Mundenheim

Angriff in Ludwigshafen: Das sagt Ortsvorsteher Raymond Höptner

Weil er Müllsünder zur Rede stellt, wird der Mundenheimer Ortsvorsteher Raymond Höptner auf offener Straße körperlich angegangen. Jetzt äußert er sich zu der Situation und den Folgen

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Julian Eistetter
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Raymond Höptner will sich auch nach dem Angriff von Müllsündern für einen sauberen Stadtteil Mündenheim einsetzen. © Christoph Blüthner

Ludwigshafen. Raymond Höptner wird am Freitag von Nachrichten regelrecht überflutet. Nachdem der Ortsvorsteher des Ludwigshafener Stadtteils Mundenheim am Donnerstag auf offener Straße angegriffen wurde, weil er Müllsünder zur Rede stellte, steht er im Fokus der Öffentlichkeit. "Eigentlich wollte ich gar nicht, dass das zu so einer großen Sache wird", sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion.

Ortsvorsteher Höptner: "Ich bin mit dem Schrecken davongekommen"

Dem 24-Jährigen geht es am Tag nach dem Vorfall körperlich gut. "Ich bin mit dem Schrecken davongekommen", sagt er. Ein leichte Verspannung im Schulter-Nackenbereich sei die Folge eines heftigen Stoßes, den ihm ein unbekannter Mann von hinten verpasst habe. "Ich kann von Glück sagen, dass ich 90 Kilo wiege und nicht hingefallen bin", sagt Höptner.

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Gegen 10.45 Uhr war er, wie berichtet, am Donnerstag in der Nähe des Zedwitzparks unterwegs, als er drei Männer sah, die im Begriff waren, eine Spülmaschine und eine Matratze illegal zu entsorgen. Als er sie ansprach, sei die Situation schnell hitzig geworden. "Als die Männer zunehmend aggressiv wurden, habe ich das Handy gezückt, um zu filmen." Einer der Unbekannten, etwa 35 Jahre alt, sei dann auf ihn losgegangen und habe ihm den kräftigen Stoß verpasst.

Der 24-Jährige lässt sich von seinen Zielen für den Stadtteil nicht abbringen

Von seinem Weg lässt sich der junge Mundenheimer Ortsvorsteher durch den Vorfall nicht abbringen. "Ich gehe gestärkt aus der Sache hervor. Jetzt erst recht!", gibt er sich kämpferisch. Immerhin sei er mit dem klaren Ziel angetreten, den Stadtteil durch gemeinsame Aktionen sauberer zu gestalten. Er wünsche sich mündige Bürgerinnen und Bürger, die Verantwortung für Mundenheim übernehmen, hatte er vor seinem Amtsantritt dieser Redaktion gesagt. Also genau das Gegenteil des Verhaltens der drei Männer.

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"Das kann so nicht weitergehen, und das muss man auch klar benennen", sagt Höptner zu Verursachern illegaler Müllablagerungen im Stadtgebiet. "Es kann nicht sein, was sich gewisse Personen hier rausnehmen". Eine fast schon ironische Note erhält der Vorfall deshalb, weil er ausgerechnet an dem Tag passierte, an dem in Ludwigshafen die Videoüberwachung gegen Müllsünder an den Start ging.

Diesen Rat gibt der Ortsvorsteher anderen Bürgern, die Müllsünder sehen

Raymond Höptner wird jedenfalls weiterhin aufmerksam durch die Straßen gehen. Anderen Bürgerinnen und Bürgern rät er aber, sich in vergleichbaren Situationen nicht selbst in Gefahr zu bringen. "Aus sicherer Entfernung den Kommunalen Vollzugsdienst rufen", sagt er. "Denn die Sache hätte für mich durchaus auch anders ausgehen können."

Die Polizei sucht unterdessen weiter nach Zeugen des Vorfalls, die sich unter Telefon 0621/963-2122 melden können.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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