Umweltschutz

Stadt Ludwigshafen will Inhalt von Biotonnen kontrollieren

Immer wieder landen Plastiktüten im Biomüll. Doch nur wenn der Bioabfall rein ist, kann Strom daraus gewonnen werden. In Ludwigshafen soll es daher in Zukunft Kontrollen geben - im Zweifel bleibt die Tonne stehen.

Von 
red
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Wer Abfälle in die Biotonne wirft, die dort nicht hingehören, dem droht, dass die Tonne nicht mehr mitgenommen wird. © Christoph Bluethner

Ludwigshafen. In die Biotonne gehören ausschließlich organische Abfälle aus Küche und Garten, auf keinen Fall Plastik, Glas oder andere Materialien. Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt und Peter Nebel, Leiter des Wirtschaftsbetriebes Ludwigshafen (WBL), bitten die Bürger eindringlich, darauf zu achten, dass der Bioabfall frei von Fremdstoffen ist. Hintergrund ist eine Novellierung der Bioabfallverordnung.

„Das größte Problem sind die Plastiktüten. Nur wenn der Bioabfall rein ist, kann er zu Kompost weiterverarbeitet werden und Strom daraus gewonnen werden. Abfallwirtschaft und Klimaschutz hängen eng zusammen. Umweltschutz beginnt zuhause. Jede und jeder Einzelne sollte dazu beitragen, dass der Bioabfall der Kreislaufwirtschaft zugeführt werden kann“, betonte Alexander Thewalt in einem Pressegespräch.

Ludwigshafen nimmt an bundesweiter Kampagne teil

Peter Nebel erläuterte, dass am 5. Mai 2022 eine neue Bioabfallverordnung (BioAbfV) verkündet wurde, wonach Fremdstoffe wie Plastik aus der Biotonne zu verbannen seien, um den Kunststoffeintrag in die Umwelt zu reduzieren. „Dem muss auch der WBL als Sammler der städtischen Bioabfälle Rechnung tragen und das können wir nur, wenn uns die Bevölkerung unterstützt. Hierzu haben wir unsere Öffentlichkeitsarbeit verstärkt“, so Nebel.

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Die Stadt Ludwigshafen nimmt bereits seit 2021 gemeinsam mit weiteren 65 Landkreisen und kreisfreien Städten an der bundesweiten Umweltkampagne #wirfürbio teil. Hierbei geht es zunächst um Informationen für die Bürgerschaft, was in die Biotonne gehört und was besser in den anderen Tonnen und Säcken aufgehoben ist. Anfang dieses Jahres hat der WBL den Gebührenbescheiden eine Informationsbroschüre mit einer praktischen Trennhilfe beigelegt. Nun werden in den nächsten Wochen die Mitarbeitende des WBL die Biotonnen im Stadtgebiet mit Aufklebern versehen. Darauf steht „Trenn’ Dich hier und jetzt von Deiner Plastiktüte!“. Piktogramme zeigen, wie die braune Tonne richtig befüllt wird.

Geplant ist, in einem nächsten Schritt ab dem Jahr 2023 die Biotonnen zu kontrollieren. Wenn der Grad der Verschmutzung durch Metalle, Restabfall, Glas oder Plastik in der Biotonne am Entleerungstag zu hoch ist, wird die Tonne nicht geleert werden. Die Bürger erhalten dann eine direkte Rückmeldung über den Stand der Befüllung. Die Störstoffe sollten bis zur nächsten Abfuhr entfernt werden. Wer nicht so lange warten kann, hat die Möglichkeit, eine kostenpflichtige Sonderleerung zu beantragen.

Die Tonnenkontrollen am Haushalt wurden bereits in anderen Kommunen durchgeführt und zeigten Erfolg. Abfallanalysen zeigen, dass der Anteil von Störstoffen um 46 Prozent gesunken ist. red

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