Obskure Orte - „Ugliest City Tours“ des Kulturbüros starten am 8. Juli wieder / Eingereichte Erlebnisse sollen besondere Führung ermöglichen

Neue Touren durch „hässlichste Stadt Deutschlands" in Ludwigshafen

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Julian Eistetter
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Ludwigshafen. Als der Moderator Christian Ehring Ludwigshafen in der Satiresendung „extra3“ (NDR) im April 2018 den fragwürdigen Titel als hässlichste Stadt Deutschlands verlieh, da dachten wohl nur die wenigsten an eine erfolgreiche Vermarktung dieser Auszeichnung. Mehr als drei Jahre später sind die „Germany’s Ugliest City Tours“, ein Format des Kulturbüros Ludwigshafen, ein absoluter Renner. Am 8. Juli geht das Programm wieder los und Helmut van der Buchholz entführt interessierte Teilnehmer an die hässlichsten Orte in Ludwigshafen.

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Ludwigshafen: Stadtführung an hässliche Ecken

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Dabei gibt es in diesem Sommer ein neues, ganz besonderes Angebot. Unter dem Titel „Magic Moments in LU“ soll am 22. Juli um 18 Uhr eine Führung gestaltet werden, die inhaltlich an individuellen Erlebnissen der Teilnehmer orientiert ist. Das Kulturbüro sammelt dazu persönliche Erlebnisse und Anekdoten von Bürgerinnen und Bürgern. „Wir freuen uns auf viele Rückmeldungen und Berichte, die wir dann zu einer Route zusammenstellen können“, sagt Monika Schill, Leiterin des Kulturbüros, im Gespräch mit dieser Redaktion. Der Aufruf sei jetzt gestartet und die eine oder andere Rückmeldung auch schon eingegangen.

Einsendeschluss 11. Juli

So habe sich etwa ein Paar gemeldet, das den Platz des Kennenlernens für die Tour vorgeschlagen hat. „Heute sind die beiden verheiratet“, berichtet Schill. Es könnten aber auch weitaus weniger nachhaltig prägende Ereignisse vorgestellt werden. An den Orten dürfen die Teilnehmer dann selbst ein paar Worte über die Geschichte sagen, die sie damit verbinden. „Es geht aber auch anonym, für diejenigen, die das nicht möchten. Dann wird der Führer ein paar Worte dazu sagen“, erläutert Schill. Sorge, dass eine solche Tour durch die hässlichste Stadt etwas zu schön werden könnte, hat die Leiterin des Kulturbüros nicht. „Wir wollen einfach neue Aspekte hinzufügen und kennenlernen“, sagt sie. Geschichten und Erlebnisse können noch bis 11. Juli per E-Mail an Faith.Omoigui@ludwigshafen.de eingereicht werden.

Die Termine im Überblick

  • Den Auftakt zu den „Germany’s Ugliest City Tours“ macht am 8. Juli, 18 Uhr, eine Führung in der Innenstadt. Eine Variante mit Fahrrad folgt am 31. Juli, auch 18 Uhr.
  • Am 17. Juli, ab 15 Uhr, heißt es „Ämol um die Anilin“. Mit dem Fahrrad wird das BASF-Werksgelände abgefahren.
  • „Magic Moments in LU“ – eine Tour mit persönlichen Erlebnissen und Geschichten der Teilnehmer startet am 22. Juli, 18 Uhr. Eine solche Führung wird erstmals angeboten.
  • Am 24. Juli, 15 Uhr, stehen obskure Orte und ihre Geschichten im Fokus.
  • Anmeldung per E-Mail an Faith.Omoigui@ludwigshafen.de 

Für die nötige Portion Hässlichkeit sorgt dann auf jeden Fall das ursprüngliche Original. Die Tour für Fußgänger bildet am 8. Juli um 18 Uhr den Auftakt ins diesjährige Programm. „Der ausgedehnte Spaziergang befasst sich mit dem Areal der Ludwigshafener Innenstadt“, kündigt das Kulturbüro an. Bausünden, Leerstände und Fehlplanungen stehen dabei im Fokus der Erläuterungen. Eine räumlich deutlich weiter gefasste Zwölf-Kilometer-Tour für Radfahrer zum gleichen Thema startet am 31. Juli um 18 Uhr.

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Anne-Kathrin Jeschke
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Ebenfalls aufs Rad schwingen müssen sich die Teilnehmer bei einer Veranstaltung am 17. Juli, 15 Uhr. Dann heißt das Motto „Ämol um die Anilin“. Das Firmengelände der BASF wird dabei von Süd nach Nord umfahren. „So ist immer auch die direkte Nachbarschaft des Fabrikgeländes zu erleben, eine abwechslungsreiche Szenerie aus Nutzbauten und Wohnhäusern bis hin zu beschaulichen Grünanlagen“, macht das Kulturbüro Appetit auf die Tour.

Audioguide als neues Angebot

Obskure Orte werden bei einer Fußtour am 24. Juli, 15 Uhr, angesteuert. „Dabei handelt es sich um ein Sammelsurium von Orten und Un-Orten, die oft anders gedacht waren als das, was aus ihnen geworden ist. Begleitet werden diese von Geschichten, die zwischen frei erfunden und gewissenhaft recherchiert viel Platz lassen für eigene Fantasie“, so die Ankündigung. Bei den Führungen gelten die Hygiene- und Abstandsregeln. Der Treffpunkt wird nach der Anmeldung bekannt gegeben.

Erwin Ditzner (v.l.), Helmut van der Buchholz und Oliver Augst haben einen Audioguide entwickelt, mit dem man die Touren virtuell erleben kann. © Ditzner/Augst/Buchholz

Neu ist auch ein Audio Walk der „Ugliest City Tours“. Dieses Angebot ist für all diejenigen gedacht, die nicht dabei sein können und die Touren in der virtuellen Welt erkunden möchten. Der Audioguide ist von Hörspielkünstler Oliver Augst, Schlagzeuger Erwin Ditzner und Stadtführer Helmut van der Buchholz gestaltet, er kann bequem und kostenfrei auf dem Mobiltelefon abgerufen werden. Das Angebot gibt es bald unter www.dashaus-lu.de.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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