Ludwigshafen. Als der Bereich Öffentliche Ordnung der Stadt Ludwigshafen im Frühjahr seine Bilanz präsentiert hat, da wurde die Rhein-Galerie als regelrechte „Fundgrube“ bezeichnet. Immer wieder landeten verlorene Gegenstände, überwiegend Geldbeutel und Schlüssel, von dort im städtischen Fundbüro, hieß es.
Anfragen bei der Stadt, beim Center selbst und bei der Polizei zeigen, dass in der Mall zwar regelmäßig Sachen verloren gehen. Die Zahlen sind jedoch keinesfalls auffallend hoch. Dennoch muss bei so manchem Fund auch der Center-Manager mit dem Kopf schütteln.
So viele Geldbeutel landen beim Fundbüro Ludwigshafen
Zunächst zu den harten Zahlen der Stadt: Im Jahr 2022 sind insgesamt 270 Geldbeutel im Fundbüro abgegeben worden, dazu 205 Schlüssel. Aus der Rhein-Galerie stammten davon lediglich 15 Geldbeutel und etwa 20 Schlüssel, teilt ein Sprecher mit. „Das hat nachgelassen“, sagt er zum Stichwort „Fundgrube Rhein-Galerie“. Gleichwohl würden in Einkaufszentren aber „schon aufgrund der vielen Menschen“ generell viele Fundsachen anfallen.
Tatsächlich findet aber auch nicht alles, was in der Rhein-Galerie gefunden wird, seinen Weg zum städtischen Fundbüro. Denn zunächst werden die verlorenen Habseligkeiten in der Mall gesammelt, wie Center-Manager Patrick Steidl berichtet. „Unsere Kundeninfo ist sozusagen unsere Fundbüro-Zentrale“, erklärt er. Dort würden Fundsachen für zwei Wochen unter Verschluss genommen und aufbewahrt, feinsäuberlich dokumentiert. „Dabei geht es ja auch um mögliche Ansprüche von Findern“, sagt Steidl.
Ehrliche Finder
In den meisten Fällen seien dies Kunden oder Personal der zahlreichen Geschäfte im Center. Dass in Umkleidekabinen mal ein Geldbeutel, Handy oder Schlüssel liegenbleibe, sei „normales Prozedere“. Auch in Schließfächern eingeschlossene Dinge blieben dort häufig zurück.
Etwa die Hälfte aller Fundsachen würden bereits in der Rhein-Galerie wieder abgeholt, teilweise seien die Menschen, die durch Ausweise oder andere Dokumente identifiziert werden können, auch noch mit Ausrufen oder Durchsagen zu erreichen. Was nicht bereits in der Mall abgeholt wird, geht dann ins städtische Fundbüro.
So mancher Fund sei nicht ganz alltäglich, berichtet Steidl. Er erinnert sich noch gut, wie ein Briefumschlag mit mehreren Tausend Euro Bargeld abgegeben wurde. „Da wundert man sich schon, wie so etwas passieren kann. Auf der anderen Seite gebührt dem ehrlichen Finder großer Respekt“, so der Center-Manager.
Auch Fahrräder oder andere sperrigere Gegenstände seien bereits aus der Rhein-Galerie ins Fundbüro gewandert. So ein wenig Fundgruben-Charakter scheint die Mall also doch zu haben. „Aus unserer Sicht ist das aber nicht auffällig viel“, sagt Steidl.
Taschendiebstahl ein Problem?
Diese Ansicht teilt auch die Polizei im Zusammenhang mit Taschendiebstählen in dem Shopping-Center. Denn auch diese können ja dazu führen, dass etwa entleerte Geldbeutel in Mülleimern gefunden werden. Zwischen 13 und 25 Taschendiebstähle seien in der Rhein-Galerie zwischen 2019 und 2023 jährlich registriert worden. „Dies entspricht im Schnitt zwischen einem und zwei Fällen pro Monat. Berücksichtigt man das Besucheraufkommen der Rhein-Galerie, entspricht das einem insgesamt niedrigen Niveau“, teilt eine Polizeisprecherin mit.
Spezielle Hinweise an die Kundinnen und Kunden, auf ihre Wertgegenstände aufzupassen, gibt es in der Rhein-Galerie im Übrigen nicht. Es seien jedoch alle relevanten Stellen, beispielsweise auch der Reinigungsdienst, für das Thema sensibilisiert, erklärt Steidl.
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