Bildung

Schulkrise in Ludwigshafen: CDU-Politikerin sieht Land in der Pflicht

Wer trägt Verantwortung, wenn 40 Erstklässler in der Grundschule Gräfenau im Hemshof sitzen bleiben? Marion Schneid ist Landtagsabgeordnete und Ratsmitglied in Ludwigshafen. Das fordert sie

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Stephan Alfter
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Marion Schneid sieht die Landesregie-rung in der Pflicht. © Thomas Rittelmann

Ludwigshafen. Es gibt erste Reaktionen aus der Ludwigshafener Lokalpolitik auf die mediale Berichterstattung über die Gräfenauschule im Ludwigshafener Stadtteil Hemshof. Dort werden aller Voraussicht nach 40 Erstklässer das Schuljahr wiederholen müssen, weil sie den Anforderungen bisher nicht gewachsen sind.

Was die Abgeordnete Marion Schneid fordert

Sehr oft sind fehlende Sprachkenntnisse der Grund dafür. Die Schulleiterin Barbara Mächtle hat die Situation selbst öffentlich gemacht. Die CDU-Opposition im Ludwigshafener Stadtrat macht nun das Land verantwortlich. Wie Marion Schneid, Ratsmitglied und Landtagsabgeordnete in Mainz, feststellt, seien die täglichen Herausforderungen für die engagierten Lehrkräfte mit den vorhandenen Strukturen und Ressourcen nicht zu bewältigen.

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Sie schreibt: „Es ist sehr hilfreich, wenn Unternehmen und Vereinigungen (BASF, Lions, Kinderschutzbund) und nicht zuletzt die Stadt mit vielen Jugendhilfe- und Familienangeboten die Schule in ihrer Arbeit unterstützen, aber wir sehen hier eindeutig das Land in der Pflicht.“

Hemshofer Gräfenauschule nur ein Beispiel

Die Gräfenauschule sei sicherlich nur ein Beispiel. Ein hoher Anteil an Migranten, viele bildungsferne Familien, Kinder mit erhöhtem Förderbedarf und volle Klassen - all das könne eine Schule auf Dauer nicht stemmen, wenn sie nicht genügend Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte habe.

Es müsse neben der Frage der Finanzierung eine individuelle Zusatzförderung geben, die sich an den sozialen Strukturen vor Ort orientiere, fordert Schneid. Um Kinder individuell zu fördern, brauche es kleine Gruppen und eine Innendifferenzierung. „Des Weiteren brauchen wir eine verbesserte Sprachförderung und mehr Schulsozialarbeit, die nicht zulasten der Kommune geht“, so Schneid.

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar

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