Ludwigshafen (mit Video)

Luchs Paul: Neuzugang für den Wildpark Rheingönheim mit besonderer Mission

Neugierige Blicke und angelegte Ohren - noch ist alles neu für den Luchskater Paul. Seit zwei Wochen bereichert er den Wildpark in Ludwigshafen-Rheingönheim. Was seine Aufgabe sein wird

Von 
Jakob Walter
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Noch muss sich „Paulchen“ an sein neues Zuhause gewöhnen, doch schon bald soll es erste Treffen mit seinen Nachbarinnen geben. © Stadt Ludwigshafen/Martin Hart

Ludwigshafen. Der Blick misstrauisch gen Kamera gerichtet, die Ohren angelegt - Paul ist in Lauerstellung. Auf etwa vier Meter kommen die Kameraleute in Begleitung von Pflegerin Monika Hußmann an den Luchs heran.

Dann macht dieser deutlich: „Näher nicht!“ Seit zwei Wochen lebt das Tier nun im Wildpark Ludwigshafen-Rheingönheim in der Neuhöfer Straße. Bald schon soll der Neuankömmling für Nachwuchs sorgen.

Der eurasische Luchskater Paul, von Hußmann liebevoll „Paulchen“ gerufen, ist neben Lucy und ihrer Mutter der dritte Luchs im Wildpark. Mit Lucy soll sich der Luchs später einmal paaren. Wenn, dann passiert das laut Hußmann voraussichtlich im Frühjahr 2026. Vorher sei Paul noch zu jung, am Nikolaustag ist er ein halbes Jahr alt geworden. In einigen Monaten sollen sich die beiden Tiere jedoch unter Aufsicht das erste Mal beschnüffeln dürfen.

Luchs Paul soll für Nachwuchs im Wildpark Rheingönheim sorgen

„Paulchen“ stammt aus dem Tierpark Schwarze Berge im niedersächsischen Rosengarten (Landkreis Harburg) und soll den Genpool der Luchse im Wildpark erweitern.

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Wie wichtig dieses Projekt ist, stellt Hußmann deutlich heraus. Demnach gelten Luchse als stark gefährdete Art, in freier Wildbahn sind sie selten geworden. Gabriele Bindert, Leiterin des Bereichs Grünflächen und Friedhöfe beim Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen (WBL) ergänzt, dass Paul mit Luchsen anderer Parks ausgetauscht werde, wenn die Paarung nicht funktioniert. Es wird deutlich: Der Erhalt der Art hat oberste Priorität.

Noch ist alles neu für Luchs "Paulchen"

Vorher muss sich „Paulchen“ aber erst einmal an sein neues Zuhause und die Gesellschaft nebenan gewöhnen. Die beiden Luchsdamen befinden sich zwar im selben Gehege, Paul ist aber noch durch ein Gittertor von den anderen getrennt.

„Luchse sind Einzelgänger und kommen eigentlich nur zur Paarung zusammen“, erklärt Hußmann. Die Situation wäre für den Luchskater also zu ungewohnt. Generell sieht man dem Tier an, dass noch alles ziemlich neu zu sein scheint.

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Seinen ersten Tag habe die Raubkatze ausschließlich auf einem Baum verbracht, erzählt Hußmann. Während des Pressebesuchs am Mittwochmorgen scheint das Tier derweil angespannt und bewegt sich nicht von der Stelle. Lediglich nach einer guten halben Stunde, als „Paulchen“ klar zu werden scheint, dass die neugierigen Menschen noch eine Weile um ihn rum stehen werden, wechselt er in eine etwas angenehmere Position und legt sich auf die Seite.

Hußmann versichert, dass es ihm in seinem neuen Zuhause gut geht. Das merke man vor allem am Essen. „Paulchen ist unser bester Fresser, er will aber ja auch ein Großer werden“, erzählt sie schmunzelnd.

Dreieinhalb Kilo am Tag frisst Luchs Paul

Der Luchskater fresse am Tag etwa dreieinhalb Kilo. „Er könnte zwar einen Hungertag in der Woche durchstehen, doch solange er im Wachstum ist, werden wir darauf verzichten“, führt die Pflegerin aus. Doch „Paulchen“ lässt sich offensichtlich nicht gerne beim Fressen beobachten. Zumindest lässt er die Meerschweinchen in seinem Gehege liegen, bis der Besuch von dannen gezogen ist.

Luchsdame Lucy und ihre Mutter schauen derweil immer wieder neugierig herüber. Ob die Blicke jedoch dem nicht angerührten Futter oder doch „Paulchen“ gelten, wird sich wohl bald herausstellen.

Redaktion Online-Redakteur, zuständig für redaktionelle Videos

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