Mannheim. Drei Schläge brauchte Bürgermeister Michael Grötsch (CDU) für den Fassanstich. Danach schnappte er sich das Mikrofon von Veranstalter Arno Kiegele und schrie: „O’zapft is!“. Damit war das Mannheimer Oktoberfest am Freitagabend eröffnet. Dann floss das Bier. „Servus, habe die Ehre, viel Spaß“, sagte Grötsch.
Danach hob er zusammen mit Kiegele und Thomas Keilbach, Geschäftsführender Gesellschafter bei der Eichbaum-Brauerei, den Krug auf der Bühne des Festzelts und prostete den Besucherinnen und Besuchern zu, die zum Großteil dem Anlass angemessen in Lederhosen und Dirndl gekleidet war.
Oktoberfest in Mannheim 2023: Bis 4. November wird gefeiert
Die Gaudi konnte also beginnen und wird noch bis zum 4. November andauern. Sehr zur Freude von Kiegele, Geschäftsführer der Veranstaltungsfirma Platzhirsch. „Es ist so weit. Wir können das Mannheimer Oktoberfest eröffnen. Wir haben uns lange darauf gefreut“, hatte er noch vor dem Fassanstich in Richtung Publikum bei seiner Eröffnungsrede gesagt. „Jetzt stehen wir wieder hier, im 15. Jahr“,sagte Kiegele.

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Die 3300 Besucher, die pro Tag ins Zelt passen, dürften sich wie bei den vergangenen Auflagen „auf eine Riesenstimmung freuen“, war sich Kiegele im Gespräch mit dieser Redaktion sicher. „Das Zelt ist sofort dabei, wenn es losgeht“, bis zum Ende um 23 Uhr bleibe es voll und die Stimmung ausgelassen. „Es ist ein tolles Miteinander.“
Oktoberfest in Mannheim: Rund 7500 Liter Bier am Abend
Das war auch am Freitag zu beobachten. Schon vor Beginn um 18 Uhr was das Zelt gut gefüllt. Die Bedienungen hatten schon gut zu tun. Das dürfte sich jedoch gesteigert haben, als gegen 18.30 Uhr die Band „Ois Easy“ die Bühne betrat und Lieder wie „Take Me Home, Country Roads“ von John Denver, „Oops! … I did it Again“ von Britney Spears oder „Wahnsinn“ von Wolfgang Petry zum Besten gab.
Die Menge war sofort dabei, klatschte, sang und tanzte mit - natürlich auch auf den Bänken. Rund 7500 Liter Bier werden laut Kiegele ausgeschenkt werden, so wie an jedem der insgesamt zehn Veranstaltungstage. Da dürfte das Feiern nicht zu kurz kommen.
Zwei bis drei Maß jeweils haben sich Lea, Laura, Theresa und Caro vorgenommen. „Wir erwarten uns hier sehr gute Stimmung und Party“, sagen sie. Alle vier sind zum ersten Mal auf dem Oktoberfest. Dafür haben sie sich jeweils ein Dirndl gekauft, erzählen sie. Vielleicht nicht ganz umsonst, denn sie sagen: „Wir würden wieder kommen.“
Oktoberfest in Mannheim: Zwischen Überwindung und Routine
Ähnlich geht es Lukas, der seinen Nachnamen nicht in der Zeitung lesen will. Auch er ist das erst mal da, zusammen mit neun Freunden. „Ich bin spontan heute Mittag nachgerutscht für jemanden. Ich bin mir sicher, dass es witzig wird.“ Dabei sehe er das Ganze als eine Art „Warm up“. Denn der 26-Jährige wird auf jeden Fall wiederkommen, „weil ich in zwei Wochen mit der Firma hier bin.“
Das erste Mal ist auch Kai Dickmann dabei. Nach eigener Aussage nicht ganz freiwillig: „Ich wurde eingeladen von guten Freunden. Dann habe ich mich überwunden herzukommen.“ Dennoch gefällt es dem 24-Jährigen: „Ich bin positiv überrascht, die Stimmung ist gut.“
Routine hat dagegen Digna, die ihren Nachnamen ebenfalls nicht nennen möchte. „Wir waren schon in München und hier in Mannheim auch schon zweimal“, sagt die 54-Jährige. Zwar sei es nicht zu vergleichen mit der Wiesn, aber „es werden super Lieder gespielt und man kann gut tanzen dazu.“
Der Absatz der Karten zeigt, dass das Fest bei Mannheimerinnen und Mannheimern gut ankommt. 30 000 Besucherinnen und Besucher erwartet Kiegele in diesem Jahr. Bereits acht der zehn Veranstaltungstage sind ausverkauft. Es seien nur noch wenige Tickets vorhanden, betonte Kiegele.
So gab es am Freitag noch etwas mehr als 400 Karten für Dienstag, 31. Oktober, wenn die Band „Bergluft“ im Zelt für Stimmung sorgen wird. „Platz genug“, so Kiegele, gibt es dagegen noch für den Frühschoppen am Sonntag, 29. Oktober. Zwischen 11 und 17 Uhr wird die Blasmusikerformation „Dennis Nussbeutel & seine Musikanten“ auf der Bühne auftreten.
Neben „Ois Easy“, „Dennis Nussbeutel & seine Musikanten“ sowie „Bergluft“ dürfen sich die Gäste in den kommenden vier Wochen auf die Bands, „Münchner G´schichten“, „Nachtstark“, „Störzelbacher & Strings“ und „Blechblosn“ freuen.
Oktoberfest in Mannheim mit neuem Standort
Nachdem das Oktoberfest nicht mehr wie zuletzt am Maimarkt stattfindet, wollte Kiegele auf die Platzproblematik kurz vor dem Fest nicht groß eingehen. „Das trübt nur die Stimmung“, sagte er. Lange hatten der Veranstalter sowie die Stadt nach einem neuen Standort gesucht und erst Ende August gefunden.
Zwar ist er mit den Bedingungen am jetzigen Standort in Neckarau zufrieden, was Logistik und Infrastruktur angehe. Klar ist aber: „Wir brauchen etwas Dauerhaftes.“ Dahingehend warte er auf ein Signal der Stadt. Diese zeige sich bei dem Thema zwar offen und hilfsbereit. „Aber wir brauchen ein Ergebnis“, betont Kiegele.
Oktoberfest in Mannheim auch im nächsten Jahr
Dieses könnte sich Zukunft anbahnen. Bürgermeister Grötsch hatte beim Fassanstich nämlich gute Nachrichten im Gepäck, nachdem Kiegele ihn auf der Bühne auf das Thema ansprach. „Ich weiß, nächstes Jahr findet das Oktoberfest wieder in Mannheim statt“, lautete die unmissverständliche Antwort von Grötsch. „Wo genau, kann ich euch noch nicht sagen, aber es findet statt.“
Kiegele war das erst mal egal. „Ihr habt es auch gehört. Wir haben wieder einen Standort nächstes Jahr. Wir wissen nicht wo, aber irgendwo in Mannheim“, freute sich der Veranstalter. „Jetzt wollen wir mal schauen, ob das mit dem Anstich klappt.“ Danach schlug Grötsch dreimal zu.
Infos, Karten und Programm: www.oktoberfest-mannheim.de
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