Ludiwgshafen. Die Stadt Ludwigshafen hat sich einen strammen Zeitplan verordnet. Am 2. Januar sollen die Ausschreibungen für die neue Hochstraße Süd erfolgen. Nach den Vorstellungen der Verwaltung beginnen Mitte des kommenden Jahres die Bauarbeiten. Diesen Zeitplan hat die Stadt am Freitag in einer Pressemitteilung vorgestellt. Nach wie vor gilt das Ziel, dass Ende 2025 der erste Verkehr über die neue Hochstraße rollen soll.
In den kommenden Wochen muss der Stadtrat die entsprechenden Weichen stellen. Am kommenden Mittwoch tagt der Bau- und Grundstücksausschuss. Auf der umfangreichen Tagesordnung steht auch die neue Hochstraße. Die finale Entscheidung wird der Stadtrat am 12. Dezember treffen und damit den Weg für die Ausschreibung frei machen.
Fundamente der Pilze müssen raus
Die seit mittlerweile zwei Jahren ruhende Baustelle wird allerdings schon früher in Bewegung kommen. Die Bauarbeiter müssen nochmal an einige Fundamente der alten Pilzhochstraße ran und diese dort entfernen, wo sie der neuen Brückenkonstruktion im Weg stehen. Ebenfalls im ersten Halbjahr 2023 sollen die Anschlüsse an die bestehenden Auf- und Abfahrtsrampen angepasst werden.
Bei den Bauarbeiten will die Stadt in keinem Fall mehr die Mundenheimer Straße sperren und damit den Ludwigshafener Süden auch nicht vom ÖPNV abklemmen. Deshalb wird die Brücke über diese zentrale Straße auf Traggerüsten hergestellt, die deutlich über den Oberleitungen der Straßenbahn liegen. Am Ende soll die Brücke mit Pressen auf die Pfeiler abgelassen werden - eine Herausforderung für die Ingenieure.
Insgesamt hat die Verwaltung eine Summe von 97 Millionen Euro für den Ersatz der Pilzhochstraße kalkuliert. Eingerechnet in die Summe sind laut Stadt auch Ingenieurleistungen, Öffentlichkeitsarbeit und Beteiligung sowie bereits die inflationsbedingt absehbaren Baupreissteigerungen. Bei der Vorstellung der verschiedenen Bauvarianten war die Betonbrücke auf 91 Millionen Euro geschätzt worden. Die Sanierung der sich anschließenden Weißen Hochstraße wird planmäßig mit 42,5 Millionen Euro zu Buche schlagen. Sie soll Anfang 2024 beginnen und ebenfalls spätestens Ende 2025 zur Verfügung stehen.
Den Zuschussantrag hat die Stadt mit den Entwurfsplanungen Ende Oktober an die Landesregierung geschickt. Es ist vereinbart, dass das Land die Pläne prüft und mit einem entsprechenden Vermerk ans Bundesverkehrsministerium weiterleitet. Die Finanzierung soll dann zwischen Verkehrs- und Finanzministerium verhandelt werden. Die Stadt geht nach wie vor davon aus, dass sie 85 Prozent der zuwendungsfähigen Baukosten bezuschusst bekommt. Es ist ihr erklärtes Ziel, die alten Förderzusagen zu erreichen. Demnach würde der Bund 60 und das Land 25 Prozent dazugeben.
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Um sicher zu gehen und die Förderung nicht zu riskieren, hat die Stadt beim Land eine Zustimmung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn beantragt. Wenn das Land zustimmt, darf die Stadt mit dem Bau beginnen, auch wenn die endgültigen Zuschüsse bei Bund und Land noch gar nicht fertig ausverhandelt sind. Mit der so genannten Unbedenklichkeitsbescheinigung rechnet die Stadt noch vor der Stadtratssitzung am 12. Dezember.
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