Ludwigshafen. Der Ortsvorsteher der Südlichen Innenstadt Christoph Heller (CDU) hatte zwar schlaflose Nächte, doch dann auch die Lösung parat. Diese präsentierte er seinem Ortsbeirat als einzigen Tagesordnungspunkt. Demnach soll der bisherige Fickeisenplatz direkt vor dem Geschwister-Scholl-Gymnasium „Platz der Weißen Rose“ heißen.
Zeitgleich soll ein Platz an der Friedrich-Lux-Straße mit kleinem Park und Kinderspielplatz nach Karl Ludwig Fickeisen benannt werden und zusätzlich ein ausführliches Schild an den generösen Spender erinnern. Einstimmig stimmten die Ortsbeiratsmitglieder für diesen Vorschlag des Ortsvorstehers.
Waisenhaus gestiftet
Anfang März hatte der Ortsbeirat noch eine Umbenennung mit knapper Mehrheit abgelehnt. Das Geschwister-Scholl-Gymnasium hatte anlässlich des 100. Geburtstags der Widerstandskämpferin Sophie Scholl die Umbenennung angeregt. Im Ortsbeirat wollte man dagegen verhindern, dass der einst vermögende Kaufmann Fickeisen in Vergessenheit gerät. Fickeisen hatte 1915 der Stadt ein Vermögen von 400 000 Reichsmark zur Gründung eines Waisenhauses vermacht.
Nach der Ortsbeiratsentscheidung kamen Zweifel auf. Christoph Heller hatte dann eine Lösung gesucht, die alle Interessen vereint. Einfach nur eine Plakette für Fickeisen war ihm zu wenig. Also war er auf die Suche nach einem geeigneten Ort gegangen, wurde fündig und hatte zu einer Sondersitzung eingeladen.
Schüler freuen sich
In der Debatte stellte Heller klar, dass er mehrfach Kontakt zu der Schule, zum Rektor und den Schülervertreterinnen gesucht hatte. „Ich nehme meine Aufgabe als Ortsvorsteher sehr ernst,“ so Heller. Nach vielen Versuchen sei es dann gelungen mit den Vertretern der Schule zusammenzukommen. „Die Lösung, die ich jetzt vorgestellt habe, ist mit dem Schulrektor abgesprochen,“ argumentierte Heller weiter.
„Wir sind hoch erfreut, dass es geklappt hat“, bedankten sich die Schülervertreterinnen Leonie Hook und Aurelia Baur. Der neue Name für den Platz vor ihrer Schule sei wichtig für ihre Identität in der Schule, bekräftigten beide im Anschluss an die Sitzung und sei ein ausdrucksstarkes Zeichen gegen Gewalt.
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