Gedenken

Trauermarsch für die Opfer der tödlichen Messerattacke in Ludwigshafen am Sonntag

Zwei junge Männer werden in Oggersheim brutal getötet, ein weiterer schwer verletzt. Der Opfer soll nun am Sonntag bei einem Trauermarsch zwischen den beiden Tatorten gedacht werden

Von 
Julian Eistetter
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Grablichter, Kerzen und Blumen liegen in der Philipp-Scheidemann-Straße, wo zwei Männer getötet wurden. © Christoph Blüthner

Ludwigshafen. Mit einem Trauermarsch soll am Sonntag in Ludwigshafen der Opfer des Oggersheimer Messerangriffs gedacht werden. Entsprechende Informationen kursieren derzeit in den sozialen Netzwerken. Ausgangspunkt soll demnach der erste Tatort in der Philipp-Scheidemann-Straße sein, in der am Dienstag zwei junge Männer im Alter von 20 und 35 Jahren getötet wurden.

Unter Verdacht steht ein 25-jähriger Somalier, der von der Polizei mit drei Schüssen in einem Drogeriemarkt in der Comeniusstraße gestoppt wurde. Dort hatte der Mann nach bisherigen Erkenntnissen einen weiteren, 27 Jahre alten Mann schwer verletzt. Vom ersten Tatort soll der Trauerzug zum zweiten Tatort führen. Treffpunkt ist um 12.20 Uhr - die Uhrzeit, zu der am Dienstag die ersten Notrufe eingingen. An jedem Tatort soll eine Gedenkminute abgehalten werden.

Die Polizei bestätigte am Samstag, dass der privat organisierte Trauerzug angemeldet worden sei. Es werde mit bis zu 1000 Personen gerechnet, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Rheinpfalz mit. Die zu erwartende Größe der Veranstaltung erfordere auch eine gewisse Polizeipräsenz, allein um den Verkehr zu regeln.

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Die Bluttat vom Dienstag sorgte weit über Ludwigshafen hinaus für Entsetzen. Insbesondere die brutalen Details wühlen die Menschen auf. So soll der 25-Jährige dem 20 Jahre alten Opfer einen Unterarm abgetrennt und diesen auf den Balkon seiner Ex-Freundin geworfen haben, die in Oggersheim lebt. Diese hatte sich vor kurzem von dem Verdächtigen getrennt. Ob das in konkretem Zusammenhang mit der Tat steht, wird noch ermittelt. Das Motiv ist noch unklar. Hinweise auf islamistische oder terroristische Hintergründe gibt es laut Behörden noch nicht.

Dem schwer verletzten 25-Jährigen wurde im Krankenhaus der Haftbefehl wegen zweifachen Mordes und versuchten Mordes eröffnet. Er wird dort von Justizvollzugsbeamten bewacht und soll, sobald möglich, in eine JVA verlegt werden. Mit Gerüchten, wonach der mutmaßliche Täter aus dem Krankenhaus geflüchtet sein soll, räumte die Polizei schnell auf. Dem sei nicht so.

Der 25-jährige Somalier kam laut Behörden als Asylbewerber nach Deutschland und lebte zuletzt in Neustadt an der Weinstraße in einer Obdachlosenunterkunft. Im Zusammenhang seiner Beziehung zur Ex-Partnerin soll es bereits in der Vergangenheit zu Polizeieinsätzen gekommen sein.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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