Ludwigshafen. Nicht ohne Vorbehalte sieht Ortsvorsteher Christoph Heller den Neubau des Polizeipräsidiums in seinem Ortsteil Südliche Innenstadt. Das musste er auch seinen Ortsbeiratsmitgliedern noch einmal deutlich sagen, bevor die Projektmanagerin Michaela Sattel den Neubau vorstellte. Die Heinigstraße sei der mit am stärksten befahrene Bereich, und wenn dann über 420 Beamte pro Tag dort einzögen, sehe er große Probleme voraus. Aber er freue sich auch über das Bekenntnis, in der Stadt zu bleiben.
Ausführlich schilderte Sattel vom Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) die Phasen für die beiden Baukörper. Zur Baustelleneinrichtung würden erhebliche Einschränkungen für den Verkehr sowie das Radwegenetz um die Baustelle entstehen. Die Heinigstraße würde in beiden Richtungen einspurig, der Radweg umgeleitet. Erst 2026 soll der Neubau fertig gestellt sein. Die beiden Baukörper seien in Punkten wie Klima, Boden und Umweltverträglichkeit geprüft worden. Einziehen sollen insgesamt 650 Mitarbeiter im Schichtbetrieb mit Kriminaldirektion, Einsatzzentrale, der Polizeiinspektion1 sowie Verwaltung und dem Polizeipräsidenten. Dieses Jahr würden 30 Bäume gefällt, die dann später ersetzt werden sollen. Ab dem kommenden Jahr werde die Baugrube ausgehoben.
Verdrängung von Dauerparkern
Edeltraud Heller-Andor vom Bereich Straßenverkehr stellte das neue Parkraumkonzept vor. Anwohner kommen demnach zuerst, Dauerparker sollen verdrängt werden. Kunden von Betrieben sollen verstärkt Parkhäuser oder neue Kurzzeitparkzonen nutzen. Die Verwaltung empfiehlt, die Parkkosten auf drei Euro je Stunde anzuheben. Zudem sollte ein neues Parkhaus die weggefallenen Plätze im Rathauscenter und unter den Hochstraßen ersetzen. Ausführlich schilderte Heller-Andor, wie sich die Anwohnerzonen in Mitte und Süd zusammensetzen, meist konnten sogar neue Stellplätze gewonnen werden, sagte sie.
Gabriele Bindert vom Bereich Grünflächen stellte das Konzept zum nächsten geplanten Filmfestival vor. Bindert versicherte, dass alles getan werde, um Schäden an den Platanen zu vermeiden und die Anwohner der Parkinsel möglichst wenig zu belasten. „Wir werden konkrete Vorgaben zum Aufbau machen und diese auch kontrollieren“, versprach sie. „Wir wollen das Festival, aber die Spielregeln müssen eingehalten werden“, sagte auch Heller. Er wolle nicht wieder Diskussionen mit den Anwohnern führen.
Zudem erfuhren die Mitglieder des Ortsbeirats etwas über Umweltpatenschaften und die lilafarbenen Müllsäcke. Rund 28 Anmeldungen gibt es für die beiden Ortsteile Mitte und Süd. Ein tolles Ergebnis, wie alle fanden. Zudem wurde das geplante Gleisdreieck an der Bleichstraße mit der zusätzlichen Auffahrt zur Konrad-Adenauer-Brücke aus Richtung Süd vorgestellt. Die Maßnahme soll spätestens fertig sein, wenn die Kurt-Schumacher-Brücke wegen des Abrisses der Hochstraße Nord gesperrt wird.
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