Verkehr

Planfeststellungsbeschluss für Helmut-Kohl-Allee in Ludwigshafen: "Wie der Start von Apollo 11"

Mit einer Mondmission vergleicht der Baudezernent aus Ludwigshafen den Planfeststellungsbeschluss zur Helmut-Kohl-Allee. Sie soll die marode Hochstraße Nord ersetzen. Wann die Bauarbeiten beginnen sollen

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dpa/lrs
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Ludwigshafen. Die Stadt Ludwigshafen hat den Planfeststellungsbeschluss für die Helmut-Kohl-Allee als großen Schritt zur Umsetzung des Projekts gelobt. "Bildlich gesprochen ist das so wichtig wie der Start von Apollo 11 zum ersten Schritt auf dem Mond", sagte Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt am Montag. Erste große Maßnahme soll Anfang 2024 die sogenannte Westbrücke sein. Klagen und Einsprüche können die Bauarbeiten aber noch verzögern.

Hochstraße Nord soll bis 2031 abgerissen werden

Bis 2031 soll die marode Hochstraße Nord in der zweitgrößten Stadt in Rheinland-Pfalz abgerissen und durch eine neue Brücke über die Gleisanlagen und eine mehrspurige ebenerdige Straße ersetzt werden. Helmut-Kohl-Allee - so soll diese rund 860 Meter lange Verbindung als posthume Würdigung für den langjährigen Bundeskanzler dann heißen.

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Das Verkehrssystem in Ludwigshafen, zu dem die im Umbau befindliche Hochstraße Süd gehört, hat große Bedeutung auch für Pendler und Unternehmer in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen.

Über 500 Millionen Euro Kosten für Helmut-Kohl-Allee 

Der Bau der Helmut-Kohl-Allee gilt als teuer und aufwendig. Für das Verkehrsgroßprojekt rechnet die Stadt - Kostenstand 2021 - mit 528 Millionen Euro, wofür Ludwigshafen 85 Prozent Förderung von Land und Bund erhält. Dazu kommen 70 Millionen Euro für den Rathausabriss, für den die Stadt allein aufkommen muss. Zudem müssen unter anderem Hunderte Eidechsen umgesiedelt und Hunderte Bäume gepflanzt werden.

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Medien hatten zuletzt über einen möglichen Einspruch des Rhein-Pfalz-Kreises gegen den geplanten Abriss berichtet. Die Kreisverwaltung, deren Gebäude an die Hochstraße Nord grenzt, fürchte unter anderem großen Lärm. Dies wies der Leiter des Bereichs Tiefbau bei der Stadt, Björn Berlenbach, zurück. Schon jetzt führen an dem Gebäude täglich 40 000 bis 50 000 Autos vorbei. "Und das sind keine Flüsterfahrzeuge." Kämmerer Andreas Schwarz betonte, es gebe zwischen Stadt und Kreis "fortlaufend Gespräche, aber keinen neuen Sachstand".

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