Ludwigshafen. Das Festival an der Blies, das 2021 zum ersten Mal stattfand und bereits für viel Kritik gesorgt hat, war auch ein Thema auf der Sitzung des Ortsbeirats Mundenheim. Die SPD hatte einen Antrag gestellt mit dem Ziel, den Standort zu verlegen. Anwohner und Vereine an der Blies seien damals nicht informiert worden, außerdem sei der hohe Lärmpegel eine Belastung für die Tiere im benachbarten Tierheim. „Wir sind grundsätzlich nicht gegen ein solches Fest, halten aber den Standort für nicht geeignet“, heißt es im Antrag.
Beschwerden vom Tierheim
Die Stadt ließ in ihrer Stellungnahme verlauten, das Festival sei als nicht-städtische Veranstaltung geplant. Es werde einer Prüfung unterzogen, die Genehmigung erfolgt nur, wenn alle Punkte geklärt sind. Die Anwohner werden informiert. Bisher sei noch kein Standortwechsel vorgesehen. „Es hat massive Beschwerden gegeben, auch vom Anglerverein und vom Tierheim. Vor allem die Hunde sind betroffen“, sagte Ortsvorsteherin Anke Simon. Da das Festival nun nicht mehr städtisch, sondern privat veranstaltet wird, ist das Umweltdezernat zuständig. „Ich mache selbst solche Veranstaltungen. Dass Festivals auf Ablehnung stoßen, kommt öfter vor und ist ein kulturelles Problem“, so Sebastian Hochwarth (Piraten), der selbst Musiker ist. „Es stellt sich die Frage: Wollen wir Kultur fördern oder vernichten?“
Auch das Filmfestival sorge jedes Jahr für Beschwerden seitens der Anwohner, fügte Hans-Peter Berg (Freie Wähler) hinzu. „Die Festivalkultur ist wichtig, und es ist nun mal draußen“, meinte Wilhelma Metzler (CDU). „Die Anwohner können es für einen Tag ertragen. Es kommen Leute von 14 bis 50 Jahren, elektronische Musik kennen wir seit Kraftwerk, das hören wir alle gerne.“ Nun wartet der Ortsbeirat die Ergebnisse der Prüfung ab.
Illegale Müllablagerung
Ein weiteres Thema war das Abladen von illegalem Müll an der alten Post. Die Grünen/Piraten hatten daher einen Antrag auf Videoüberwachung gestellt, zuerst drei Monate zur Probe. „In den sozialen Medien ist klar erkennbar, dass viele Anwohner eine Videoüberwachung wünschen“, so der Antrag. Eine Kamera, die sichtbar gekennzeichnet sein muss, könnte abschreckend wirken.
Andererseits könnte sich das Problem verlagern und der Müll woanders abgeladen werden. Meist handelt es sich um Haushaltsauflöser, die die Gebühren beim Wertstoffhof sparen wollen. Obwohl die Datenschutzlage geklärt ist, hat die Stadt das Projekt noch nicht in ihrer Planung berücksichtigt. Der Ortsbeirat möchte das Thema in den Hauptausschuss mitnehmen.
Eine Grünfläche in Mundenheim, die zurzeit unattraktiv ist, soll schöner werden. Dabei handelt es sich um den so genannten „Roten Weg“. Die SPD hatte einen Antrag gestellt, den Bereich moderner zu gestalten, damit er als Spazierweg und auch als Hundeauslauf genutzt werden kann. Der Hunde-Bereich, der Richtung Keßlerweg entstehen soll, sollte abgegrenzt sein. Die Grünflächen könnte sich der Ortsbeirat als Streuobstwiese vorstellen. Von der Verwaltung kam für die Grünfläche eine Zusage, jedoch nicht für den Hundeplatz. Es soll nun eine Ortsbegehung geben.
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