Ludwigshafen. Von einem reinen Weihnachtsmarkt kann in Ludwigshafen schon längst keine Rede mehr sein. Denn wie in den vergangenen Jahren beginnt der Budenzauber auf dem Berliner Platz in der Innenstadt auch 2023 wieder bereits mitten im Herbst. Mit dem Start am 8. November ist der Ludwigshafener Weihnachtsmarkt sogar der früheste in ganz Rheinland-Pfalz.
„Bis einschließlich 23. Dezember begleitet die Veranstaltung auf dem Berliner Platz durch den ausklingenden Herbst und die Vorweihnachtszeit“, stimmt die Ludwigshafener Kongress- und Marketinggesellschaft (Lukom) auf die besinnliche Zeit des Jahres ein.
Warum es in Ludwigshafen schon so früh losgeht
Der frühe Beginn hat sich nach Angaben eines Lukom-Sprechers in den vergangenen Jahren absolut bewährt. „Wir hatten einen enormen Publikumszuspruch und ein erfreuliches Interesse aus der Medienlandschaft“, sagt er auf Anfrage. Der frühste Weihnachtsmarkt in Rheinland-Pfalz habe sogar bundesweit Beachtung gefunden.
Und auch für die Beschicker ist der vorgezogene Start lukrativ. „Für die Schausteller ist das definitiv interessant“, berichtet Thomas Herzberger, Vorsitzender des Schaustellerverbands Pfälzer Bund Ludwigshafen und Bad Dürkheim, im Gespräch mit dieser Redaktion.
Die Mundpropaganda habe in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass auch Besucher aus dem weiten Umland nach Ludwigshafen auf den Weihnachtsmarkt kommen, sagt er. „Das wird schon sehr gut angenommen“, betont Herzberger, der selbst zwei Glühweinstände und in diesem Jahr auch eine Grillhütte auf dem zentralen Platz in der Stadtmitte betreiben wird.
Druck durch frühes Herbstdorf vor der Ludwigshafener Rhein-Galerie
Eine erfolgreiche Umstellung sei es gewesen, auf die Herbstmesse an selber Stelle zu verzichten und dafür früher mit dem Weihnachtsmarkt loszulegen. „Die Herbstmesse wurde einfach nicht mehr richtig angenommen, der Abstand zum Weihnachtsmarkt war dann einfach zu kurz.“
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Ein weiterer Faktor ist laut Herzberger aber auch, dass mit dem Herbstdorf vor der Rhein-Galerie am Platz der Deutschen Einheit ein Konkurrent immer schon sehr früh im Jahr öffne. „Da sind wir dann schon ein wenig unter Druck.“ Das Herbstdorf wird vom Frankenthaler Schausteller Hans-Peter Nickel betrieben und läuft vom 6. Oktober bis zum 6. Januar über einen sehr langen Zeitraum. Die Veranstaltung gibt es inzwischen seit zehn Jahren.
Fahrgeschäfte, Fressgasse und gemütlicher Teil - so ist der Weihnachtsmarkt unterteilt
Die Vorbereitungen bei den Schaustellern laufen laut Herzberger bereits auf Hochtouren, demnächst werde der Aufbau beginnen. An der grundsätzlichen Struktur ändere sich im Vergleich zu den Vorjahren nichts, der Markt wird sich wieder schlauchartig über den Berliner Platz ziehen. Im vorderen Bereich werden wieder die Fahrgeschäfte stehen, in der Mitte wird eine „Fressgasse“ gebildet und im hinteren Teil geht es eher gemütlich zu mit einem großen Lagerfeuer und Sitzmöglichkeiten.
Diese Attraktionen hat der Budenzauber 2023 auf dem Berliner Platz zu bieten
„Als weithin sichtbares Highlight kehrt nach dem erfreulichen Erfolg im Vorjahr der festlich beleuchtete Publikumsmagnet, das 35 Meter hohe Riesenrad des Schaustellerbetriebs Göbel, ins Zentrum des Weihnachtsmarktes zurück“, kündigt die Lukom an. Eine weitere Attraktion sei die aufwendig gestaltete Weihnachtspyramide, die die Siedlung aus insgesamt 48 Buden überragen wird.
An diesen Terminen gibt es festliche Feuerwerke
Auch in diesem Winter sollen zwei Höhenfeuerwerke Besucherinnen und Besucher aller Altersklassen in ihren Bann ziehen. Laut Lukom werden diese am 2. Dezember und am 16. Dezember, also jeweils an Samstagen, gezündet.
Zur aktuellen Debatte um die neu berechneten und daher deutlich ansteigenden GEMA-Gebühren für das Abspielen von Musik auf Weihnachtsmärkten hält sich die Lukom als Veranstalterin relativ bedeckt. „Wir kennen das Problem und haben uns auf die Rahmenlage eingestellt, sehen aktuell aber keinen Handlungsbedarf“, sagt der Sprecher auf Anfrage. Offen bleibt also vorerst, ob die Gebühren in Ludwigshafen wie in anderen Städten deutlich ansteigen werden.
Schausteller setzen auch auf typische Pfälzer Spezialitäten
Die Schausteller sind von dieser Debatte nicht betroffen, wie Thomas Herzberger sagt. Er und seine Kollegen wollen mit ihrem Angebot dafür sorgen, dass der Weihnachtsmarkt jedes Jahr ein bisschen attraktiver für das Publikum wird. „Ich denke, das wird uns auch diesmal wieder gelingen“, sagt er. Wert legt er dabei vor allem darauf, dass es auch weiterhin typische Pfälzer Spezialitäten gibt. „Man muss auch mal was Besonderes bieten“, sagt er. Das mache den Ludwigshafener Markt schon immer aus.
Die Öffnungszeiten des Ludwigshafener Weihnachtsmarktes 2023
Geöffnet ist der Weihnachtsmarkt immer von 12 bis 21 Uhr. Nur an den beiden stillen Feiertagen, dem Volkstrauertag (19. November) und Totensonntag (26. November), bleibt er nach Angaben der Lukom komplett geschlossen.
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