Ludwigshafen. Die schreckliche Nachricht erreicht das Kollegium der Ernst-Reuter-Realschule plus in Ludwigshafen in den Pfingstferien: Eine junge Lehrerin liegt im Krankenhaus auf der Intensivstation und kämpft um ihr Leben. Eine Woche später werden die lebenserhaltenden Maßnahmen eingestellt, die gerade einmal 37 Jahre alte Frau stirbt.
Zwei Kolleginnen und Freundinnen, Anna Hänsel und Katrin Schlindwein, haben jetzt einen Spendenaufruf gestartet, um den Lebenspartner der Verstorbenen finanziell zu unterstützen. Und um die hohen Stornogebühren für eine Klassenfahrt in die Eifel zu bezahlen, die unmittelbar nach den Ferien geplant war und dann kurzfristig abgesagt wurde.
„Nachdem wir dienstagabends erfuhren, dass die lebenserhaltenden Maßnahmen eingestellt wurden, entschlossen wir uns, die am nächsten Tag geplante Klassenfahrt aller siebten Klassen kurzfristig zu stornieren“, schreiben die Lehrerinnen in dem Aufruf. Auch die Klasse der verstorbenen Kollegin, die 7c, wäre bei dem dreitägigen Ausflug in ein Wildniscamp in der Eifel Anfang Juni dabei gewesen.
Nach unerwartetem Tod einer Lehrerin: Trauer überschattet den Schulalltag
„Die Schülerinnen und Schüler kamen mit gepackten Koffern mittwochmorgens zur Schule und erfuhren dort, dass ihre Lehrerin im Sterben liegt und die Klassenfahrt nicht stattfinden kann“, so Hänsel und Schlindwein. Die Nachricht über den Tod der Freundin habe die Schule noch am gleichen Tag erreicht. „Die Trauer überschattet nicht nur den Schulalltag der 7c, sondern den der gesamten Schulgemeinschaft und des Kollegiums der Ernst-Reuter-Realschule plus“, geben die Lehrerinnen einen emotionalen Einblick.
Doch der Tod der jungen Frau ist nicht nur ein emotionaler Einschnitt, sondern zieht auch wirtschaftliche Folgen nach sich. 2380 Euro betragen die Kosten für die kurzfristige, unvorhersehbare Komplettstornierung der Reise. „Da die Klassenfahrt im neuen Schuljahr nachgeholt werden soll, bitten wir um Spenden, so dass sich die Schülerinnen und Schüler neben ihrer Trauer nicht noch um finanzielle Dinge sorgen müssen.“
Spendenziel: "Kurzfristige finanzielle Sorgen überbrücken"
Als Spendenziel sind bei der Kampagne auf der Online-Plattform GoFundMe 10 000 Euro angegeben. Damit sollen die Stornierungskosten gedeckt werden, den restlichen Betrag soll der langjährige Partner der verstorbenen Lehrerin erhalten. „Das ist zwar nur ein kleiner Trost, er ist aber hilfreich, um kurzfristige finanzielle Sorgen zu überbrücken“, schreiben die beiden Kolleginnen im Namen der gesamten Schulgemeinschaft.
Spendenziel nach wenigen Tagen schon fast erreicht
Nach sechs Tagen sind bereits 8250 Euro an Spenden von 305 Spenderinnen und Spendern zusammengekommen. „Wir freuen uns wahnsinnig, schon so weit gekommen zu sein. Wir danken jedem einzelnen Spender“, schreiben die Organisatoren dazu. Weshalb die 37 Jahre alte Lehrerin plötzlich in einem derart kritischen Zustand war und starb, darüber werden in dem Spendenaufruf keine Angaben gemacht. Eine Anfrage dazu blieb zunächst unbeantwortet.
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