Ludwigshafen. Tick, Trick und Track fühlen sich sichtlich wohl in ihrem neuen Zuhause: Als Monika Hußmann, Teamleiterin des Wildparks Ludwigshafen-Rheingönheim, die drei Mini-Pigs aus den Transportboxen in das Außengehege entlässt, erkunden sie sofort jeden Winkel. „Die Drei sind letztes Jahr im Alter von fünf Monaten zu uns gezogen. Sie stammen aus der Nähe von Kaiserslautern“, erklärt Hußmann, während sie die kleinen Schweinchen füttert. Überwintert haben sie in Innenräumen: „Die Mini-Pigs sind sehr wärmebedürftig.“
Neben dem Umzug der Minischweine stand in der vergangenen Woche auch der Einzug neuer Tiere auf dem Programm. Drei Dahomey-Zwergrinder und zwei Mini-Shetlandponys sind ab sofort Teil des Wildparks und können von Besucherinnen und Besuchern bestaunt und gestreichelt werden.
Über Nacht werden die Mini-Pigs in einen Stall innerhalb ihres Geheges gesperrt. Darin befinde sich eine Rotlichtlampe, die angenehme Wärme erzeuge, so Hußmann. „Außerdem dient das ihrem Schutz - mit ihrer Größe wären sie auch eine gern gesehene Mahlzeit für Wildtiere.“ Im Sommer dagegen sei der Schutz gegen die Sonne wichtig: „Dann müssen wir die Mini-Pigs mit Sonnencreme einreiben, damit sie keinen Sonnenbrand bekommen.“
Mini-Shetlandpony aus schlechter Haltung gerettet
Momentan wiegen die beiden Weibchen und das Männchen zwischen 14 und 17 Kilogramm. „Sie sind tatsächlich schon ausgewachsen“, berichtet die Teamleiterin. „Es handelt sich bei den Mini-Pigs um eine seltene Art. Sie sind sehr zutraulich und damit gut in unserem Wildpark aufgehoben“, erklärt Elmar Schniedermeier, Abteilungsleiter Grünflächen und Friedhöfe bei der Stadt Ludwigshafen.
Die drei neuen Dahomey-Zwergrinder zählen mit einer Körperhöhe von bis zu 105 Zentimetern zu den kleinsten Rinderrassen der Welt. „Wiebke und Walpurga stammen aus dem Münchner Tierpark Hellabrunn, Luigi aus dem Zoo Duisburg“, sagt Schniedermeier.
Der einjährige Luigi ist schon ein paar Tage vor seinen etwas jüngeren weiblichen Artgenossen angekommen. „In dieser Zeit war er ziemlich unruhig. Die Rinder brauchen andere Tiere um sich herum“, berichtet Hußmann. Mittlerweile sei die erste Scheu bei allen Dreien überwunden: „Teilweise lassen sie sich auch schon von Besuchern streicheln.“
Auch zwei Mini-Shetlandponys leben seit einigen Tagen in Rheingönheim: Die zehn Monate alte Stefanie und der einen Monat ältere Timmi stammen aus dem Tierpark Klosterwald im hessischen Lich. „Timmi ist erst vor Kurzem nach Lich gezogen, da er in seinem vorherigen Zuhause schlecht behandelt wurde“, erzählt Hußmann.
Weitere Details kenne sie nicht - es sei Timmi jedoch anzusehen, dass er aus schlechter Haltung stammt. „Er hat zum Beispiel eine kahle Stelle am Hals und Halfterabdrücke an der Schnauze“, so die Tierfreundin. Auch seinem Verhalten merke man die Erfahrungen der Vergangenheit an: „Wenn ich ihm ein Halfter anlegen will, bekommt er Panik.“
Im Ludwigshafener Ebertpark misshandelt
Erst im Dezember des vergangenen Jahres hat der Wildpark zwei Shetlandponys in seine Obhut genommen, die im Ludwigshafener Ebertpark misshandelt wurden. Unbekannte Täter hatten 2021 ein Pony am Bauch aufgeschnitten, später wurden die Ponys missbraucht. „Mittlerweile geht es Cassandra und Konfetti wieder gut“, so Hußmann. Letzterer sei jedoch noch immer anzumerken, was ihr widerfahren ist.
Um die Tiere im Wildpark vor Übergriffen zu schützen, kontrollieren die Mitarbeitenden laut Hußmann verstärkt, ob sich nach Schließung des Parks noch Personen darin befinden: „Erst wenn wir sicher sein können, dass niemand mehr hier ist, schließen wir das Gelände ab.“
Nachwuchs bei Ziegen und Wildschweinen erst wenige Wochen alt
Aktuell befinden sich die „Shettys“ sowie die neuen „Mini-Shettys“, wie sie liebevoll genannt werden, noch in getrennten Gehegen. „Wir wollen aber bald den Zaun öffnen und die Tiere vergesellschaften“, erzählt die Teamleiterin. „Außerdem kommt im Herbst dieses Jahres noch ein weiteres Mini-Shetlandpony dazu“, ergänzt Schniedermeier.
Auch der Nachwuchs bleibt in Rheingönheim nicht aus: Zwölf Zicklein, die zwischen zwei und sechs Wochen alt sind, begeistern aktuell die Besucherinnen und Besucher. Einige Meter weiter können 14 Frischlinge im Alter von zwei bis drei Wochen begutachtet werden.
Der Wildpark ist bis September täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet. An Ostersonntag und Ostermontag findet ein Special statt, bei dem Kinder Ostereier im Park suchen dürfen. Familien kommen zudem beim traditionellen Familientag am Sonntag, 21. Mai, auf ihre Kosten.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/ludwigshafen_artikel,-ludwigshafen-diese-neuen-tiere-leben-im-wildpark-ludwigshafen-rheingoenheim-_arid,2070336.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/ludwigshafen.html