Irmi Benz, von der Bühne aus die vielen Menschen zu sehen und nach zwei Jahren Zwangspause wieder in „Feileme“ feiern zu dürfen. Auch sie dankt allen, die einen „Kerwegroschen“ oder mehr gespendet haben, um die besonderen Herausforderungen und Kostensteigerungen zu bewältigen. Und dann liest sie, mehrfach von kräftigem Beifall unterbrochen, den zahlreichen anwesenden Politikern ganz kräftig die Leviten – von der mangelnden Unterstützung des Ehrenamtes und der Vereine, bis zu dem nach wie vor heftig umstrittenen Anwohnerparkkonzept während der Bundesgartenschau.

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Ob er deswegen danach zu nervös war? Jedenfalls haut Stadtrat Holger Schmid (Mannheimer Liste) nicht richtig drauf, braucht unzählige Schläge und schafft es doch nicht ohne Fontäne, das Fass Freibier auf der Bühne anzustechen. Dabei hat er vorher den Feudenheimern durchaus aus dem Herzen gesprochen, als er das als Parkkonzept als „gut gedacht, aber nicht gut gemacht“ kritisiert. Die Stadt solle „die Sorgen und Nöte der Feudenheimer endlich ernst nehmen“, fordert er, damit auch nach der Bundesgartenschau und dem Anwohnerparkkonzept der Vorort weiter ein so reges Geschäft- und Vereinsleben und eine intakte Infrastruktur aufweise.

Das ist am heutigen Sonntag zu erleben: Vereine, Geschäftsleute, Schausteller, viele Flohmarktstände – alle locken entlang der für den Stadtbahnverkehr gesperrten Hauptstraße erfahrungsgemäß mehrere Zehntausend Besucher an. Pastor Simon Strahlheim (Liebenzeller Mission) gestaltet mit der evangelischen Pfarrerin Dorothee Löhr und ihrem katholischen Kollegen Jörg Lichtenberger sowie Christiane Michel-Ostertun (Orgel) den ökumenischen Gottesdienst (10 Uhr, Johanneskirche).

Ein beliebter Treffpunkt ist der Bereich vom „Lallehaag“ am Rathaus oder der Frühschoppen ab 12 Uhr bei der Metzgerei Trautmann zur Blasmusik der Kapelle Egerland an der VR Bank. Ansonsten dominieren andere Töne – nämlich Rock und Pop, gut gemischt von den goldenen 1950er Jahren bis heute, auf insgesamt drei Bühnen entlang der Hauptstraße. Der Verein für Ortsgeschichte zeigt in der Eintrachtstraße von 14.30 bis 17.30 Uhr letztmals die Sonderausstellung zur Entwicklung der Landwirtschaft im Ort.

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