Wohnungsbau

Ludwigshafener Heinrich-Pesch-Siedlung: Bau soll 2026 beginnen

Lange ist sie geplant, nun gibt es einen Termin für den Baubeginn der Heinrich-Pesch-Siedlung in Ludwigshafen. Wie viele Wohnungen auf der Fläche entstehen sollen.

Von 
Peter W. Ragge
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Die Erschließung ist fertig, aber bisher sind nur Bauzäune und Bäume zu sehen: das Gebiet der Heinrich-Pesch-Siedlung. © Bernhard Zinke

Ludwigshafen. Die schon lange geplante Heinrich-Pesch-Siedlung im Ludwigshafener Westen soll jetzt realisiert werden. „Anfang 2026 wird es losgehen“, kündigt Sebastian Parker, kaufmännischer Leiter der Heinrich-Pesch-Stiftung, an. Dann sei der Baubeginn der ersten der insgesamt vorgesehenen 800 Wohnungen für etwa 2000 Menschen auf 15 Hektar neben dem Heinrich-Pesch-Haus geplant.

Parker sieht das Projekt „auf einem guten Weg“. Natürlich habe es wegen der Corona-Pandemie sowie der Krise des Baugewerbes Verzögerungen beim Zeitplan gegeben. „Wir hatten und haben ein angespanntes Umfeld, da ist klar, dass es länger dauern kann“, sagt er. Die Zeit sei aber gut genutzt worden. Schließlich habe man in dieser Zeit am sozialen und ökologischen Konzept der Siedlung gearbeitet, ergänzt Pater Tobias Zimmermann, der Leiter des Heinrich-Pesch-Hauses.

50 Prozent der Wohnungen in der Heinrich-Pesch-Siedlung in Ludwigshafen bisher vermietet

Das Konzept werde aber erst dann, wenn die Bewohner einziehen, mit ihnen fest abgeschlossen. Zudem sei es gelungen, die Norbert- und Marianne Kretz-Stiftung als Partner zu gewinnen, dank der Zusammenarbeit im Stiftungsnetzwerk der Metropolregion. Nach Angaben von Pater Zimmermann sind inzwischen 50 Prozent der Wohnungen vermietet. Damit sei er „sehr zufrieden“. „Es dauert halt alles länger, aber nächstes Jahr werden die Bagger rollen“, so der Leiter des Heinrich-Pesch-Hauses.

Erste Ideen für die Heinrich-Pesch-Siedlung, wie die gleichnamige Katholische Akademie nach dem Jesuiten und Begründer des Solidaritätsprinzips der katholischen Soziallehre benannt, gehen auf das Jahr 2015 zurück. 2017 begannen die Planungen und 2020 verabschiedete der Ludwigshafener Stadtrat den Bebauungsplan. Vorgesehen ist eine soziale Siedlung mit viel Grün und wenig Autoverkehr, denn Kraftfahrzeuge sollen nur in zwei Parkhäusern am Rande Platz finden. Auch ein Begegnungshaus und ein Quartiersmanager, die für den Zusammenhalt sorgen, sind vorgesehen.

Welche Investoren in der Heinrich-Pesch-Siedlung in Ludwigshafen bauen

Derzeit wird an einem nachhaltigen Energiekonzept gearbeitet, zu dem Photovoltaik, Fernwärme und Elektromobilität sowie ein Testversuch mit Wasserstoff gehören. Am Heinrich-Pesch-Haus selbst läuft ja bereits ein Versuch mit einem Solar-Wasserstoff-System, das ein Gebäudeteil mit Energie versorgt. Die Erschließungsarbeiten auf dem bisher dem Heinrich-Pesch-Haus und der Katholischen Gesamtkirchengemeinde Ludwigshafen gehörenden, landwirtschaftlich genutzten Areal sind abgeschlossen, bereits 62 Bäume gepflanzt.

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Alle Grundstücke werden – wie bei kirchlichen Eigentümern üblich – in Erbpacht vergeben. Als erster Investor übernahm bereits 2023 die Firma Sahle Wohnen aus Greven den Bau von 200 Wohnungen – eine Mischung aus sozial geförderten Familienwohnungen und Seniorenwohnungen – im östlichen Teil.

Als zweiter Investor unterzeichnete die Berliner Gateway Real Estate AG im November 2024 einen Vertrag über fünf Cluster- Gebäude in modularer Holzbauweise mit zusammen rund 220 Wohneinheiten sowie anteiligem Gewerbe. Zudem ist vorgesehen, dass eine Genossenschaft mit etwa 70 Mitgliedern 46 unterschiedlich großen Wohnungen (30 bis 120 Quadratmeter) errichtet. Sie ist derzeit auf Mitgliedersuche. Und die Suche nach weiteren Investoren läuft.

Redaktion Chefreporter

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